Welches Spiel hat für euch das perfekte Ende?

27.05.2016 - 18:00 Uhr
Uncharted 4: A Thief's End
Sony Interactive Entertainment
Uncharted 4: A Thief's End
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Viele Spiele haben immer wieder Probleme damit, zu einem stimmigen Ende zu kommen, anderen gelingt es dafür umso besser – und um genau die soll es diese Woche gehen: Wir wollen wissen, welches Spiel für euch das perfekte Ende hat.

In diesem Monat müssen wir uns von gleich zwei Helden verabschieden, die uns über mehrere Jahre hinweg begleitet haben: Nachdem Uncharted 4: A Thief's End  den Schatzsucher Nathan Drake bereits am 10. Mai in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet hat, stürzt sich Hexer Geralt mit The Witcher 3: Blood and Wine  ab dem 31. Mai in ein letztes Abenteuer.

Während wir uns bei Uncharted 4 schon selbst davon überzeugen konnten, dass es die Reihe – wie ihr in unserem Test  nachlesen dürft – perfekt abschließt, müssen wir im Fall der The Witcher 3 -Erweiterung noch auf Kritikerstimmen vertrauen. Und die versprechen ein mehr als würdiges Ende der Rollenspielserie. Aber was bedeutet das eigentlich, was macht ein Ende für euch perfekt und noch wichtiger – welches Spiel hat denn eins?

The Witcher 3 führt Handlungsfäden aus den Büchern und Spielen zusammen

Aber bevor wir uns mit dieser Frage beschäftigen, werfen wir wie immer einen Blick auf die Community-Frage der letzten Woche . Wir wollten wissen, was ihr zur Entwicklung von Pokémon sagt, also ob das Franchise mit den Jahren besser oder schlechter wird.

Für Fabian Völker, der uns auf Facebook  schrieb, haben die Spiele offenbar nichts von ihrer Faszination eingebüßt. Im Gegenteil:

Ich finde es nach wie vor klasse. Gerade das neue, X/Y, ist wirklich gut geworden und hat auch eine Chance von diesen "früher war alles besser"-Leuten verdient. Aber ich bin vermutlich einer der wenigen mit dieser Meinung.

Ähnlich sieht es auch Christopher Eckel:

Die Spiele werden von Generation zu Generation besser, nur die verniedlichten Pokémon und ihre teilweise absurd bescheuerten Namen sind ein negativer Kritikpunkt. Den Anime hab ich schon so lange nicht mehr gesehen, dass ich mich nicht einmal mehr daran erinnern kann, was in irgendeiner Folge passiert...
Spieler sind sich einig: Uncharted 4 bringt die Reihe zum perfekten Ende

Und jetzt zurück zur aktuellen Community-Frage: Welches Spiel hat für euch das perfekte Ende? Wie immer folgen an dieser Stelle die Meinungen der gamespilot-Redaktion, unsere GamePro-Kollegen Tobias und Mirco fehlen diesmal, da sich beide im Urlaub befinden.

Rae blieb vor allem Transistor in Erinnerung (ohne Spoiler)

Als ich zuletzt nach dem Ende von Uncharted 4 den Controller aus der Hand legte, war ich sehr zufrieden und schrieb von einem fast perfekten Abschied für den Dieb . Aber auch andere Enden sind mir im Kopf geblieben. Allen voran das Finale von Transistor, das mir auch zwei Jahre nach dem Release des Spiels noch ein wenig das Herz bluten lässt. Es war unerwartet, herzzerreißend und ganz anders als ich es mir eigentlich erhofft hätte, aber dennoch perfekt für die Geschichte, die Transistor erzählt. Es war ein Happy End im Unhappy End und die bittersüße Melancholie hält auch jetzt noch an, wenn ich daran denke.

Dom ist immer noch nicht über The Walking Dead hinweg (ohne Spoiler)

Das Ende der ersten Telltale-Staffel von The Walking Dead bringt mich noch immer alle zwei Tage zum melancholischen Grübeln. Obwohl diese letzten Szenen mittlerweile schon vier Jahre zurückliegen, denke ich immer wieder daran, wie kunstvoll Telltale uns über mehre Episoden unweigerlich auf ein persönliches, dramatisches Finale hingeführt hat. Die Geschichte ließ schon lange vor dem Abspann erahnen, was im letzten Moment passieren könnte, doch es war eben dieser Kampf gegen die Einsicht, die das Ende schließlich so besonders gemacht hat. Es war ein eindrucksvoller Schlusspunkt eines eindrucksvollen Spiels, das damals erst noch beweisen musste, wie gut moderne Adventures tatsächlich funktionieren können. The Walking Dead wird damit wohl für immer meine zuverlässigste Quelle für unkontrollierte Gänsehaut-Anfälle in der Öffentlichkeit bleiben.

The Walking Dead hat das Adventure-Genre nachhaltig geprägt

Hannes hat das Ende von Shadow of the Colossus nicht kommen sehen (Spoiler)

Über Shadow of the Colossus wurde schon viel gesagt und oft wurde die besondere Emotionalität betont, die den 16 Bosskämpfen des Spiels innewohnt. Was diese Kämpfe aber wirklich so einmalig macht, erfahren wir erst nach dem Niedergang des letzten Koloss. Unser großes Abenteuer, das uns eine Reihe von Titanen erschlagen lässt, damit unsere große Liebe von den Toten erwacht, ist nicht ganz so heldenhaft, wie wir vielleicht dachten.

Durch das Zerstören der 16 Statuen im Tempel setzt Wander nämlich den uralten Dämon Dormin frei, der den von der Dunkelheit vereinnahmten Protagonisten in seinen Besitz bringt. Die Schuld, die Wander auf sich geladen hat, macht ihn zum perfekten Wirt für den Dämon und nur mit starker Magie kann Dormin/Wander durch nachgereiste Priester abermals besiegt werden. Diese Einsicht, dass wir eben nicht lohnende Mühen auf uns nehmen, sondern eigentlich zum mystischen Serienkiller werden, hat mich damals kalt erwischt.

PS: Wenn ihr dieses Spiel noch nicht nachgeholt habt, wisst ihr ja nun, womit ihr dieses Wochenende eure Zeit verbringen werdet. Viel Spaß!

Fabi fand das Gute im Schlechtem dank Red Dead Redemption (Spoiler)

Den Entwicklern von Rockstar gelang mit Red Dead Redemption ein moderner Klassiker. Das Spiel erbte die Stärken von GTA und verfrachtete diese in ein komplett neues Setting. Niemals zuvor fühlte ich mich derart mit meinem Spielhelden verbunden wie hier. John Marstons Ziel, endlich seine Familie wiederzusehen und dafür alles zu tun was in seiner Macht steht, wurde auch mein Ziel. Als diese Aufgabe dann endlich bewältigt war, hätte das Spiel bereits einfach so enden können, ohne dass es mich aufgeregt hätte. Doch das war nicht das Ende.

Einerseits brach es mir das Herz, als ich tatenlos zusehen musste, wie Johns Süden ihn letztlich doch einholten. Andererseits wurde es dadurch, und durch die nachfolgende Vendetta, nicht nur zu dem einfachen Ende einer fantastischen Reise, sondern zu dem großartigen Ende eines einmaligen Spieles.

Ein moderner Klassiker – Red Dead Redemption

Tim hat immer noch nicht mit The Witcher 3  abgeschlossen (ohne Spoiler)

Nun ist The Witcher 3: Wilde Jagd schon ein Jahr alt, und ich habe es immer noch nicht geschafft, mich wirklich von seiner Welt und den Figuren zu verabschieden. Auch nach mehr als 200 Spielstunden kehre ich immer mal wieder für den einen oder anderen Abend nach Novigrad, Velen und auf die Skellige-Inseln zurück – trotz oder vielleicht gerade wegen des herausragenden Endes.

The Witcher 3 greift nämlich nicht nur die Geschichte seiner beiden Vorgänger auf, sondern webt auch Handlungsfäden der Buchvorlage ein, ohne sich dabei in erzählerischen Widersprüchen zu verstricken. Stattdessen führt es beides in einem dramatischen Finale zusammen, das mich abhängig von meinen Entscheidungen in unterschiedliche, spielbare Epiloge entlässt. Und jeder einzelne ist in sich absolut stimmig, ganz egal, wie bittersüß oder traurig er auch womöglich ausfällt.

Conny haute der Schluss von Silent Hill: Homecoming um (Spoiler)

Ähnlich wie Kollege Hannes bin auch ich ein großer Fan des emotionalen Finales von Shadow of the Colossus, aber auch die Enden von Project Zero II: Crimson Butterfly und Project Zero 3: The Tormented brachten mich dazu, Rotz und Wasser zu heulen. Wirklich sprachlos ließ mich aber trotzdem der Schluss eines anderen Titels zurück – Silent Hill: Homecoming.

Darin spielt ihr Alex Shepherd, einen jungen Mann, der den für die Serie typischen, fiesen Monstern mit beeindruckenden Finisher-Moves den Garaus machen kann. Kein Wunder, schließlich hat er als Soldat gedient, das glaubt er zumindest. Gegen Ende des Spiels findet er aber heraus, dass er niemals beim Militär war, sondern sich all das nur eingebildet hat. Das ganze Spiel hindurch fiel ich also auf den Selbstbetrug eines Charakters herein und vertraute in der düsteren Welt von Silent Hill: Homecoming vollkommen auf dessen Fähigkeiten.

Und jetzt seid ihr dran!

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