Produzent Jürgen Haase zum Morphus-Geheimnis

23.01.2009 - 08:30 UhrVor 13 Jahren aktualisiert
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NEWS» Der Kinderfilm-Spezialist erzählt über seinen neuen Film Das Morphus-Geheimnis.

Herr Jürgen Haase , wie sind Sie zu dem Film Das Morphus-Geheimnis gekommen?
Kein Geheimnis, der polnische Autor Andrzej Maleszka gab mir das Buch zu lesen, es hat mir Freude bereitet und ich habe mich dafür eingesetzt.

Sie haben lange für das Projekt gekämpft, was genau hat Sie an dem Buch so sehr überzeugt?
Um Projekte muss man bei dem Angebot am Markt immer kämpfen. Die Kraft der Grundidee hat mich überzeugt. Sie trägt dazu bei, über einen langen Zeitraum dem Projekt treu zu bleiben.

Warum haben Sie sich für eine Zusammenarbeit mit Karola Hattop entschieden?
Sie war die richtige Regisseurin für das Projekt, sie arbeitet hervorragend mit Schauspielern, insbesondere mit Kindern und versteht viel vom szenischen Ablauf eines Projektes und den Produktionsbedingungen. Und weil wir beide Spaß an der Sache hatten! Diesen Spaß und die Ausdauer hatte aber auch Frau Preuschhof, die federführende Redakteurin vom rbb, die über die lange Entwicklungszeit des Vorhabens dem Projekt treu geblieben ist und es somit möglich machte.

Was verbindet Sie insbesondere mit dem Kinderfilm?
Außerhalb des Filmes sind Kinder immer auch ein Risiko. Man kann versuchen, sie im eigenen Sinn zu erziehen, ob das Ergebnis vorhersehbar ist, weiß man immer erst Jahre danach. Meiner Ansicht nach, sind Kinder in besonderem Maße für eine Gesellschaft wichtig. Sie sozialisieren einen, sie fordern einen heraus, sie sorgen für Überraschungen. Deshalb brauchen wir auch Kinderfilme fürs Kino.

Herr Haase, Sie selbst haben als Regisseur den preisgekrönten deutsch-türkischen Kinderfilm Gülibik gedreht. Würde es Sie nicht reizen, bei einem Kinderfilm selbst wieder Regie zu führen?
Ja, wenn der Stoff mir gefällt, wenn das Budget ausreicht, die Drehzeit nicht zu knapp bemessen ist und Mitarbeiter, die mich umgeben, das Projekt so lieben wie ich. Für einen Kinderfilm benötigt man große Sensibilität, um sich in die kindliche Psychologie hineinzuversetzen. Man muss die Welt mit anderen Augen, als denen eines Erwachsenen, wahrnehmen.

Haben Sie einen Lieblingskinderfilm?
Meinen eigenen: Gülibik , weil er mir eine wunderbare fremde Welt, nämlich die türkische, eröffnet hat, in der einfache Lebenswahrnehmungen noch das Leben von Menschen bestimmen.

Was hat Ihnen an Jonas Hämmerle, der als Neuentdeckung gilt, während der Dreharbeiten besonders gefallen? Wie war Ihre Zusammenarbeit?
Jonas Hämmerle ist die Entdeckung von Karola Hattop. Ich habe nur die Empfindsamkeit der kleinen Seele erkannt, seine Disziplin, sein Wollen, das Beste für die Sache zu geben.

In Das Morphus-Geheimnis spielt die Musik eine große Rolle. Was bedeutet Ihnen persönlich Musik?
Musik bringt unsere Seele zum Schwingen, Musik verleiht uns Flügel und dem Film manchmal eine wunderbare ergänzende, berührende Emotion. Hattop: Musik entspannt mich, regt mich emotional an, veranlasst mich zum übermütigen Tanzen und macht jeden Tag noch ein bisschen schöner.

Verraten Sie uns Ihren Lieblingsmusiker?
Ich liebe Bach und Beethoven, finde Gabarek toll und Udo Lindenberg.

Welche neuen Projekte sind in der Planung?
Demnächst beginne ich mit den Dreharbeiten für einen Polizeiruf und dann hoffe ich, dass ich endlich einmal Zeit finde, um mit meinem Mann nach Vietnam zu reisen und dort eine Geschichte zu recherchieren, die uns beiden schon lange im Kopf herum geht.

Quelle: Progress Film

Jürgen Haase

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