Die Pusher Trilogie etablierte Regisseur Nicolas Winding Refn in der Filmwelt und zeigte sogleich seinen harten, nordischen Ton, den er auch in Walhalla Rising, Bronson und jüngst in Drive mit Ryan Gosling in der Hauptrolle an den Tag legte. An den letzten Film erinnert auch der neue Trailer zum von ihm produzierten Remake *"Pusher (Pusher)":/movies/pusher-2* von Luis Prieto (Mariposas de Fuego), der bis jetzt fast ausschließlich Filme in seinem Heimatland Spanien drehte. Die Handschrift von Nicolas Winding Refn ist aber auch im Trailer zu spüren. Allerdings ist es eine neue Handschrift, nicht die kühle, dreckige Härte des Originals, sondern eher der durchstilisierte Look von Drive. Alles wirkt um Längen glatter. Vielleicht wird es interessant zu sehen, ob Pusher in diesem neuen Gewand funktioniert.
Pusher erzählt die Geschichte des kleinen Drogendealers Frank und seines Freundes Tony, die den Deal ihres Lebens machen können. Von ihrem Boss Milo lassen sie sich eine große Ladung Heroin anvertrauen, für die sie ordentlich Asche bekommen würden. Leider nur wird Frank kurz vor dem Geschäft von der Polizei hochgenommen. Er kann sich herausreden, muss vorher aber die Drogen vernichten. Auf Verständnis kann er nicht hoffen. Nun schuldet er Milo 55 Tausend Pfund und muss diese so schnell es geht zurückbekommen – sonst ist er tot. Er mordet und raubt sich in der Folge durch die Welt des Londoner Verbrechens (im Original Kopenhagen) und versucht krampfhaft, das Geld zusammenzukratzen.
Der großartige Kim Bodnia (In China essen sie Hunde) wurde durch den auf eine andere Art großartigen Richard Coyle ersetzt, den manche noch als Jeff Murdock in Coupling – Wer mit wem?, andere als Moist von Lipwig in Going Postal und wieder andere als den bösen Bruder aus Prince of Persia: Der Sand der Zeit in Erinnerung haben werden. Zumindest dem Trailer nach zu urteilen, liefert er eine ganz andere Art von Getriebenheit ab. Während Kim Bodnia zwar cholerisch war, blieb sein Gesicht doch immer auf eine für ihn typische Art und Weise steinern. Er spielte den Typen, der die selbstgebaute Scheiße eben wieder wegwischen muss. Richard Coyle dagegen fährt den ganzen Wahnsinn auf, der in seinem merkwürdigen, an Andy Serkis erinnernden Gesicht steckt. Er ist der vormals “unschuldige” Typ, der unter zu hohem Druck durchdreht, der die Dinge zwar in die Hand nimmt, dessen Verzweiflung aber ganz offensichtlich unter der Oberfläche brodelt. Er kann nicht glauben, was mit ihm passiert.
Zlatko Buric nahm seine alte Rolle als Gangsterboss wieder auf, während Bronson Webb als Tony die Rolle von Mads Mikkelsen übernimmt. Franks Freundin Vic wird im neuen Film von Agyness Deyn gespielt, während es im Original Laura Drasbæk war. Vor ein paar Tagen wurde das Remake von The Weinstein Company in ihr Video-On-Demand Label RADiUS-TWC aufgenommen. Nicolas Winding Refn ist derweil übrigens wieder mit Ryan Gosling beschäftigt, denn mit dem dreht er zurzeit das Drama Only God Forgives. Auch ein Remake des Films Flucht ins 23. Jahrhundert, Logan’s Run, steht auf seinem Terminplan.
Was haltet ihr vom Trailer? Hat er eine Existenzberechtigung?