Kunden illegaler Filmportale droht Strafverfahren

13.02.2012 - 12:40 UhrVor 12 Jahren aktualisiert
Jetzt geht's den kino.to-Usern an den Kragen
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Jetzt geht's den kino.to-Usern an den Kragen
Der Rundumschlag geht weiter! Nachdem die illegale Streaming-Seite Kino.to bereits letztes Jahr vom Netz ging und deren Betreiber eingebuchtet wurden, sollen nun offenbar die Nutzer des Portals zur Rechenschaft gezogen werden.

Jetzt kommt’s knüppeldicke: Laut Informationen des FOCUS müssen tausende Premium-User der illegalen Streaming Plattform kino.to mit einer Strafverfolgung der Generalstaatsanwaltschaft Dresden rechnen. Bei der Durchsuchung der Büroräume und Computer der vergangenen Juni vom Netz genommen rechtswidrigen Seite, fanden die Behörden Daten von Kino.to-Usern, die per Paypal für einen werbefreien Zugang zu der Seite gezahlt haben. Mit welchen Strafen die betroffenen User dabei rechnen müssen, ist zunächst noch unklar.

Die Website PC Games Hardware befragte Rechtsanwalt Christian Solmecke zu der Thematik. Demnach wäre der durch solche Kunden entstandene Schaden “relativ gering.” Es könnte also auf eine Bagatellfall-Regelung hinauslaufen. Haftstrafen hält der Experte für ausgeschlossen, Geldstrafen sind aber trotzdem möglich. In dem Fall würde eine Unterlassungserklärung beim Nutzer eingehen plus Schadensersatz im Bereich von “einigen hundert Euro”.

Auf dem inoffiziellen kino.to-Nachfolger kinox.to gibt es ein ähnliches Premium-System und so überrascht es nicht, dass auch diesem Anbieter illegaler Film- und Serienstreams nun der Garaus gemacht werden soll. “Den Nutzern von Kinox.to müsste klar sein, dass sie damit Kriminelle unterstützen. Das gilt insbesondere für die Inhaber von bezahlten Premium-Accounts.” Informanten aus der Szene sollen vergangenes Jahr sechsstellige Summen von der GVU (Gesellschaft zur Bekämpfung von Urheberrechtsverletzungen) kassiert haben, um die Macher hinter kino.to dingfest zu machen. Ein ähnliches Schicksal droht jetzt offenbar auch kinox.to, gegen das die GVU noch im Februar Strafantrag stellen möchte. Das bestätigte GVU-Sprecherin Christine Ehlers. Zu Hintermännern und Struktur der Seite seien „eine Menge Hinweise bei uns eingegangen“, sagte Ehlers. Die GVU geht davon aus, dass es sich bei den Betreibern von Kinox.to um deutschsprachige IT-Experten handelt.

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