Auslöschung-Produzent besorgt, Zuschauer seien zu dumm für den Film

09.12.2017 - 12:00 Uhr
AuslöschungParamount Pictures
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Dass der Sci-Fi-Film Auslöschung mit Natalie Portman kurz nach Kinostart international zu Netflix kommt, hat einen ungewöhnlichen Grund: Ein Produzent hielt den Film schlicht für zu schlau für seine (dummen?) Zuschauer.

Vor wenigen Tagen berichteten wir von einem ungewöhnlichen Veröffentlichungs-Deal für den Science-Fiction-Film Auslöschung mit Natalie Portman. Demnach kommt der Film bereits 17 Tage nach dem US-Start international auf Netflix. Nun berichtet der Hollywood Reporter  über die Hintergründe dieser Entscheidung. Ein Streit zweier Produzenten führte nämlich dazu. Einer davon hielt den Film schlicht für zu schlau für seine Zuschauer. Oder hält er die Zuschauer für zu dumm für Auslöschung?

Wunsch nach Änderungen des Films

Konkret verrieten Quellen dem THR, dass Skydance-Chef David Ellison (Geostorm, Terminator 5: Genisys) sich Sorgen machte, der neue Film von Ex-Machina-Regisseur Alex Garland sei "zu intellektuell" und "zu kompliziert" für die Zuschauer. Hintergrund sei unter anderem ein schlechtes Test-Screening von Auslöschung im Sommer dieses Jahres. Daraufhin forderte Ellison Änderungen an dem Film, um ihn für die breitere Masse bekömmlich zu gestalten. So solle die Figur von Natalie Portman, die als Biologin in ein unbekanntes Territorium reist, um nach ihrem vermissten Ehemann (Oscar Isaac) zu suchen, sympathischer gezeichnet werden. Zudem sollte das Ende des Films nach Wunsch Ellisons geändert werden.

Dem widersetzte sich allerdings ein anderer Produzent von Auslöschung. Scott Rudin (The Social Network, Ex Machina), seines Zeichens Emmy-, Oscar-, Tony- und Grammy-Preisträger, beharrte auf die künstlerische Vision von Alex Garland. Garland adaptierte mit Auslöschung den ersten Roman der postapokalyptischen Southern Reach-Trilogie von Jeff VanderMeer. Rudin konnte sich dank seines Rechts auf die finale Schnittfassung des Films durchsetzen. Das verstärkte die Unstimmigkeiten.

Auslöschung

Verleih-Deal bringt Lösung

Allerdings führte die Furcht Ellisons, nach Geostorm auch mit Auslöschung an den internationalen Kassen Geld zu verlieren, dem THR zufolge zu einem Kompromiss. Das verantwortliche Studio Paramount suchte nach einem anderen internationalen Verleih und landete beim Streaming-Anbieter Netflix, sodass die traditionellen Werbe- und Verleih-Kosten, die der Start eines Kinofilms mit sich bringt, beträchtlich gekürzt werden können. Netflix trage außerdem einen beträchtlichen Teil des Budgets von geschätzten 55 Millionen Dollar.

Alex Garlands letzter Film Ex Machina hatte an den internationalen Kassen nur 11,4 Millionen Dollar eingenommen. Wie Slash Film  anmerkt, verleitet das enttäuschende kommerzielle Abschneiden von "zerebralen" Science-Fiction-Filmen wie Blade Runner 2049 einen Produzenten wie David Ellison auch nicht unbedingt zu Wagemut. Nun wird mit dem Deal immerhin die künstlerische Vision von Alex Garland gewahrt.

In Deutschland wird Auslöschung noch immer mit einem Kinostart am 22.02.2018 geführt.

Was haltet ihr von dem Konflikt? Freut ihr euch auf Auslöschung?

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