Liegt James Camerons Hiroshima-Film in Trümmern?

02.03.2010 - 09:11 Uhr
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James Camerons nächstes Projekt sollte die Verfilmung einer Zeugen-Sammlung über den Atombombenabwurf über Hiroshima werden. Jetzt wurde das Buch wegen Betrugsverdacht vom Markt genommen.

Charles Pellegrino ist ein alter Wegbegleiter von James Cameron. Bereits an der Arbeit zu Titanic war er beteiligt und James Cameron schrieb ihm das Vorwort zu seinen Forschungs-Büchern The Jesus Family Tomb und The Last Train From Hiroshima. Bei Letzterem handelt es sich um eine Sammlung von Zeugenberichten über den Atombomben-Abwurf über Hiroshima im Jahr 1945. James Cameron plante bereits, das Buch zu seinem nächsten Filmprojekt zu machen. Nachdem jetzt Zweifel an der Authentizität der Zeugenberichte laut wurden, stoppte der Verlag allerdings die Auslieferung. Ist dies das Ende des Hiroshima-Filmes von James Cameron?

Alles begann, als Associated Press laut Empire Online herausfand, dass einer der Interviewpartner Charles Pellegrinos sich entgegen seiner Angaben nie an Bord des Hiroshima-Bombers Enola Gay befand. Dies führte zur eingehenden Untersuchung weiterer Zeugen, deren Geschichte ebenfalls bezweifelt wird. Nun gut, Zeugen sind nicht immer verlässlich, das wissen wir spätestens seit dem Film Rashomon – Das Lustwäldchen, doch es kam noch schlimmer. In seinem Buch gibt Charles Pellegrino an, einen PhD-Doktor-Titel der Victoria University in Neuseeland zu besitzen, konnte aber auf Anfrage keinen Nachweis dafür erbringen.

Sein Verleger stoppte daraufhin die Auslieferung des Buches mit der Begründung: “Es ist einfach zu verstehen, wie selbst der scharfsinnigste Autor manchmal von einer Quelle getäuscht werden kann, aber wir wissen auch, dass dann eine sehr detaillierte Überprüfung des Buches stattfinden muss. Der Autor eines Sachbuches muss zu seinem Inhalt stehen. Wir müssen von unseren Autoren verlangen können, uns Antworten auf Fragen zu geben, die ihm bezüglich der Genauigkeit seiner Arbeit und der Verlässlichkeit seiner Quellen gestellt werden. Unglücklicherweise war Herr Pellegrino nicht in der Lage, die zusätzlichen Fragen, die bezüglich seines Buches aufkamen, zu unserer Zufriedenheit zu beantworten.”

Mit so viel negativer Publicity ist es sehr unwahrscheinlich, dass James Cameron weiterhin den Plan verfolgen wird, dieses Buch für seinen nächsten Film zu adaptieren. Allerdings ist dies nicht das erste Mal, das wir Projekte von James Cameron für gescheitert gehalten haben, nur um dann Monate oder gar Jahre später vom Gegenteil überzeugt zu werden. Wir sollten das Hiroshima-Projekt also noch nicht vollständig abschreiben.

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