Captive - Dramatische Entführung vor traumhafter Kulisse

24.11.2014 - 14:00 UhrVor 9 Jahren aktualisiert
CaptiveSwift Productions
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Unser heutiger TV-Tipp Captive entführt uns in die tropischen Wälder der Philippinen. Allerdings lädt uns der Film nicht ein, die wunderschönen Strände des Landes zu bestaunen, sondern zeigt uns eindrucksvoll die Schrecken des globalen Terrors.

Die Philippinen sind ein wahres Paradies auf Erden. Nicht nur die Tier- und Pflanzenwelt gehört zu den artenreichsten Regionen des Erdballs, auch die umliegenden Meere sind durchzogen von bunten Korallenriffen. Überschattet wird dieses hübsche Fleckchen Land aber von dem immer wieder aufkeimenden Terrorismus in der Region. Mit Captive inszeniert der philippinische Regisseur Brillante Mendoza ein spannendes Drama und macht gleichzeitig auf die Probleme in seiner Heimat aufmerksam.

Wir schreiben das Jahr 2001, noch vor dem schicksalhaften Tag im herbstlichen September. Entwicklungshelferin Thérèse Bourgoine (Isabelle Huppert) macht sich mit der freiwilligen Helferin Soledad Carpio (Rustica Carpio) auf den Weg zu einer Wohltätigkeitsorganisation. Gemeinsam wollen sie den vom Krieg gebeutelten Bewohnern der Insel Palawan neue Perspektiven aufzeigen. Doch als die Gruppe nach der Überfahrt wieder festen Boden unter den Füßen hat, werden die Frauen von bewaffneten Männern entführt. Diese haben bereits zuvor ein Hotel überfallen und knapp 20 verängstigte Touristen als Geiseln genommen. Verantwortlich für die Gräueltaten zeigt sich die berüchtigte Terrorgruppe Abu Sayyaf, die sich mit dem damals wenig bekannten Osama bin Laden identifiziert und die Unabhängigkeit Mindanaos fordert. Ein dramatischer Überlebenskampf beginnt, der mit jedem Tag ohne die ersehnte Rettung hoffnungsloser wird.

Jan Schulz-Ojala von Der Tagesspiegel  schreibt über Captive:

Mendozas filmische Rekonstruktion der mit 377 Tagen wohl längsten Geiselnahme der Welt brennt zwar vor Aufwand und Ehrgeiz, das Geschehen in seiner akuten Dramatik und zwischenzeitlichen Veralltäglichung der Lebensgefahr wiederzugeben; darüber hinaus aber entwickelt der Regisseur weder ästhetisch noch narrativ oder gar moralisch eine markante Perspektive.


Trotz der teilweise aufkommenden Längen macht der Streifen durch seine tolle Kameraarbeit, der interessanten Thematik und der aufkommenden Dynamik zwischen Geiselnehmer und Opfer einiges wett und bleibt damit sehenswert; nicht zuletzt dank der wie gewohnt überzeugenden Isabelle Huppert.

  • Was? Captive - Entführt
  • Wo? arte
  • Wann? 22.00 Uhr ( 116 Minuten Laufzeit)

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