Menschlicher Schlangensnack wehrt sich gegen Kritik

01.12.2014 - 18:30 Uhr
Eaten Alive - Schlangenforscher in GefahrDiscovery Channel
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Nachdem sich bereits der Discovery Channel gegen die Kritik am Eaten Alive-Projekt verteidigte, meldet sich nun erneut der Verspeiste selbst zu Wort. Rosolie stimmt dabei in den Tenor des Senders ein und behauptet, dass dies alles dem Naturschutz dient.

Bereits Anfang November sorgte die Nachricht, dass sich ein lebender Mensch von einer hungrigen Anaconda verspeisen lassen möchte, für gewaltigen Aufruhr. Geschützt durch einen selbst entwickelten Anzug, hat sich Naturforscher Paul Rosolie im Rahmen einer Discovery Channel-Dokumentation der Riesen-Schlange als knusprigen Snack angeboten. Eaten Alive (dt. lebendig gefressen) nennt sich das waghalsige Projekt passenderweise und löste bereits vor der Ausstrahlung zahlreiche kontroverse Diskussionen aus. Nachdem sich bereits der amerikanische Sender zu den Vorwürfen äußerte (wir berichteten), meldet sich nun der Gegessene selbst ausführlich zu Wort und verrät außerdem, wie es der gefräßigen Schlange inzwischen geht.

Mehr: Discovery Channel lässt Mann von Anaconda verspeisen

Ganze sechs Wochen verbrachte das Team rund um Rosolie im tropischen Amazonas-Gebiet mit dem ehrgeizigen Ziel, den furchtlosen Forscher von einer ausgewachsenen Anaconda verspeisen zu lassen. In einem Interview mit der Entertainment Weekly  gab er nun eine Antwort auf die Frage, die viele brennend interessiert - warum das Ganze?

Ich habe bereits für 10 Jahre am Amazonas, sowie in Indien, Indonesien und vielen anderen Orten gearbeitet. Und überall geht die Artenvielfalt des Pflanzen- und Tierreichs zurück. Ich habe Tausende von Meilen an Regenwaldfläche niederbrennen sehen, was auch jede einzelne Pflanze und jedes Tier in dem Gebiet tötete - niemand interessiert sich dafür. Außerdem habe ich auch Forscher erlebt, die ihr gesamtes Leben lang versucht haben, die öffentliche Meinung auf dieses Problem aufmerksam zu machen und Unterstützung zu gewinnen. Doch die Leute kümmert es einfach nicht. Sie machen nicht den Schritt, sich um den Lebensraum - in dem die Tiere leben - zu kümmern. Menschen sorgen sich um Tiere. Interessant dabei ist, dass die PETA circa 25.000 Unterschriften von Leuten hat [inzwischen 40.000, die gegen das Discovery-Projekt protestieren], welche sich um eine Schlange sorgen. Allerdings verstehen diese Leute nicht, dass es sich dabei nur um eine einzelne Schlange handelt, während es zeitgleich Millionen andere Schlangen gibt, die verbrannt werden. Eine Petition, die dazu dienen soll, den Regenwald des Amazonas zu beschützen, hat 159 Unterstützer.


Laut seiner eigenen Aussage geht es dem Schlangenforscher also hauptsächlich darum, durch die Aktion Aufmerksamkeit für das große Ganze zu gewinnen und den Regenwald zu beschützen. Dafür ist er auch bereit, die eine oder andere kreative Beleidigung unter der Gürtellinie hinzunehmen. So wurde ihm bereits Ebola an den Hals gewünscht oder er eloquent als der "Hitler der Tiere" bezeichnet. Später machte Rosolie abschließend noch klar, dass es der Schlange gut geht und sie ihm weit mehr weh getan hat als er ihr. Am 7. Dezember 2014 können die Zuschauer das umstrittene Projekt im US-Fernsehen verfolgen, wenn Eaten Alive auf dem Discovery Channel ausgestrahlt wird.

Dient die Aktion am Ende tatsächlich nur einem guten Zweck?

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