Der dänische Regisseur Ole Bornedal, der mit dem Thriller Nightwatch – Nachtwache international auf sich aufmerksam machen konnte, ist mit einem düsteren Noir-Thriller wieder zurück. Darin erzählt Bornedal die Geschichte des Polizeifotografen Jonas (Anders W. Berthelsen), der nach einem Autounfall der schönen und geheimnisvollen Julia (Rebecka Hemse) verfällt. Geplagt von Schuldgefühlen gerät der gestandene Familienvater zunehmend in den Bann der fremden Frau. Nachdem sie aus dem Koma erwacht, leidet die nahezu erblindete Frau unter Gedächtnisverlust und ihre Familie hält den Mann an ihrer Seite für ihren Freund Sebastian, den sie auf einer Reise durch Asien kennengelernt hat. Unfähig und zunehmend unwillig, das Missverständnis aufzuklären, verstrickt sich Jonas immer tiefer in die Geschichte der jungen Frau und seiner Rolle als Sebastian. Trotz einer Reihe mysteriöser Ereignisse ignoriert er alle Warnungen, trennt sich von Frau und Kind, um mit Julia zusammenzuleben, die, wie sich herausstellt, schwanger ist. Doch eines Tages taucht ein Mann auf, der sich Jonas nennt, und Julia wird mehr und mehr von ihrer verdrängten Vergangenheit eingeholt…
In Dänemark wurde Bedingungslos der erfolgreichste Film des Jahres 2007, aber die Kritik zum Film, der heute in die Kinos kommt, ist durchaus gespalten bis ablehnend. Martin Schwarz auf Doppelpunkt zeigt sich genervt von der “ununterbrochenen Beballerung der Sinne” durch allerlei technische Spielereien. Es fällt ihm schwer, die Figuren aufgrund vieler “an den Haaren herbei gezogenen Drehbuchschlenker” noch ernst zu nehmen. Dennoch gesteht er diesem recht blutigen Film einen gewissen Reiz zu. Lukas Foerster von critic.de lässt wenig Gutes an dem Thriller und bemerkt, “dass ein Film, der mit einer schönen Frau und einem Geheimnis beginnt, kein guter Film sein muss – und auch ein Film noir ist Bedingungslos höchstens im allerweitesten und falschesten Sinne.” Die Darstellung der Figuren sind ihm zu reduziert auf “banale Psychopathologie” in ständigen Großaufnahmen. Ein Film, “der nichts auslässt” und sich nicht nur einmal “im Tonfall vergreift”.
“Ungeachtet seiner visuell überzeugenden Aufbereitung” leidet der Film für Marcus Wessel auf programmkino “bisweilen unter der typischen Film noir-Krankheit. Nicht immer erscheint jede Reaktion der Figuren unmittelbar glaubhaft und nachvollziehbar”. Doch weiß der Regisseur mit schwarzem Humor einiges davon zu relativieren und entfaltet gegen Ende des Films eine “ungemein düstere Suspense”.
Für Liebhaber des film noir und geheimnisvoller Frauen bestimmt geeignet!