Gitler kaput! heißt eine Nazi-Filmklamotte, die gerade in Russland für Fuore sorgt. Allein der Titel ist schon herrlich und rührt daher, dass es kein H im russischen Alphabet gibt. Vieles andere gab es in Russland bisher auch nicht, zum Beispiel einen koksenden Nazi-Führer, der sich von seinen vollbusigen Nazi-Damen bezirzen lässt oder schwule Nazi-Größen ala Bormann, die nach Disco-Musik die Hüften schwingen. Laut Sonja Zekri von der Süddeutschen Zeitung ist der Film “so zotig und pubertär, als hätte man Mel Brooks, David Zucker und Michael Herbig im Führerbunker nachsitzen lassen.”
Erzählt wird vom sowjetischen Top-Spion Schurenburg (Pawel Derewjanko) und seiner Agenten-Kollegin Sina (Anna Semenovich), die sich in die Höhle des Löwen begeben und zu jeder möglichen Waffe greifen, um die Nazis zu besiegen. Bei all den Abenteuern, die sie zu bestehen haben, sind Waffen und Busen, Drogen und Disko dabei. Viel Skurriles wird geboten und zahlreiche Klischees über die Deutschen aufgegriffen.
Das sorgt natürlich für Zündstoff bei vielen Russen, die eine derartige Verarsche gar nicht gerne sehen. Aus dem Vaterländischen Krieg sind sie als Helden nach Hause gekehrt; dies in irgendeiner Weise zu verunklimpfen verstösst gegen die nationale Ehre. Von Verleihstop ist die Rede, vom unangemessenen Umgang mit der Geschichte. Aber Regisseur Marjus Wajsberg hat sich einen großen Verbündeten gesucht und kontert mit Karl Marx: “Damit die Menschheit lachend von ihrer Vergangenheit scheide.”
Gitler kaput! ist in Russland übrigens erfolgreicher als The Dark Knight, nach zwei Wochen hat er mehr Geld eingespielt als das neue Batman-Abenteuer. Schon im nächsten Jahr soll es einen weiteren Film geben mit dem Titel Napoleon kaput!