Star Wars - Das muss Episode 8 besser machen als die Vorgänger

11.01.2017 - 09:05 UhrVor 7 Jahren aktualisiert
Star Wars: Episode 8Disney
133
5
Star Wars: Episode 7 und Rogue One waren nostalgische Reisen in die Vergangenheit. Hier erkläre ich euch, warum Episode 8 wieder in die Zukunft schauen muss.

Mittlerweile ist es fast vier Wochen her, als Rogue One: A Star Wars Story in den Kinos startete. Ich hoffe, dass ihr den Film mittlerweile gesehen habt, denn ich habe euch etwas Wichtiges zu sagen. Es fällt mir schwer das einzugestehen, aber ich muss es loswerden: Ich fand den Film echt langweilig. Ich weiß, ich weiß: "Wie kann er nur?" Aber ich habe meine Gründe und die möchte ich gerne darlegen und dabei einen Ausblick geben, auf das was noch kommt. Meine Hoffnungen liegen nämlich in Episode 8 und darauf, dass Star Wars mal wieder einen Schritt voraus geht, statt zwei Schritte zurück.

Star Wars sollte mehr sein als Nostalgie im Blockbuster-Format

Seit Disney das Ruder übernommen hat, hat sich Star Wars signifikant verändert. Von den visionären Ideen eines George Lucas in den beiden vorherigen Film-Trilogien, über die sinnvolle Erweiterung des Universums durch The Clone Wars, ist Star Wars mittlerweile ein maßgeschneiderter Anzug geworden, gewebt aus reiner Nostalgie. Doch was einst wunderbar passte, wird mit fortschreitendem Wachstum des Franchises immer mehr zum Korsett, das die Reihe einschränkt und ihr den Raum zur Entfaltung nimmt. Dass Episode 7 auf dem Nostalgie-Zug in die Kinos fuhr, war aufgrund der enormen Erwartungshaltung abzusehen und völlig verständlich. Episode 7 sollte eine neue Ära einleiten und die Reise in die Vergangenheit diente hervorragend als Kickstarter für die fantastischen Abenteuer, die uns noch erwarten sollten. Doch Nostalgie ist eine begrenzte Ressource, die nicht ewig brennt. Episode 7 verheizte das kostbare Gut, als gäbe es kein Morgen, so dass für die nachfolgenden Filme nichts mehr übrig blieb.

Was wäre Star Wars nur ohne einen Todesstern?

Als Rogue One kam, habe mich folglich auf etwas Neues, etwas Aufregendes gefreut. Und ja, das Spin-off hatte keinen Lauftitel, keine Lichtschwerter und auch nicht die typischen Bildübergänge, die immer so schön an den Windows Movie Maker erinnerten. Die Spur einer Rebellion war zu spüren, doch am Ende war es nur eine Reduktion. Nostalgische Elemente gingen verloren, aber es gab nichts, was deren Platz einnahm. Keine kreative Idee, die dem Universum etwas Neues hinzufügte. Zugegebenermaßen war die Ausgangslage, direkt vor Krieg der Sterne anzusetzen und eine bereits bekannte Geschichte zu erzählen, auch nicht die beste, um das Universum zu revolutionieren. Rogue One konnte kaum anders, als sich auf Altbewährtes zu verlassen, weswegen ich Gareth Edwards hier keine Vorwürfe machen möchte. Doch nun kommt Episode 8, die chronologisch am Ende der Zeitachse liegt und somit alle Möglichkeiten zur kreativen Entfaltung bietet. Ich hoffe inständig, dass Rian Johnson den Anspruch hat, dem Star Wars-Universum eine neue Facette zu verleihen. Damit würde er seine Liebe zum Franchise viel deutlicher zeigen als mit einer plump hineingeworfenen Referenz im Stile von: "Oh da sind ja R2-D2 und C-3PO!"

Star Wars braucht wieder frische Ideen

Für mich steht Star Wars unter anderem für enormen Einfallsreichtum. Die Original-Trilogie bietet so viele fantastische Ideen. Von ikonischen Figuren wie Darth Vader über spannende Technologien wie die Lichtschwerter bis hin zur Mythologie der Macht. George Lucas hat im Jahr 1977 ein popkulturelles Erdbeben ausgelöst, das bis heute andauert. Auch bei den Prequels bewies der viel gescholtene Regisseur Erfindergeist. Unabhängig davon, ob Jar-Jar Binks eine Nervensäge ist, hat George Lucas mit der Prequel-Trilogie das Gesamtwerk Star Wars bereichert. Die Filme bieten eine völlig neue Sicht auf das Universum. Während sich Episode 4 bis 6 mit der Rebellion gegen ein übermächtiges Imperium beschäftigten, zeigten die Episoden 1 bis 3 einen krassen Kontrast. Eine blühende Demokratie wird von einem einzigen machthungrigen Mann korrumpiert und letztendlich zu Fall gebracht. Beides fühlt sich unterschiedlich an, gehört aber doch untrennbar zusammen und macht das Star Wars-Universum erst zu dem, was es heute ist.

Selbst die First Order schwelgt in Nostalgie an das Imperium

Episode 7 bot noch zu wenig eigene Ideen, um der Trilogie einen neuen Anstrich zu verleihen. Zu sehr haftete ihr noch die alte Farbe an. Die First Order um Kylo Ren ist eine Rebellion gegen die ehemalige Rebellen und bietet daher eigentlich eine spannende Ausgangslage. Bisher hat die First Order allerdings nur versucht, das Imperium zu kopieren. Ich hoffe, dass der mysteriöse Snoke und seine Gefolgschaft in den nächsten beiden Episoden von diesem Plan abweichen und merken, dass die Nachahmung eines gescheiterten Konzepts, inklusive Bau eines Todessterns, nicht die Lösung ist. Dann könnte sich aus der bereits dritten Trilogie doch noch etwas Eigenständiges entwickeln.

Das haben Episode VII und Rogue One gut gemacht

So viel Kritik, jetzt muss ich aber auch mal loben. Denn Episode 7 und Rogue One haben auch einiges richtig gemacht. Visuell zählen beide Filme zu den beeindruckendsten Blockbustern ihrer Jahre und der bevorzugte Einsatz von echten Sets, gegenüber dem in der Filmindustrie inflationär eingesetzten CGI, wertet die Kulissen deutlich auf. Auch die bisher eingeführten Schauspieler haben überzeugt. Alles, was jetzt noch fehlt, ist ein bisschen mehr Risiko. Episode 7 hat immer dann brilliert, wenn der Film auch mal neue Impulse setzte, wenngleich diese nur sehr klein waren. Ein gutes Beispiel ist BB-8: Als kullernde Variante einer R2-Einheit bietet er einen Schnittpunkt zwischen altbekannter Tradition und kreativer Neuschöpfung. Diese Weiterentwicklung von bereits bestehenden Konzepten würde ich in Zukunft gerne öfter sehen.

BB-8 blickt hoffnungsvoll in die Zukunft von Star Wars

Auch Kylo Rens unkonventionelles Lichtschwert fällt in diese Kategorie. Wenngleich dessen praktischer Nutzen umstritten ist, sind es doch gerade diese frischen Impulse, die ein lebendiges Franchise braucht. Episode 7 war mehr oder weniger ein Remake von Krieg der Sterne. Rogue One hingegen ist auch nur eine Interpretation des Einführungstextes des selben Films. Ich erwarte keine 180-Grad-Wende, aber genauso wenig möchte ich erneut nur eine Kopie von bereits bekannten Geschichten. Wenigstens ein bisschen mehr Kreativität und Mut zu Neuem, weniger R2-D2 und mehr BB-8, das wäre schön.

Was wünscht ihr euch von Star Wars: Episode 8?

Das könnte dich auch interessieren

Angebote zum Thema

Kommentare

Aktuelle News