Die besten Mysterythriller der 2000er aus Island

  1. Anderland
    7
    6.9
    365
    34
    Utopie & Dystopie von Jens Lien mit Trond Fausa und Petronella Barker.

    Inmitten einer kargen Landschaft hält ein Bus und spuckt seinen einzigen Passagier in eine neue Welt aus. Andreas hat keine Ahnung, wie er hierher gekommen ist und was er tun soll, doch das braucht er auch nicht. Er wird in ein vorgefertigtes und anonymes Leben gesteckt, erhält Wohnung, einen Job, Kleider und Nahrung. Die Umgebung ist schön und die Arbeitskollegen sind nett. Andreas, der nun täglich Zahlen in einen Computer eintippt, ohne dass er weiß, wozu, macht das Spiel mit und findet auch bald eine Freundin, Anne-Britt. Wie die meisten anderen Menschen in dieser kinderlosen Stadt interessiert auch sie sich ausschliesslich für Innendekoration. Nach mehreren Nächten mit mechanischem Sex kommen Andreas erste Zweifel. Ist dies tatsächlich ein Leben, das er führen will? Denn etwas läuft falsch, etwas fehlt: er vermisst den Geschmack der Speisen, die Wirkung von Alkohol, es gibt keine Kinder und keine Emotionen. Eine Affäre mit der blonden Ingeborg scheint die gewünschte Abwechslung in der allgemein gepflegten Oberflächlichkeit zu bieten. Doch als Andreas seinen Sinnen für das wahre Leben folgt, kommt er dabei in Schwierigkeiten - denn einen Ausweg aus dieser gespenstisch netten Welt mit seiner blitzsauberen Fassade scheint es nicht mehr zu geben.

  2. IS (2006) | Drama, Mysterythriller
    5.7
    11
    5
    Drama von Björn Br. Björnsson mit Þröstur Leó Gunnarsson und Elva Ósk Ólafsdóttir.

    Der Journalist Baldur erfährt die Identität seines Vaters erst, als von dessen Unfalltod in einem Zeitungsartikel seiner Kollegin Elín berichtet wird. Begierig, mehr über den Mann, der die Familie schon vor Baldurs Geburt verlassen hat, zu erfahren, stellt der Journalist Nachforschungen an und stößt auf Ungereimtheiten. Die Polizei geht bei dem tödlichen Sturz von einem Arbeitsunfall oder Selbstmord aus, doch verschwundene Überwachungsbänder und eine seltsame Wunde in der Brust des Opfers wecken in Baldur eher den Verdacht auf Mord. In einer Undercover-Aktion schleust er sich als Wachmann in das Kraftwerk ein, in dem sein Vater zu Tode gekommen ist, und versucht, über die Angestellten an Insider-Informationen zu gelangen. Doch die wortkargen Mitarbeiter sind nicht begeistert von dem Neuzugang, der nicht einmal aus ihrem Heimatdorf stammt. Schnell erfährt Baldur auch den Grund für ihre Distanziertheit: Sicherheitschef Pétur betreibt mit der Köchin Asta und den beiden Wachmännern Karl und Siggi einen illegalen Rentierfleischhandel. Die einzige Freundin findet der Undercover-Journalist in der hübschen Freyja, die mit ihrer geisteskranken Mutter auf einem nahegelegenen Hof lebt. Zwischen den beiden bahnt sich eine Liebesbeziehung an, doch die düstere Vergangenheit der Dorfbewohner wirft schon bald einen Schatten auf das junge Glück: War es Baldurs Vater Tóti, der damals mit Misshandlung und Vergewaltigung den Geisteszustand von Freyjas Mutter verursacht hat? Welche dunklen Geheimnisse verbergen sich hinter der freundlichen Fassade des Sicherheitschefs Pétur? Wer ist die mysteriöse Gestalt auf dem Überwachungsvideo, die Baldurs Vater in den Tod gestoßen hat? Fragen über Fragen stellen sich dem Journalisten, als er immer tiefer in der Vergangenheit der Kleinstadtbewohner gräbt. Und je näher er an des Rätsels Lösung kommt, desto lebensbedrohlicher wird die Situation, in die er sich mit seinen Nachforschungen manövriert.

  3. 6.6
    115
    12
    Horrorfilm von Jeff Renfroe und Marteinn Thorsson mit Richard Rees und Jeremy Sisto.

    Nachdem mehrfach Pakete ohne Inhalt in seine Wohnung gelangt sind, gerät ein junger Programmierer in den Strudel seiner Paranoia. Immer mehr verstrickt er sich in ein unentwirrbares Netz aus diffusen Ängsten und realen Bedrohungen, während es in seiner bizarren Nachbarschaft zu makabren Morden kommt. Kafkaesk-morbider Thriller mit effektvoll verwobenen Versatzstücken aus Filmen wie "BladeRunner", "Matrix" und einer faszinierenden Farb- und Bildästhetik. "Paranoia 1.0" ist ein ebenso fesselnder wie düsterer Science-Fiction-Thriller, der seine Wirkung nicht zuletzt aus einer brillanten Bildgestaltung erzielt.

  4. 6.4
    27
    7
    Mysterythriller von Baltasar Kormákur mit Ingvar Sigurdsson und Ágústa Eva Erlendsdóttir.

    Der Mord an einem LKW-Fahrer aus Nordermoor, einem heruntergekommenen Stadtteil Reykjaviks, gibt Kommissar Erlendur Rätsel auf. In der Wohnung des Toten findet der Ermittler das vergilbte Foto des Grabes eines kleinen Mädchens. Die Exhumierung der Kinderleiche birgt eine Überraschung: Das Mädchen wurde damals ohne Gehirn beigesetzt. Das Organ wurde zu Forschungszwecken präpariert und lagert seither in einem zentralen Gen-Labor. Hier arbeitet der Biologe Orn, von dem Erlendur erfährt, dass das Mädchen an einer seltenen Erbkrankheit starb, die auch bei Orns eigener Tochter zum Tod führte.