Die besten Dokumentarfilme und Dramen der 2000er aus Österreich

  1. DE (2000) | Musikfilm, Drama
    Vienna Art Orchestra on Tour
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    Musikfilm von Othmar Schmiderer und Peter Gersina mit Roman Knizka und Axel Milberg.

    Das Vienna Art Orchestra unter der Leitung von Mathias Rüegg auf Tour durch Europa und Kanada. Das Orchester mit fünfzehn unterschiedlichen Persönlichkeiten bei den Proben, auf der Reise, bei Konzerten, hinter der Bühne, bei Sessions und im alltäglichen Leben, in Euphorie und Melancholie, in der Flüchtigkeit der Momente.

  2. AT (2007) | Drama, Dokumentarfilm
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    3
    Drama von Mirjam Unger.

    Anita, Dorit, Eva, Hennie, Lizzy, Susanne, Susy und Rosalie leben in New York, wo sie ihre Familien gegründet und ihre Existenzen aufgebaut haben. "Vienna's Lost Daughters" sind als jüdische Mädchen in Wien groß geworden und wurden 1938/39 aus ihrer Stadt vertrieben. Mit beeindruckender Offenheit und Emotionalität begegnen sie Regisseurin Mirjam Unger und gewähren dabei Einblicke und Rückblicke in die äußerst privaten Bereiche ihres Lebens. Jetzt haben sie sich entschlossen, die Türen zu ihrer Geschichte in Wien - einem Wien das in New York weiter lebt - zu öffnen. Die Protagonistinnen sind in ständiger Bewegung, sie lassen die ZuschauerInnen an ihrem abwechslungsreichen Alltag teilnehmen. Rosalie unterhält sich in leichtem Wiener Akzent mit ihrem südamerikanischen Friseur darüber, was es heißt, Immigrantin in New York zu sein. Beide leben seit Jahrzehnten in dieser Stadt, die beiden zur Heimat wurde, weil die alte keine mehr sein wollte. Eva hat ihren Lebensmittelpunkt in der Bronx gefunden, sie fährt regelmäßig mit der U-Bahn zum Yogakurs nach Manhattan. Hennie steht in ihrem Schlafzimmer und kramt in einer Kartonschachtel nach Wiener Erinnerungsstücken, sie denkt laut darüber nach, was ihre beiden Söhne wohl damit machen werden, wenn sie einmal nicht mehr da sein wird. Lizzy diskutiert mit ihren Töchtern und ihrer Enkelin über Neurosen und die Auswirkungen von Vertreibung und Vernichtung. Beim anschließenden Besuch ihrer guten Wiener Freundin wechselt das Thema schnell zur Liebe im Alter und heiteren Tratschgeschichten aus ihrem Bekanntenkreis. Der Film hält den sprühenden Funken in den Augen der Frauen fest, das Lachen in ihren Mundwinkeln, den offenen Ausdruck ihrer Gesichter, das Weinen über das Unvergessliche und zeigt, wie man mit Bridge, den Wiener Liedern und der Zubereitung der besten Sachertorte in New York seine Erinnerung leben kann. Der Film interessiert sich für die feinen, bis ins Somatische gehenden Auswirkungen des Schicksals dieser Frauen über Erdteile und Generationen hinweg. Aufgrund der Beobachtungen ihres amerikanischen Alltags und ihrer gebräuchlichen Redewendungen wird sowohl die Verbundenheit mit Österreich, als auch der Bruch mit der Kultur der österreichischen Täter spürbar. Die Erinnerungen an das Unrecht, die Flucht, den Verlust fast aller Verwandten und Freunde sind nicht ein- und ausschaltbar. Sie sind Teil ihres Lebens, Teil ihrer Gegenwart. Manchmal brechen sie überraschend heftig hervor, an einem anderen Tag sind sie überdeckt von Gedanken an eine schöne Kindheit "davor", an einen Geburtstag, ein Kinderspiel. Mirjam Unger sucht Antworten auf ihre Fragen über die Generation dieser Frauen, aber auch über ihre eigene Generation, die der Enkelkinder. Wie reflektieren diese - inzwischen Vollamerikaner - Wien als Teil ihrer Familiengeschichte? Sie sind es dann auch, die einen überraschenden Blick auf Wien ermöglichen: was sich zuerst als fröhliche Sightseeingtour auf einem Ausflugs- schiff auf dem Donaukanal zeigt wird schnell fremd, fast bedrohlich. Die Kamera begleitet, ohne indiskret zu sein - die Frauen wählen den Rahmen selbst, ebenso die Sprache, die zwischen Englisch und Deutsch melodisch changiert. Dadurch bleibt nicht nur größtmöglicher individueller Raum für die Protagonistinnen, sondern stets auch Platz für die Gedanken des Publikums.

  3. AT (2003) | Biopic, Musikfilm
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    1
    Biopic von Vincent Paterson mit Anna Netrebko.

    Spätestens seit ihrem Überraschungserfolg bei den Salzburger Festspielen im Jahr 2002 gilt die russische Opernsängerin als Weltstar. Eine Visualisierung ihrer schönsten Arien wagte der amerikanische Videokünstler Vincent Paterson. Seine Videoclips für Michael Jackson, Madonna und Björk setzten ästhetische und musikdramaturgische Maßstäbe. Vincent Paterson gelang es, die beinahe lasziven Bewegungen der Sängerin und ihre Stimme von ebenso lyrischer wie dramatischer Schönheit mit filmischen Mitteln zu unterstreichen Anna Netrebko singt in dem Film Arien aus den Opern "La Sonambula" von Bellini, "Rusalka" von Dvorák, "Benvenuto Cellini" von Berlioz sowie Mozarts "Don Giovanni". Dabei wurden die Geschichten der Opernarien aufwendig visualisiert. Darüber hinaus erzählt Anna Netrebko offen, wie sie sich auf ihren Reisen fühlt und was sie über Erfolge, Ängste, Intuition und Freundschaften denkt.

  4. AT (2005) | Dokumentarfilm, Biopic
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    6.3
    3
    1
    Dokumentarfilm von Kurt Mayer.

    1966 geriet die Ski-Nation Österreich in Ekstase, als das 18-jährige Bauernmädchen Erika Schinegger im fernen Chile den Weltmeistertitel in der Abfahrt holte. Dann stellte sich heraus, dass das Naturtalent aus einem kleinen Dorf in Kärnten intersexuell war, und die Sportwelt zeigte sich schockiert. Als das Internationale Olympische Komitee Sex-Kontrollen einführte, ließ Schinegger sein Geschlecht operativ "richtig stellen", wie er es nennt, und begann im Alter von 20 Jahren neu: als Erik. Erik fuhr weiterhin Skirennen, ehe er vom Österreichischen Skiverband unter dem Vorwand, der Medienrummel sei zu groß, ausgeschlossen wurde. Heute ist Schinegger ein erfolgreicher Skischulbesitzer in St. Urban.

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  6. AT (2008) | Dokumentarfilm, Drama
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    Dokumentarfilm von Michael Kreihsl und Manfred Christ mit Gerd Bacher und Joachim Bißmeier.

    Als die Sowjets Osteuropa noch fest in ihrem Griff hatten, wagten es im Frühling 1968 die Tschechen und die Slowaken, dagegen aufzubegehren. Sie wollten Freiheit und Demokratie, doch das sowjetische Reich fühlte sich bedroht. In den dramatischen Monaten zwischen Januar und August 1968 standen sich zwei Männer gegenüber, die Weltgeschichte schrieben und deren Verhältnis zwischen Freundschaft und Knechtschaft angesiedelt war: Leonid Breschnew, der mächtigste Mann des sowjetischen Imperiums, und Alexander Dubcek, der zutiefst menschliche Parteichef der Tschechoslowakei. Breschnew war Dubcek privat zugetan, wollte ihn schützen und ihm "den rechten Weg" weisen. Dubcek wiederum wollte Breschnew nicht enttäuschen, wollte seine Vertrauenswürdigkeit beweisen - und dennoch an seinen Reformideen festhalten. Im Laufe der Monate wurden die verbalen Streicheleinheiten und die gegenseitigen Verständniskundgebungen immer seltener - am Ende standen Drohung, Verweigerung, Abwehr und Gewalt. Die Rebellion Alexander Dubceks und seiner Reformer endete in der Nacht vom 20. auf den 21. August 1968 mit der größten Militäraktion seit dem Zweiten Weltkrieg - dem Einmarsch der Warschauer-Pakt-Staaten in die damalige Tschechoslowakei. Die gesamte Führungsspitze der Prager Regierung wurde verhaftet. Angesichts der sowjetischen Invasionstruppen blieb den demokratischen Verschwörern in Prag nur eine einzige Verbindungslinie in den Westen - der Österreichische Rundfunk. Dort gaben die Flüchtlinge aus Prag frisch belichtete Filmaufnahmen ab und flehten die Österreicher an: "Bitte sendet das in die freie Welt, wir sind besetzt worden!"

  7. ?
    1
    Musikfilm von Robert Dornhelm.

    Er hat Ungewöhnliches gewollt und Außergewöhnliches erreicht. Er hat ein Lebenswerk hinterlassen, das mit herkömmlichen Maßstäben nicht zu messen ist. Er ist zum Inbegriff von Ruhm, Glanz und Popularität geworden. Er hat seine Ziele weiter gesteckt als alle seine Kollegen vor und nach ihm: Herbert von Karajan. Wer war Herbert von Karajan? Was verbirgt sich hinter der rätselhaften Persönlichkeit dieses Mannes, über den mehr geschrieben wurde als über jeden anderen seines Fachs? Für viele war er der Inbegriff klassischer Musik, für andere die verkörperte Musikvermarktung. Er war der letzte Potentat unter den Orchesterdirigenten und der erste erfolgreiche Musik-Manager großen Stils. Und in allem seiner Zeit voraus.

  8. AT (2007) | Dokumentarfilm, Drama
    6.7
    16
    4
    Dokumentarfilm von Elisabeth Scharang mit Klaus Händl und Hubert Kramar.

    Beide Hände einbandagiert, braune Kontaktlinsen und große Brille, das Gesicht von Explosionsverletzungen gezeichnet und statisch-verhärmt: So sieht man Charaktermime Karl Markovics in dem fiktionalen Teil dieser Spielfilmdokumentation. Für Drehbuch und Regie des Fernsehfilms über ein dramatisches Stück österreichischer Zeitgeschichte zeichnet die mehrfach preisgekrönte Filmemacherin Elisabeth Scharang verantwortlich. Scharang rollt darin - zehn Jahre nach der Verhaftung des Briefbombenlegers Franz Fuchs im Oktober 1997 - den Fall anhand der Vernehmungsprotokolle wieder auf und nähert sich so den vielen offenen Fragen und Thesen an, die nach dem Selbstmord des schuldig gesprochenen Fuchs unbeantwortet blieben. Eine spannende Kombination aus Spielfilm und Dokumentation, die zahlreiche neue Facetten - auch über den Kriminalfall hinaus - zeigt.

  9. 5.4
    6.8
    20
    6
    Drama von Thomas Woschitz und Naked Lunch mit Anica Dobra und Dusan Askovic.

    Marseille. Mit sehnsüchtiger Intensität schlägt Julies Herz, wenn sie an ihren Rashid denkt. Tokyo. Ein Computerbastler spürt unbändiges Herzklopfen, wenn er seine Angebetete bei der Arbeit in einer Suppenküche beobachtet und bringt dennoch nicht den Mut auf, sie anzusprechen. Ein Taxifahrer in Brooklyn steht vor einem emotionalen Abgrund eifersüchtiger Liebe zu einer schönen Frau und einem älteren Gentleman in Luxemburg gelingt es endlich, seine Gefühle für einen jungen Mann zu zeigen. "Universalove" wirft an allen Schauplätzen einen lebensklugen Blick auf die Liebe, auf ihre Verwirrungen, die Verrücktheiten und Vergeblichkeiten. Liebe passiert. Liebe findet statt. Sie transzendiert Grenzen, überall und in jedem Moment. Sie ist universell und doch hoffnungslos im Lokalen verankert. Thomas Woschitz und Naked Lunch schufen mit ihren virtuos verwebten Geschichten eine grenzüberschreitende Weltreise der Liebe. Zwischen Roadmovie, Episoden- und Musikfilm entstand eine filmische Oper voll großer Gefühle, tragischer Vergeblichkeit und alles in Frage stellender Hoffnung.

  10. AT (2009) | Biopic, Dokumentarfilm
    6.8
    9
    1
    Biopic von Ullrich Kasten.

    Sie begegneten einander nie und blieben doch aufeinander fixiert: Hitler und Stalin. Die Todfeindschaft ihrer Systeme riss alles Bestehende aus den Fugen. Zum ersten Mal unternimmt ein Dokumentarfilm den Versuch eines Doppelporträts. Erzählt wird von einem Nahkampf über Tausende von Kilometern hinweg, den die Soldaten beider Armeen vom 22. Juni 1941 an auf den Schlachtfeldern austragen mussten. Am Beispiel der Kämpfe um Moskau, Leningrad, Stalingrad und Berlin wird dokumentarisches Material in eine überraschende Korrespondenz gebracht - als fände ein unmittelbarer Zweikampf statt. Die Erzählweise steigert Aktion und Reaktion beider Diktatoren zu einem politpsychologischen Drama. Der Dokumentarfilm liefert neue Einsichten in alte Fragestellungen: Wie werden Menschen zu Diktatoren? Was machte die Ähnlichkeit und was den Unterschied zwischen beiden Herrschern und Systemen aus? Wie umlauerten, belogen sie einander? Durch Parallelmontage von zum Teil unveröffentlichten Archivfilmen und aktuellen Aufnahmen der einstigen Originalschauplätzen entsteht ein bedrängendes Bild: Hitler und Stalin waren entgegengesetzte Pole in dem Geist, den sie predigten, aber Brüder im Blut, das sie vergossen. Deutschland und die Sowjetunion wurden unter ihrer Herrschaft zu personenkultischen Terrorregimes. Der Film bleibt dicht an den Protagonisten, geht ihrem Programm und ihrer Paranoia nach und blickt auf Phänomene, die das 20. Jahrhundert erschütterten, völlig veränderten und bis in unser 21. Jahrhundert nachwirken.

  11. ?
    Abenteuerfilm von Kurt Mündl mit Arthur Bürger und Klaus Christian Michor.

    Schwer verletzt und erschöpft kauert der Steinzeitmann unter einem Felsvorsprung in den Ötztaler Alpen. Vor dem Tod im Eis träumt er Bilder seines letzten Lebensjahres - und der Zuschauer ist mitten im Geschehen. So könnte es gewesen sein, vor 5.300 Jahren, als der Mann lebte, dessen Eismumie 1991 gefunden wurde und als "Ötzi" mehr als 60 Expertenteams beschäftigte. Der international renommierte österreichische Naturfilmer Kurt Mündl hat in seiner Spielfilm-Dokumentation "Der Ötztal-Mann und seine Welt" den steinzeitlichen Existenzkampf rekonstruiert. "Ötzi" und seine Sippe waren ständig bedroht von wilden Tieren und Naturgewalten. Es sind wissenschaftlich fundierte, aufregende Bilder der Jungsteinzeit. Das ist so spannend wie lehrreich.