Cannes 2009: Ken Loachs Buddy-Fußballfilm erhält begeisterte Kritiken

18.05.2009 - 18:34 Uhr
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Der britische Regisseur versucht sich diesmal an einer leichten Komödie statt gewaltiger Sozialdramen. Den Kritikern gefällt’s!

Gerade lief Looking for Eric, der neue Ken Loach, in Cannes und schon gibt es erste Kritiken zu dem Film zu lesen, der anders als vorherige Werke des Briten dem Genre der Komödie zugerechnet werden kann. Darin erhält der Football-fanatischer Postbote Eric (Steve Evets), dessen Leben in eine Krise abgleitet, Lebenshilfe durch den ehemaligen Manchester United-Spielers Eric Cantona. Dieser hilft ihm, die Demütigungen seiner Schwiegersöhne mit neuem Selbstvertrauen zu begegnen und sich auch nicht mehr von den Arbeitskollegen schikanieren zu lassen. Nach ihren mit der Goldenen Palme 2006 prämierten The Wind That Shakes the Barley und dem globalisierungskritischen It’s a Free World wollten Loach und Paul Laverty anscheinend einen neuen Weg begehen und ließen in dem ironischen Fußball-Buddyfilm die Sportikone Eric Cantona gleich sich selbst spielen. Wer den Helden nicht kennt: Cantona gilt als einer der größten französischen Fußballspieler der 1980er und 1990er und war zuletzt für Manchester United tätig, wo er in fünf Jahren vier Premier-League-Titel holte.

Man verlasse den Kinosaal mit einem “Lächeln auf den Lippen”, meint Wilfrid Exbrayat im Nouvel Observateur. 5 von 5 Sternen vergab auch Mélanie Carpentier auf Evene.fr. Es sei Loach gelungen, aus dem Fußball ein soziales Event zu machen, meint die Kritikerin. “[Loach] zeigt [den Fußball] als menschlich, großartig, sogar therapeutisch, mit einem kommunikativen Enthusiasmus, geeignet auch die Ungläubigsten zu bekehren.”

Auch wenn der Film sicherlich einen Bruch in der Filmographie von Ken Loach darstelle, so nehme er sich dennoch der bewährten Themen des Sozialfilmers an, meint der DVdrama. In Looking for Eric finden sich ebenso die Figur des Antihelden, wie das Leitmotiv des Mitleids für diesen, des poetischen Sozialrealismus und des Humanismus: “[Trotz einiger rhythmischen Unausgeglichenheit] bringt Looking for Eric eine seltene Freude mit sich und lebt durch einen überschwenglichen Humanismus auf, einen umwerfenden Humor und einen Reichtum, was die Schwierigkeiten bezüglich Rhythmus, Konstruktionen und Wahrscheinlichkeiten leicht überspielen kann. Kurz gesagt, Looking for Eric ist grandios!”

Hier der Teaser zu Looking for Eric

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