George W. Bush hat vor kurzem seine Autobiographie (siehe Spiegel.de vorgelegt), die vielen als geschönt erscheint. Als Kontrastprogramm zum Besteller des Ex-Präsidenten darf Fair Game von Doug Liman angesehen werden. Der Politthriller mit Naomi Watts und Sean Penn in den Hauptrollen startet bei uns am Donnerstag in den Kinos. Wir haben euch einige Pressestimmen zusammengestellt.
Was Nino Klingler von critic.de “am meisten beeindruckt an diesem Film, ist, wie er Schabernack treibt mit unserer Zeitwahrnehmung. Am Anfang braucht es ein bisschen, bis man sich eingefunden hat in die bleierne Atmosphäre der amerikanischen Post-9/11-Gesellschaft. Das wirkt mittlerweile alles sehr fern, so eine Mischung aus politischem Mittelalter und Science-Fiction-Dystopie. Aber dann gewinnt die Story an Fahrt, und die Gegenwart des Films breitet sich aus in alle Richtungen, auch bis in den Zuschauersaal. Wenn dann am Ende mit eingangs erwähntem Pathos die Lebendigkeit der amerikanischen Idee beschworen wird, glaubt man mit daran, gibt dieser Gesellschaft noch einmal, zum wievielten Male eigentlich, noch eine Chance.”
Auch Lars-Olav Beier vom Spiegel ist durchaus angetan von dem Politthriller Fair Game. Er sah einen packenden Thriller über zwei Geheimnisträger, die plötzlich mitten ins Licht der Weltöffentlichkeit gerissen werden. “In der ersten Hälfte des Films inszeniert Doug Liman eine großartige Szene, in der Plame und Wilson mit ihren Freunden am Esstisch sitzen und jeder der Gäste seine eigene Theorie über Saddam Hussein zum Besten gibt. Immer wieder sehen sich Plame und Wilson an, weil sie beide wichtige Informationen über die Situation im Irak besitzen – diese aber nicht preisgeben dürfen. Doch als einzige ahnen sie, was politisch und militärisch wirklich vor sich geht. Am Ende des Films gibt es keinen Winkel ihrer Privatsphäre mehr, der nicht ausspioniert wird.”
Mehr als nur gutes Genrekino sah Margret Köhler von br-online. „Die spannende und stimmig erzählte Story zwischen Politik und Privatem übersteigt jeglichen Vorstellungsrahmen, gewinnt durch das Starensemble Naomi Watts und Oscargewinner Sean Penn zusätzlich an emotionaler Sprengkraft. Auch wenn die Informationen nicht mehr so neu, sondern schon ein wenig abgenutzt sind, ist der Blick hinter die verlogene Fassade der Bushadministration ein Abenteuertrip ins Schlangennest der Spionage, wo die Mächtigen mit gezinkten Karten spielen und sich keinen Deut um die Wahrheit scheren.“
Für Marcus Wessel von programmkino funktioniert Fair Game „über weite Strecken als kluger und sachlicher Gegenentwurf zu Action-zentrierten Agententhrillern wie sie Hollywood bis heute hervorbringt (jüngstes Beispiel: Salt). Doug Liman schildert, wie es den Mächtigen beinahe gelingt, nicht nur eine Familie zu zerstören sondern auch – unter Mithilfe bestimmter Medien – die Wahrheit nach den eigenen Vorgaben zurechtzubiegen. Interessanterweise hinterlässt Fair Game den stärksten Eindruck, wenn er sich ganz auf die Innensicht der Wilsons konzentriert.“
Wer mehr über Fair Game erfahren will, schaue bitte beim Tobis Filmclub vorbei.
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