Es sind wieder einmal die Briten, die dem politischen – und damit leider auch häufig zu ernsten und traurigen – Themen den Kampf ansagen und mit kleinen Filme für Schmunzeln, sogar für lautes Gelächter in den Vorführungen sorgen. Im letzten Jahr war es der Penisarm von Marianne Faithfull in der Sozialkomödie Irina Palm, der für Stimmung sorgte. In diesem Jahr ist es Poppy in Happy-Go-Lucky von Regisseur Mike Leigh.
Zur Erklärung: Poppy ist eine Grundschullehrerin, die voller Optimismus strotzt und sich von nichts und niemandem aus ihrer fröhlich-freundlichen und lebensbejahenden Sicht auf die Welt abbringen lässt. Natürlich trifft sie auf Zeitgenossen, die das Leben als Zwang auffassen, aber weder Fahrraddiebe noch Fahrschullehrer können sie erschüttern, sie geht einfach ihren gutgelaunten Weg weiter und hinterlässt auch bei ernsteren Menschen einen bleibenden Eindruck.
Die Kritiker jedenfalls sind überaus angetan von der kleinen Britin, feiern sie als witziges Geschenk im doch eher düster gehaltenen Wettbewerb und sehen mit Sally Hawkins eine Kandidatin auf den Silbernen Löwen.