Eine Serie wird immer zum Ende einer Staffel besonders spannend. Große Story-Wendungen bahnen sich an, Liebeskonflikte werden gelöst, Liebeskonflikte werden nicht gelöst, der Weltuntergang wird in letzter Sekunden noch abgewendet oder aber ein Hauptdarsteller wird getötet. Das ist manchmal nötig, um eine Serie spannend zu halten. Manchmal werden nach unzähligen Staffeln die immer gleichen Charaktere einfach entfernt, manchmal wollen die Schauspieler zu viel Geld und müssen deshalb clever aus der Show geschmissen werden. Der Tod ist eine immer wieder willkommene Option.
Amerikas Spoiler-König Michael Ausiello verteilt in seinen Ausiello Files gerne kleine Exklusivmeldungen, so genannte Scoops, zu den beliebtesten Serien im Fernsehen. Er ist bekannt für seine außerordentlich guten Kontakte und schockierenden Enthüllungen. Erst kürzlich hat er eine kleine Übersicht über nahende Todesopfer erstellt und sie auf seiner Webseite veröffentlicht. Namen hat er dabei zwar nicht verraten, aber die Anzahl der Toten, den Zeitraum, in dem die Tode passieren sollen und einen kleinen Hinweis, um wildes Herumraten bei den Fans zu provozieren. Das sind also keine wirklichen Spoiler, können von einigen sensiblen Seelen aber durchaus als solche wahrgenommen werden. In dem Fall solltet Ihr an dieser Stellen mit dem Weiterlesen aufhören.
24-Fans sind es gewohnt, ihre Lieblingscharaktere fliegen zu sehen. In der Vergangenheit waren die Autoren und Produzenten ziemlich gnadenlos, wenn es darum ging, Leute loszuwerden. Niemand in der Serie ist sicher. Außer Jack Bauer vielleicht.
Ausiello verspricht mindestens zwei Tote zum Ende der laufenden siebten Staffel.
Smallville ist ein wenig problematisch. Das kommt davon, dass in einer Welt mit Superhelden die Wahrscheinlichkeit, dass jemand nicht tot, sondern temporär nicht lebendig ist, sehr weit in den oberen Prozentbereichen liegt. Das ist manchmal frustrierend, weil wir nie wissen, ob die Macher uns aufs Glatteis führen wollen oder sich einfach nicht sicher sind, ob sie die Gage des jeweiligen Schauspielers in der nächsten Staffel weiterzahlen können.
Ausiello erwartet bis zum Ende der laufenden achten Staffel zwei Tote. Einer davon ist langjähriges Mitglied der Smallville-Familie, der andere nicht.
Heroes hat ein ähnliches Problem. Nur nervt es hier auf besonders hohem Niveau. Hier scheint keiner wirklich sterben zu können. Und wenn, sagt irgendjemand irgendwie die Zukunft voraus, der Tod wird verhindert. Dabei hat eine Serie mit so vielen Hauptdarstellern eine kleine Aufräumaktion dringend nötig.
Drei Charaktere sollen sterben. Zwei von ihnen verschwinden permanent von der Bildfläche, einer wird nur temporär nicht lebendig sein.
Auch Lost nimmt es nicht ganz so ernst mit der Physik und Leute sterben, kommen und sterben wieder: Wann immer sie lustig sind. Das ergibt irgendwann einen Grad der Albernheit, wogegen selbst die Tropen wie Kühltruhen wirken, scheint aber essenzieller Teil der Serie zu sein. Niemand weiß, wann jemand wieder wichtig wird, um die inzwischen sehr in sich verrannt wirkende Geschichte weiter zu erzählen.
Ausiello spricht von mindestens zwei Toten zu Ende der laufenden fünften Staffel: Ein Hauptdarsteller und einer, der – so beschreibt er es immer liebevoll – nur „hauptdarstellerisch“ ist.
Prison Break wird auch ein paar Charaktere loswerden. Nachdem Fox das Ende der Serie nach der noch laufenden vierten Staffel angekündigt hat, bringen die Autoren die Story-Lines zum Abschluss.
Es sollen mindestens zwei Charaktere sterben.
Weitere Tote wird es bei Chuck („Es wird schockieren!“), CSI: New York („Es wird die Serie für immer verändern!“) und Supernatural („Eine Sam und Dean nahe Person wird sterben.“) geben.
So viele Tote. Es werden ein paar spannende Staffelfinale!