Nach South Park: Superhelden-Anime ist in China verboten worden

11.02.2020 - 07:38 UhrVor 4 Jahren aktualisiert
Izuku und seine FreundeK. Horikoshi, Shueisha, Bones
4
2
Eigentlich messen sich die Nachwuchs-Superhelden in My Hero Academia mit finsteren Schurken. Diesmal hatten sie es mit den chinesischen Behörden zu tun - und haben verloren.

Achtung, es folgen Spoiler zum 259. Manga-Kapitel von My Hero Academia: Es ist offiziell: Die verantwortlichen Behörden in China haben wieder zugeschlagen. Nachdem es vergangenes Jahr noch den Cartoon-Hit South Park erwischte, der aufgrund einer skandalösen Episode im Reich der Mitte verboten wurde, ereilte vor wenigen Tagen den Superhelden-Anime My Hero Academia in China das gleiche Schicksal.

China verbietet offiziell mit sofortiger Wirkung My Hero Academia

Stein des Anstoßes war das am 2. Februar 2020 frisch veröffentlichte 259. Manga-Kapitel  der Superhelden-Geschichte von Kôhei Horikoshi, in dem der Mangaka den Namen eines Schurken enthüllte: Dr. Maruta Shiga, ein Bösewicht, der als loyaler Verbündeter der Schurkenliga Experimente an Menschen durchführt. Die heftige Reaktion vieler Fans folgte bereits kurz darauf, ehe auch die Behörden in China tätig wurden.

Wie einem Bericht von Abacus News  zu entnehmen ist, gab der chinesische Distributor Bilibili gegenüber der Seite an, sowohl den My Hero Academia-Anime als auch dessen Manga-Vorlage gesperrt zu haben. Beide Formate sind offline und für Nutzer entsprechend nicht mehr aufrufbar. Dieser Schritt sei "in Übereinstimmung mit Chinas Politik" erfolgt, jedoch ging Bilibili diesbezüglich nicht näher ins Detail.

Schurke Dr. Maruta Shiga

Der Begriff "Maruta" geht auf die Zeit des Zweiten Weltkrieges zurück. Die kaiserlich-japanische Armee betrieb in China eine Forschungsanlage, deren Ziel die Entwicklung von B- und C-Waffen war. Zu diesem Zweck führte die sogenannte Ishii-Truppe Menschenexperimente durch, an deren Folgen mindestens 3000 Menschen verstarben. Die verstorbenen Insassen wurden von den Soldaten "Maruta" (Deutsch: Holzklötze) genannt. Nähere Informationen hierzu findet ihr im ursprünglichen Artikel.

My Hero Academia-Schöpfer und -Herausgeber entschuldigen sich

Aufgrund eines massiven Fan-Aufschreis in den sozialen Medien sahen sich die Verantwortlichen zu einer Reaktion gezwungen. Anders als die South Park-Macher, entschuldigten sich Kôhei Horikoshi und Herausgeber Shueisha öffentlich über Twitter.

Dabei versicherten die Macher des Superhelden-Hits, es sei nicht ihre Absicht gewesen, bei den Lesern Erinnerungen an "Gräueltaten der Vergangenheit" zu wecken. Horikoshi versprach des Weiteren, er werde den Namen des Charakters Maruta Shiga ändern. Diese Änderung solle anschließend sowohl für die Print-Ausgabe des Manga als auch die digitale Fassung übernommen werden.

Was haltet ihr von der Kontroverse rund um My Hero Academia?

Das könnte dich auch interessieren

Angebote zum Thema

Kommentare

Aktuelle News