Loriot erhält Ehrenpreis der Deutsche Filmakademie

15.04.2009 - 14:30 Uhr
Loriot als Nachrichtensprecher
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Vicco von Bülow alias Loriot wird für hervorragende Verdienste um den deutschen Film geehrt

Deutschlands großer Humorist Vicco von Bülow, besser bekannt als Loriot, wird bei der Verleihung des Deutschen Filmpreis am 24. April in Berlin mit dem Ehrenpreis der Jury für hervorragende Verdienste um den deutschen Film bedacht. Auch wenn der Geehrte selbst nur zwei Filme gedreht hat, bezeichnet der Präsident der Deutschen Filmakademie Günter Rohrbach Filme wie Ödipussi und Pappa ante Portas als “Höhepunkte deutscher Komödienproduktion” mit unvergleichlichem Witz und intelektueller Billanz.

Bernhard Victor Christoph-Carl von Bülow, so mit vollständigem bürgerlichen Namen, wurde am 12. November 1923 in Brandenburg an der Havel geboren. Er entstammt einem alten mecklenburgischen Adelsgeschlecht und legt sich als Künstlernamen die französische Bezeichnung des Pirols zu, dem Wappentier der Familie Bülow. Mit seinen Knollennasen-Männchen macht er sich in den 1950er Jahren als Cartoonist für Zeitschriften einen Namen und spielt kleinere Nebenrollen im Kino. Ab 1967 moderiert er die Fernsehsendung “Cartoon” für die ARD und erschafft 1971 mit dem Zeichentrick-Hund Wum ein Maskottchen für die Aktion Sorgenkind und der Quiz-Show “Der große Preis”, dem er selbst auch die Stimme verleiht. Wum und der Elefant Wendelin gelangen in der ganzen Republik zu großer Bekanntheit und sind bis in die 1990er Jahre im Fernsehen zu sehen.

Erste Fernseh-Sketche, in denen er selbst zumeist an der Seite von Evelyn Hamann aufrtitt, enstehen ab 1976. Durch diese Auftritte wird Loriot in Deutschland ungeheuer populär. Seine Sketche werden immer wieder im Fernsehen wiederholt und erfreuen sich ungebrochener Beliebtheit. 1988 dreht er als Autor, Regisseur und Hauptdarsteller den Film Ödipussi. Drei Jahre später folgt dann Pappa ante Portas. Evelyn Hamann spielt dabei jeweils die weibliche Hauptrolle. Im April 2006 gibt Loriot bekannt, dass er sich aus dem Fernsehen zurückzieht, da seiner Meinung nach in diesem schnelllebigen Medium keine humoristische Qualität mehr zu erzielen sei.

Loriot ist der ungeschlagene Meister des kultivierten Aneinander-vorbei-Redens, der die Absurdität deutscher Alltäglichkeit so treffsicher beschreiben kann, ohne dabei je verletzend zu wirken. Unvergessen sind Dialoge, wie jene mit Frau Müller-Lüdenscheidt oder Sätze wie “Bitte sagen Sie jetzt nichts …”. Nun wird er also mit 85 Jahren für den Ehrenpreis der Deutschen Filmakademie geehrt. “Da hat man was Eigenes!”

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