Happy Birthday! Bin schwanger. Deine Juno.

16.06.2012 - 08:50 UhrVor 12 Jahren aktualisiert
"Yeah, I'm a legend. You know, they call me the cautionary whale."
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"Yeah, I'm a legend. You know, they call me the cautionary whale."
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Im allerersten Kommentar der Woche geht es um Geburtstage, Veränderungen und Konstanten im Leben, Hirnmassagen und den ganz persönlichen Lieblingsfilm.

Willkommen bei unserer neuen Rubrik Kommentar der Woche, in welcher wir eure geistig-textuellen Ergüsse, also eure Kommentare, feiern möchten. Die Voraussetzungen dafür können beinahe alle Kommentare (egal ob für Filme, Serien, Personen, News) erfüllen, ob nun schön, persönlich, kurz, lustig, bizarr, alt, nachdenklich, lang, originell, treffend, gehaltvoll, neu, dadaistisch, lilablassblau oder ihr habt uns einfach nur ausreichend bestochen. Ihr könnt mich per Nachricht gerne gelegentlich auf einen Kommentar, der euch besonders gut gefallen hat bzw. euren absoluten Lieblingskommentar auf moviepilot, hinweisen. Wir können euch keine Versprechungen machen, dass wir den Vorschlag auch auswählen, aber inspirieren lassen wir uns gerne.

Der Kommentar der Woche

Die Ehre des ersten gehuldigten Beitrags wird Dietrich Brüggemann – Fan Ichundso zu teil, der kürzlich an seinem Geburtstag darin seine Liebe zum Film Juno ausdrückt.

Heute ist der 15. Mai 2012 und ich habe Geburtstag und nichts ist so, wie es vor einem Jahr war. Ich habe angefangen zu studieren, habe optimistisch betrachtet die Frau meines Lebens gefunden und kriege Geburtstagsglückwünsche (die sich im Wesentlichen dadurch unterscheiden, ob der Smiley hinter dem “Alles Gute” eine Nase hat oder nicht) jetzt auf die Facebook-Timeline geknallt. Und vor einer halben Stunde habe ich gedankenverloren nach Konstanten in meinem Leben suchend im Internet herumgeklickt, bin irgendwie auf meinen Moviepilotprofil und von da auf der Seite von Juno gelandet und da habe ich in der rechten Spalte ein Bild von Ellen Page gesehen, mit einem fetten Play-Symbol, das zwei Drittel ihres Gesichtes verdeckt. Und auf einmal hatte ich Lust, Juno zu gucken. Zum fünfhundertsten Mal in den letzten Jahren. Ungefähr.
Ich mag es eigentlich nicht, wenn Filmkritiken als Reportage geschrieben werden und zum Beispiel mit einer haarkleinen Beschreibung der Umstände beginnen, in denen man einen Film das erste Mal gesehen hat. Es interessiert mich nicht, wann und wo sich jemand einen Film angesehen hat, ich will wissen, was es darüber zu sagen gibt. Nur gibt es über Juno nicht so wahnsinnig viel zu sagen.
Ich könnte versuchen, zu erklären, warum ich keinen Mensch so gerne auf meinem Bildschirm habe wie Ellen Page, dass alle Figuren in Juno nicht als Charaktere, sondern als Menschen perfekt geschrieben und gespielt werden, mit den kleinen und großen Problemen, Fähigkeiten und Eigenschaften, wie sie Menschen haben und nicht aufeinander abgestimmte Filmcharaktere. Ich könnte einen Psychologen kontaktieren, um herauszufinden, wie dieser Film in der Lage ist, meine Gliedmaßen ruhigzustellen und meine Hirnmasse zu massieren und ich könnte den Soundtrack, der den Bedeutungsradius des Wortes “süß” vollkommen sprengt, auf bestimmte Harmonien hin untersuchen, es würde nichts bringen. Auch ein schönes Bild wird nicht schöner, wenn man weiß, welchen Pinsel der Maler benutzt hat.
Ich weiß eigentlich nur: Wenn ein sehr sympathischer Mensch mich nach meinem Lieblingsfilm fragt, sage ich weder Stay, noch 2001 oder Inception, denn diese Filme kann ich zu einem Teil nur bewundern. Ich sage Juno, denn Juno bewundert man nicht. Juno bewundert einen selbst. Fürs Mensch- und Kein-Arschloch-Sein und Geburtstaghaben. Danke Juno und auf noch mehr Jahre mit dir im Hinterkopf.

Den Kommentar findet ihr übrigens hier.

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