Ant-Man 3 sieht aus wie ein Sci-Fi-Film für Kinder – aber das muss nichts Schlechtes sein

29.10.2022 - 18:35 UhrVor 1 Jahr aktualisiert
Ant-Man and the Wasp: QuantumaniaDisney
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Der Trailer zu Ant-Man and the Wasp: Quantumania spaltet Fans. Dennoch könnte die MCU-Fortsetzung alles richtig machen, was bei Thor: Love and Thunder falschgelaufen ist.

Ant-Man and the Wasp: Quantumania ist in vielerlei Hinsicht wichtig für die Zukunft des Marvel Cinematic Universe. Der Film ist nicht nur der Startschuss von Phase 5. Die Fortsetzung bringt auch den neuen Thanos auf die Leinwand: Kang der Eroberer. Bisher war der Bösewicht nur in der Loki-Serie bei Disney+ zu sehen. Von seiner gewichtigen Ankunft ist im Trailer zu Ant-Man 3 jedoch nicht viel zu spüren.

Statt nach epischer Superhelden-Erzählung, die einmal mehr die Grenzen des MCU aufsprengt, sieht Quantumania im ersten Trailer aus wie ein gemütlicher Spy Kids-Film. Trotzdem gibt es einen Grund, sich auf die Rückkehr von Scott Lang (Paul Rudd) und Co. zu freuen – und der hat ausgerechnet mit Thor: Love and Thunder und Star Wars zu tun.

Ant-Man 3 gleicht der Marvel-Version eines Spy Kid-Films – und droht, der nächste Thor 4 zu werden

Die ersten bewegten Bilder aus Ant-Man 3 erinnern mehr an die bewusst überdrehten Familienfilme von Robert Rodriguez als an die filmische Einleitung eines neuen MCU-Zeitalters, das den Mittelteil der Multiverse-Saga bildet. Zudem ruft der Trailer gruselige Erinnerungen an Thor 4 wach. Kein Wunder, schließlich wurden beide Marvel-Blockbuster in der gleichen Studioumgebung gedreht, dem sogenannten Volume.

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Wo früher aufwendige Hintergründe erst nachträglich mit dem Computer eingefügt wurden, können diese im Volume dank riesiger LED-Wände direkt beim Dreh dargestellt werden. Richtig eingesetzt kann die Volume-Technologie einen Blockbuster wie The Batman mit atemberaubenden Bildern und ewigen Sonnenuntergängen ausstatten, wie Kameramann Greig Fraser im Hollywood Reporter  aufschlüsselt.

Bei Love and Thunder fällt das Ergebnis allerdings äußerst dürftig aus. Das jüngste Thor-Abenteuer tauscht Superhelden-Bombast gegen ziellos wirkenden Klamauk, der fürchterlich in Szene gesetzt wurde. Da ist kein Gefühl für Farben, Räume und Bewegungen. Der Film sieht absolut fürchterlich aus. Auf den ersten Blick scheint Ant-Man 3 in die gleiche Falle zu tappen und verspricht nichts Gutes.

Ant-Man 3 kann trotzdem ein fantastischer Marvel-Film werden, denn es hat eine Geheimwaffe

Genauso wie Taika Waititi, der Thor: Love and Thunder inszenierte, hat Reed erste Volume-Erfahrung im Star Wars-Universum gesammelt. Beide Filmemacher haben Episoden von The Mandalorian inszeniert, die Serie, die die Technologie großgemacht hat. Schon hier wird offensichtlich, wer mit dem Volume besser umgehen kann.

Hinter den Kulissen von The Mandalorian

Egal ob Alien-Horror in einer tiefen eisigen Höhle mit Riesenspinne oder die Rückkehr von Luke Skywalker, die durch die labyrinthischen Gänge eines Raumschiffs führt: Reed schafft es erstaunlich gut, die künstliche Studiokulisse greifbar wirken zu lassen. Bei Waititi hingegen vergisst man nie komplett, dass sich Schauspielenden vor LED-Wänden bewegen. Besonders wenn er ganze Universen erforschen will.

Als aufregendes Weltraumabenteuer versagt Thor: Love and Thunder komplett. Die Blicke von Chris Hemsworth und Natalie Portman prallen gnadenlos am Volume ab. Peyton Reed hat bereits bewiesen, dass er mit der Technik echt wirkende Welten inszenieren kann. Warum also nicht auch mit Ant-Man and the Wasp: Quantumania, der mit dem Quantum Realm ebenfalls eine unbekannten, geheimnisvollen Ort erforscht?

Ant-Man 3 ist der Ausgleich, den das MCU dringend braucht

Reed und Ant-Man genau die richtige Kombination, um das stetig wachsende MCU auszubalancieren. Denn beide können vereinen, was bei Marvel-Filmen sonst eher getrennt voneinander passiert: Unterhaltsamer Quatsch, bei dem nichts wirklich Gewicht hat (Thor 4), und bedeutungsvolle Epen, bei denen es um die Rettung der Erde oder sogar des gesamten Universums bzw. Multiversums geht (die Avengers-Filme).

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Reed kann beides: Das Finale von Ant-Man umfasst nicht nur nervenaufreibende Momente wie die Begegnung von Scott Lang und Bösewicht Yellowjacket. In der gleichen Szene taucht eine überlebensgroße Version von Thomas die kleine Lokomotive auf, die den geschrumpften Figuren zum Verhängnis wird. Das Ergebnis ist eine der besten Actionszenen im MCU und ein faszinierendes Spiel mit Größenverhältnissen.

Auch in Ant-Man and the Wasp bewegt sich Reed gekonnt zwischen Comedy-Elementen und berührender Aufrichtigkeit. Dadurch kann er sich geschickt einer ambivalenten Figur wie der tragischen Bösewichtin Ava Starr aka Ghost nähern. Wenn er sich dieses Gleichgewicht für Quantumania bewahrt hat, könnte uns ein großartiger Einstieg in Phase 5 des MCU erwarten. Selbst wenn Ant-Man 3 wie ein Kinderfilm aussieht.

Ant-Man and the Wasp: Quantumania startet am 15. Februar 2023 im Kino.

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