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HORRORHIGHLIGHTS IM OKTOBER

25.10.2016 - 11:00 UhrVor 8 Jahren aktualisiert
livingdeadgirlxxx`s Horroroctober
pixabay
livingdeadgirlxxx`s Horroroctober
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Blickt mit mir zurück auf feinste Horrorunterhaltung!

Der Oktober ist ja mittlerweile DER Monat für Horrorunterhaltung jeglicher Art. Das Wetter wird herbstlicher, die Tage kürzer und die Vorfreude auf Halloween steigt.

Auch ich habe mir für diesen Monat einiges vorgenommen und blicke nun zurück auf einen schaurig schönen Oktober. Zum einen habe ich mir einen Film vorgenommen, der schon viel zu lange auf meiner Merkliste stand:

Profondo Rosso - Die Farbe des Todes / Deep Red / Italien 1975, Dario Argento

Der Musiker Markus wird eines Nachts unfreiwillig Zeuge eines grausamen Mordes und begibt sich zusammen mit der neugierigen und etwas zu ehrgeizigen Reporterin Gianna auf die Suche nach dem Mörder. Dabei geraten sie zunehmend selbst in Gefahr...

Nach "Suspiria" und "Phenomena" mein dritter Giallo von Altmeister Dario Argento. Und ich persönlich glaube nach wie vor, entweder man liebt seine Filme oder man kann nicht viel mit Ihnen anfangen. So ein Mittelding gibt es da nicht, dafür sind sie zu plakativ, zu pompös, zu besonders. Ich denke ich habe mich bereits als Anhänger der ersten Gruppe geoutet und will daher auch keine Diskussion über die oft attestierte Inhaltslosigkeit von Argento`s Filmen entfachen. Zugegeben, die Handlung lässt viele Fragen offen und es gibt Momente, in denen man das Gefühl hat, der Film widerspricht sich oder nimmt sich selbst nicht hundertprozentig ernst, aber das ändert für mich nichts an dem Sehwert von "Deep Red". Die Inszenierung ist einfach wunderschön (auch wenn ich mir vorstellen kann, dass manch anderer sie als albern oder trashig bezeichnen würde). Die düsteren Bilder des nächtlichen Roms, die brutalen Morde, die grausige Kindermelodie, die Puppe, der Soundtrack von "Goblin", die Entlarvung des wahren Mörders und auch die Chemie zwischen David Hemmings und Daria Nicolodi, sind nur einige Aspekte, die diesen Film für mich sehenswert machen. Ein paar Längen in der Handlung kamen schon auf, was aber daran gelegen haben könnte, dass ich die längste Schnittfassung (126 min.) gesehen habe. Trotzdem würde ich den Film jedem empfehlen, der sich mal wieder oldschool gruseln möchte und eine Vorliebe für den italienischen Giallo hat. Als nächstes werde ich mir "Terror in der Oper / Opera" zu Gemüte führen.

Außerdem hatte ich die Chance beim Film Festival Cologne die ersten beiden Folgen der britischen BBC Serie "The Living and the Dead" zu sehen, die ich auf jeden Fall weiter verfolgen werde.

Die Serie spielt im englischen Sommerset im Jahre 1888. Wir begleiten den Psychologen Nathan Appelby, der gerade die Farm seiner Mutter geerbt hat und dort mit seiner Frau Charlotte einen neuen Lebensabschnitt beginnen will. Seit seiner Ankunft scheinen sich paranormäle Phänomene zu häufen, die den jungen Farmer schnell in seinen Bann ziehen und selbst in Gefahr bringen. So muss er sich in der ersten Folge mit einer besessenen Pfarrerstochter und in der zweiten Folge mit den Geistern von mehreren Kindern auseinandersetzen, die in einer Miene unter tragischen Umständen gestorben sind und nun einem Jungen von der Farm in ihren Reihen aufnehmen wollen... Nathan wird darauf hin immer bessesener davon, die Existenz von Geistern und einem Leben nach dem Tod zu beweisen...

Mehr kann ich über die Handlung nach zwei Folgen noch nicht sagen, allerdings erscheint mir das Gesamtpaket der Serie sehr interessant. Denn "The Living and the Dead" ist keine reine Mysteryserie, es geht auch viel um die historischen Begebenheiten und Lebensverhältnisse der Menschen (in diesem Fall die fortschreitende Industrialisierung und was sie für die Menschen auf dem Land bedeutet, die Stellung der Frau in Familie und Arbeitswelt etc.). Den authentischen Eindruck der Geschichte und der Zeit in der sie spielt, wird durch tolle Darsteller und sehr überzeugendes Szenenbild und Kostüm unterstrichen.

SPOILER: Bitte nicht weiter lesen, wenn ihr euch die Folgen unvoreingenommen anschauen wollt. Besonders neugierig auf die weiteren Folgen macht mich der Bezug zur Gegenwart - Nathan glaubt in seinem Haus den Geist einer Frau mit einem "Buch aus Licht" gesehen zu haben, die der Zuschauer schnell als Besucherin aus der Gegenwart mit einem Tablet ausmachen kann. Im Wald sieht er kurze Zeit später zwei große Lichter (Autoscheinwerfer) auf sich zu rasen, die dann plötzlich wieder verschwunden sind. Gerade habe ich zu meinem Bedauern gelesen, dass BBC sich gegen eine zweite Staffel entschieden hat. Sehr schade. Die restlichen vier Folgen werde ich mir definifiv noch ansehen.

Für unterwegs, während viel zu langen Straßenbahnfahrten, nicht so langen Joggingrunden oder auch zum abendlichen Abschalten höre ich wahnsinnig gerne Podcasts oder Hörspiele. Die letzen Monate hab ich vor allem "Welcome to Nightvale" von Jeffrey Cranor und Joseph Fink gehört, dass ich nach wie vor großartig finde. Aber ab und zu muss eben auch mal Abwechslung her und so bin ich auf die erste Staffel von "Monster 1983" von Ivar Leon Menger gestossen, die mich ziemlich positiv überrascht hat. Hat noch nie ein Hörspiel geschafft, dass ich es in ein paar Tagen durchsuchte und mich jeden Tag auf den langen Weg zur Arbeit freue. Es geht um eine kleine Küstenstadt in Oregon - Harmony Bay - in der eine merkwürdige Mordserie beginnt, kurz nach dem der neue Sheriff Cody seinen Dienst angetreten hat. Das Hörspiel ist nicht nur technisch hervorragend umgesetzt und hat neben einer spannenden Story, tollen Dialogen und Synchronsprechern (David Nathan und Nana Spier!) auch ein super-melancholisches 80er Jahre Flair mit an Bord. Die Stimmung und das Setting ist für mich ein gelungener Mix aus "The Fog", "Stand by me" und "Twin Peaks", die Erzählung bietet nervenaufreibende Spannung und ein wohlig vertrautes Gefühl beim Hören zugleich (was an den guten Scripts der drei Autoren, den erstklassigen Sprechern und dem fantastisch umgesetzen Sound Design liegen dürfte). Hörspaß und Spannung sind jedenfalls garantiert und Staffel zwei ist vorbestellt, gibts ab dem 31.10, juche.

Da sich meine Horrorleidenschaft auf alle Medien erstreckt, hab ich mir für den Oktober (bzw. November) auch einige Bücher vorgenommen.Die Klassiker von Bram Stoker, Mary Shelley, Robert Louis Stevenson, Edgar Allen Poe, H.P. Lovecraft, und so einiges vom Meister Stephen King und Clive Barker sind verschlungen, auch hier muss dringend Nachschub her. Ich hab mich für zwei ältere Gothic Romane entschieden, nämlich für "The Woman in Black" von Susan Hill und "The Haunting of Hill House" von Shirley Jackson. Natürlich sind mir beide Geschichten durch die Verfilmungen bekannt ("Bis das Blut gefriert" gehört zu meinen allerliebsten Filmen), aber ich finde es ist oft sehr interessant das Buch zu lesen. Dann reflektiert man die Filme auch noch mal ganz anders. Außerdem kann man mit diesen klassischen Spukgeschichten selten etwas falsch machen, bzw. man bemerkt beim Lesen sofort, warum sie Vorbild für andere Erzählungen oder Verfilmungen wurden. Als zeitgenössischen Thriller werde ich auch noch "Horrorstör" lesen, auf den ich durch die ziemlich originale Aufmachung (sieht aus wie der Katalog eines sehr bekannten schwedischen Möbelhauses) aufmerksam geworden bin. Aber auch die Story klingt vielversprechend: Als in einem Möbelhaus immer wieder Graffitis und zerstörte Möbel zu beklagen sind, auf den Überwachungskameras aber nichts zu sehen ist, sollen drei Mitarbeiter eine Nacht dort verbringen und der Sache auf den Grund gehen...Worauf sie wohl stossen werden?

Jetzt ist der Monat fast zu Ende, ich hab noch einiges zu lesen und Halloween steht unmittelbar vor der Tür. Was werdet ihr euch ansehen/anhören/lesen um so richtig in Gruselstimmung zu kommen? Irgendwie könnte ich ein paar Filmtipps gebrauchen, habe zumindest das Gefühl länger schon nichts mehr gesehen zu haben, bei dem ich mich wirklich richtig gegruselt habe. Falls ihr was wisst, her damit in den Kommentaren.


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