Volkswagen steigt als Sponsor der Berlinale aus

29.04.2009 - 08:44 Uhr
Der Rote Teppich der Berlinale
Berlinale
Der Rote Teppich der Berlinale
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Ein Millionen-Loch klafft jetzt im Etat und die Stars haben nun keine Luxuskarossen mehr.

Schon in diesem Februar wurde es offensichtlich, denn das Verhältnis schien etwas abgekühlt: Der Sponsor Volkswagen hielt sich mit Versprechungen bei der Berlinale und dem Beitrag in kommenden Jahren zurück. Aufgeschreckt durch die Finanz- und Wirtschaftskrise wurde bereits gemunkelt und geunkt. Nun ist es eingetreten: Volkswagen steigt als Sponsor bei den Internationalen Filmfestspielen in Berlin aus.

Der Volkswagen-Konzern hat sich beim winterlichen Filmfest in mehrerer Hinsicht als Kultur-Sponsor betätigt; sieben Jahre alt war die Zusammenarbeit bereits. Er stellte einen Luxus-Fahrdienst zur Verfügung, der die Stars aus aller Welt zum Roten Teppich brachte und sie durch Berlin fuhr. Eine ganz besondere Party unter den vielen Berlinale-Partys war immer die “People’s Night”, die von VW organisiert wurde. Schon in diesem Winter fand sie nicht mehr statt. Der Autokonzern fühlte sich zudem für den Nachwuchs zuständig und war Partner des Talent-Campus. Die Wolfsburger vergaben außerdem den Volkswagen Zuschauerpreis sowie den Volkswagen Score Competition Award für besondere Leistungen eines Sounddesigner.

Etwa 17 Millionen Euro beträgt der Gesamtetat der Filmfestspiele, der sich unter anderem aus Zuschüssen des Bundes, des Word Cinema Fund, aus dem Verkauf von Eintrittskarten sowie aus Einkünften durch Akkreditierungen und Werbung ergeben. Das Volumen des Gesamt-Sponsorings für die Berlinale wird auf 3 bis 4 Millionen Euro geschätzt, genaue Zahlen sind nicht bekannt. Auch nicht, ob sich die drei Hauptsponsoren – ZDF, VW und L’Oréal – die Kosten geteilt haben. Fest steht jedoch, dass die kommenden Berlinale im 60. Jubiläumsjahr ein ziemlich großes Millionenloch zu stopfen hat. In Zeiten leerer Kassen und zurückhaltender Zusagen von Staat und Industrie ist das schwer abzufedern.

Aber vielleicht ist es alles nicht so schlimm. Ein anderer Autokonzern könnte einspringen. Angeblich steht BMW schon in den Startlöchern. Allerdings wäre ein Umdenken auch nicht schlecht: Warum nicht die BVG gewinnen und in schmucken Sammelbussen mit Bar und Musik die Stars durch die Stadt zum Roten Teppich kutchieren? Das würde die Kommunikation fördern, ökologisch und ökonomisch wäre dies allemal und publikumswirksam bestimmt auch.

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