Verrückt nach Steve schaut auf die knapp 40-jährige Mary Horowitz (Sandra Bullock), die etwas anders ist als andere Menschen. Sie ist Kreuzworträtsel-Autorin bei einer Tageszeitung und eine etwas exzentrische sowie schrille Dame, die gerne rote Stiefel trägt und noch bei ihren Eltern wohnt. Die sind gar nicht glücklich darüber, dass ihre Tochter keinen Freund hat und organisieren für sie ein Blind Date. Als sie den Kameramann Steve (Bradley Cooper) zum ersten Mal sieht, verliebt sich Mary sofort in ihn und er ergreift mit einer kleinen Notlüge die Flucht. Da Mary aber denkt, sie hat endlich ihren Seelenverwandten gefunden, reist sie ihm hinterher und macht ihm sowie seinem Kollegen Hartman Hughes (Thomas Haden Church) das Leben schwer.
Irgendwie ist diese Komödie ziemlich komisch, aber auf die seltsame Art. Mary ist eigentlich eine bemitleidenswerte Person, zu der der Zuschauer keine wahre Beziehung aufbauen kann, weil sie so widersprüchlich ist. Auf der einen Seite ist sie fasziniert von Worten und deren tieferer Bedeutung, auf der anderen Seite total naiv; zum einen erkennt sie die wahren Gesichter einiger neuer Freunde, zum anderen sie völlig kritiklos, was Steve betrifft. Sandra Bullock versucht zwar, diese Widersprüchlichkeit zu überbrücken, aber kann letztlich die Gedankenlosigkeit des Drehbuchs nicht kitten. Ihre Goldene Himbeere hat sich die Schauspielerin selbst abgeholt. Sandra Bullock brachte zur Verleihung auch noch ein Stapel DVDs von Verrückt nach Steve und meinte, dass der Film gar nicht sooo schlecht sei.
Komischerweise hat sie auch wieder recht: Es gibt schlimmere Machwerke als Verrückt nach Steve und der schlechteste Film des Jahres 2009 ist der Film garantiert nicht. Die Komödie spricht durchaus relevante Probleme an: Stalker und ihre Sucht nach Nähe; exzentrische Menschen und ihre Umwelt, die sie nicht akzeptieren; die Einsamkeit eines späten Mädchens. Allerdings schafft es Regisseur Phil Traill nicht, diese vielen Motive unter einen Hut zu bringen. Seine anderen Schauspieler Bradley Cooper und Thomas Haden Church bleiben blass und wirklich komische Momente gibt es viel zu selten.
Bonus zur Verrückt nach Steve-DVD
Eine Goldene Himbeere ist natürlich ziemlich negativ für den Film. Wahrscheinlich hat sich der Verleih von den schlechten Kritiken und Auszeichnungen bereits im Vorfeld abschrecken lassen, denn als Bonus gibt es auf der Verrückt nach Steve -DVD leider nur entfallene und alternative Szenen. Das Feature Spaß am Set bietet selbigen auch nicht wirklich. Das Zusatzmaterial ist also mehr als dürftig.
Wenn euch das alles nicht stört, sondern ihr eure Sandra Bullock – DVD-Sammlung auf den neuesten Stand bringen wollt oder glaubt, dass Bradley Cooper der kommende Hollywood-Star wird, dann könnt ihr die DVD zu Verrückt nach Steve auch bei amazon erwerben.