Jürgen Tarrach & Simone Thomalla auch arbeitslos fröhlich

13.12.2010 - 09:59 Uhr
Famile Fröhlich – Schlimmer geht immer
ZDF
Famile Fröhlich – Schlimmer geht immer
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Heute Abend strahlt das ZDF die Familienkomödie Familie Fröhlich – Schlimmer geht immer aus. Mit Jürgen Tarrach und Simone Thomalla ist der Film prominent besetzt.

Bernd Fröhlich (Jürgen Tarrach), gelernter Autoschlosser, hat in Familie Fröhlich – Schlimmer geht immer über 30 Jahre bei einem Zuliefererbetrieb in der Automobilbranche am Fließband gestanden. Vor zwei Jahren wurde er entlassen, sein Betrieb ging Konkurs. Seitdem hat er unzählige Bewerbungen geschrieben und auch einige Vorstellungsgespräche gehabt, aber seine Zuversicht, zeitnah eine neue Arbeitsstelle zu finden, schwindet mit jeder weiteren Absage. Zuhause hat Bernd die Rolle des Hausmanns übernommen, denn glücklicherweise konnte seine Frau Petra (Simone Thomalla) ihre Tätigkeit in einem Kosmetikstudio ausdehnen. Als seine Tochter schwanger wird und sich der Kindsvater zurückzieht, ist Bernd als Familienvorstand gefordert. Er muss sich und seinen Lieben beweisen, dass er noch gebraucht wird.

Daniela Zinser von der Berliner Zeitung lobt besonders Hauptdarsteller Jürgen Tarrach. „Es ist ein tragikomischer Film über normale Menschen, über das Leben nebenan. In der einen und der anderen Szene rutscht vielleicht eine Spur zu viel Wohligkeit hinein, und das Ende ist natürlich unrealistisch schön. Dennoch kommt der Film dem Leben ziemlich nahe. Zum großen Teil liegt das an Jürgen Tarrach, der sein Handwerk am Max-Reinhardt-Seminar in Wien und beim Theater lernte. Und man muss große Worte bemühen wie Würde, Demut und Achtung, um sein Spiel, um ihn zu beschreiben."

Auf den ersten Blick ist die Geschichte von Familie Fröhlich, dem Titel entsprechend, eine muntere Familienkomödie, schreibt Tilmann P. Gangloff auf evangelisch. “Diese ungewöhnliche und durch viele sympathische Familienszenen illustrierte Konstellation ist aber nur die eine Seite der Medaille. Die andere spielt bei der Agentur für Arbeit. Auf dieser Ebene tummeln sich, um im Bild der Autorin zu bleiben, die Griechen. Genau genommen ist es nur einer, aber dafür ist Herr Lämmle ein besonders unangenehmer Vertreter seiner Art. … In den Dialogen verarbeitet Müller das ganze schönfärberische Geschwafel, das letztlich bloß mangelnde Effizienz kaschieren soll, weil ein knapp fünfzig Jahre alter Arbeitsloser praktisch nicht zu vermitteln ist.”

Die Ernsthaftigkeit von Familie Fröhlich geht laut Jürgen Kirsch auf quotenmeter “niemals verloren und bleibt im Vordergrund. Nur wenige Pointen zwischendurch und am Ende könnten der Komödie zugeordnet werden. Das reicht aber bei weitem nicht aus, um den ganzen Film, den Regisseur Thomas Nennstiel inszeniert hat, als Familienkomödie zu bezeichnen. Das vermeintliche Ziel wurde von Thomas Nennstiel dadurch verfehlt, dass er den komplexen Themen Arbeitslosigkeit und Teenie-Schwangerschaft ohne Ernsthaftigkeit nicht begegnen konnten und somit sich nur noch wenig Komik im Film entwickeln konnte. Doch als Familiendrama ist der Film gut geworden. Eine runde Sache, die anhand der erfahrenen Schauspielern aus zahlreichen Krimis und Spielfilmen nur gelingen konnte.”

Schade findet es ein unbekannter Autor bei der Osnabrücker Zeitung, “dass ein solch wichtiges Thema erst in einer Mainstream-Komödie aufgegriffen werden muss, um ein größeres Publikum zu erreichen. Schön aber, dass es mal ein Film in den prominenten Montagabend schafft, der unterhaltsam, aber nicht blöd ist. Und dass Schauspieler wie Jürgen Tarrach und Simone Thomalla nicht vor rutschenden Jogginghosen und beleuchteten Korsagen zurückschrecken.”

Familie Fröhlich – Schlimmer geht immer aus läuft heute Abend um 20.15 Uhr auf ZDF. Wenn euch anderes interessieren sollte, dann schaut doch bitte in unser Fernsehprogramm.

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