Mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs taten sich ganz neue Probleme auf: Nahrung wurde knapp und deutsche Bewohner mussten aus Gebieten fliehen, die sich einst unter Kontrolle der Nazis befanden. Mit dem einzigen Ziel, zu überleben, verwahrlosten die Flüchtlinge. Reduziert auf ihre niedersten Überlebensinstinkte fingen sie an, sich animalisch zu verhalten, was einigen von ihnen die Bezeichnung Wolfsmenschen einbrachte. Die jüngeren, auf die sich Regisseur und Drehbuchautor Rick Ostermann konzentriert, werden Wolfskinder genannt, und Hans (Levin Liam) ist eines davon.
Seine Mutter (Jördis Triebel) stirbt während der Flucht aus Ostpreußen an Unterernährung und weist ihn und seinen Bruder Fritz an, auf einem Bauernhof in Litauen Unterschlupf zu suchen. Die beiden machen sich auf den Weg, verlieren sich aber kurz darauf und müssen auf eigene Faust zu dem erhofften neuen Heim finden. Dabei trifft Hans auf gleichaltrige mit dem selben Ziel, mit denen er, wenn auch nur ein wenig, sicherer vor den Truppen der Roten Armee ist, die jederzeit zuschlagen könnten.
Gregor Torinus von artechock sagt Folgendes zum Film:
Rick Ostermann ist sowohl bei seinem Drehbuch als auch bei seiner Inszenierung erschütternd konsequent. In kalten Farben fängt die Kamera völlig emotionslos das Schicksal der Wolfskinder ein. Der Zuschauer hat keinen Abstand und keinen Wissensvorsprung, sondern ist ebenso desorientiert, wie die unfreiwilligen kleinen Protagonisten.
- Heute im TV: Wolfskinder
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Sender: Arte
- Zeit: 22:15 Uhr