"Einfältiges Game of Thrones": Die ersten Reaktionen zur Serie Vikings waren teilweise echt brutal

15.05.2022 - 17:00 UhrVor 2 Jahren aktualisiert
Vikings: Wie waren die Kritiken damals zu Staffel 1?Netflix
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Die Serie Vikings hat heute eine große Fanbase. Doch wie kamen Ragnar und Co. zum Serienstart vor fast zehn Jahren bei der Kritik an? Wir blicken zurück auf die Reviews.

Die Historien-Serie Vikings ist heute nach 6 Staffeln eine Erfolgsgeschichte mit vielen Fans. Aber wie sah das zum Start vor neun Jahren aus? Wir blicken zurück auf die Kritiken, die sich im Frühjahr 2013 den Serien-Auftakt der 1. Staffel vorknöpften.

Die Vikings-Kritiken vor fast 10 Jahren: Wie kam die Serie zu Beginn an?

Tatsächlich traf Vikings schon zu Beginn in der TV-Welt auf viel Gegenliebe. Bei Metacritic  kam die Serie auf eine Durchschnittswertung von 7.1 von 10, die mittlerweile noch weiter gestiegen ist. Rotten Tomatoes  verzeichnet aktuell einen Kritikerschnitt von 82%. Aber ganz so eindeutig war das Feedback zu der Fernseh-Zeitreise in die Vergangenheit anfangs nicht.

Ruft euch mit dem Trailer Vikings' 1. Staffel nochmal in Erinnerung

Vikings - S01 Trailer (English)
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Die Washington Post  bescheinigte Vikings "all die erwarteten Gewaltausbrüche und Blutspritzer" fesselnd abzuliefern. Die New York Times  staunte darüber, dass die Serie über professionelle Plünderer trotzdem eine "erfrischende Studie der Zurückhaltung" sei. Flickering Myths  war schon "nach Folge 1 vollständig am Haken" und erwartete voller Spannung Episode 2. Doch spannender ist es natürlich, sich rückblickend die kritischeren Stimmen anzusehen, die etwas an Vikings auszusetzen hatten.

So manche Vikings-Kritik lobte die Wikinger nur mit Einschränkungen

Die durchwachseneren Reviews fanden bei Vikings 2013 einiges an Verbesserungsbedarf. Time -Kritiker James Poniewozik stellte zum Beispiel heraus:

Die ersten Episoden von Vikings finden nicht gerade viel Komplexität in ihren Charakteren (der rebellierende Hauptmann, der böse Stammesführer, die unerschrockene Kriegerin), doch die Serie wird von ihren historischen Ideen zum Leben erweckt.

Beim Hollywood Reporter  schrieb Tim Goodman zum Vikings-Start:

Vikings leidet im Piloten unter unbeholfenen Dialogen und der Mix der Akzente findet nie eine Einheitlichkeit. [...] Aber auch wenn die Serie nicht das nächste Game of Thrones sein wird, steigt der Unterhaltungswert und das Interesse mit fortschreitender Folgenzahl.
Vikings: Lagertha (Katheryn Winnick) in Staffel 1

Linda Stasi von der New York Post  nahm kein Blatt vor den Mund, was sie von Vikings' Anspruch als TV-Serie hielt:

Die meiste Zeit ist Vikings eine schwerfällige Serie, die nirgends hinführt - obwohl es doch darum geht, nach Westen aufzubrechen. [...] Travis Fimmel hat zwei Gesichtsausdrücke: grinsend und nicht grinsend [...]. Doch wenn ihr Spartacus vermisst, bekommt ihr hier eure große Dosis kitschigen Spaß.

In Deutschland bescheinigte Die Welt , dass wir angesichts der schlauen Brutalos von Vikings offenbar tief in uns drin "gern ein wenig so wie sie" wären. Die Gedanken von Michael Hanfeld von der FAZ  gingen in eine ähnlichere, wenn auch negativere Richtung:

Der Drehbuchautor Michael Hirst macht aus [Ragnar] einen dumpfen Martial-Arts-Meister des Nordens, dem im Schwertkampf niemand gewachsen ist. Und derlei Figuren liegen im Augenblick ja im Trend.

Kein gutes Haar an der Vikings-Glatze lassend: Die negativen Stimmen

Sogar ein paar vernichtende Kritiken finden sich heute noch zur 1. Staffel Vikings. David Wiegand zum Beispiel pries im San Francisco Chronicle  zwar die Besetzung und die detailliert dargestellte Wikinger-Kultur in Vikings, kam aber trotzdem zu einem ernüchternden Fazit:

Vikings geht den Standard-Weg, wo ein Rebell gegen einen mächtigen König aufbegehrt. Es ist wie Robin Hood mit Hörnern und pelzigen Leggins und wie 100 andere Hollywood-Filme. [...] Im Großen und Ganzen ist Vikings enttäuschend. Denn viele der Einzelteile sind gut, aber die schlaffe Regie und ein langatmiges Drehbuch werden ihnen nicht gerecht.
Vikings: Ragnar (Travis Fimmel) in Staffel 1

Brian Lowry fand für Variety klare Worte dazu, was die Serie Vikings war oder eben auch nicht war:

Vikings ist ein unnachgiebiges Kitsch-Fest. Die 9-Episoden-Serie bietet schlüpfrige [...] Einblicke auf die skandinavischen Plünderer – wie eine einfältigere Variante von Game of Thrones, weil es nur zwei Seiten gibt. [...] Die Serienmacher schummeln uns Sympathie-Figur Ragnar als erleuchteteren Wilden unter, weil er weniger mutwillig andere abschlachtet als seine Gefährten. [...] Das ist keine hohe Kunst, sondern eine mürrische Übung, die allenfalls als milde Zerstreuung gut ist.

Benji Wilson vom britischen Telegraph  fasste seinen Eindruck zu Vikings folgendermaßen zusammen und zeigte einmal mehr, dass damals wirklich viele die Parallele zum Serien-Vorbild Game of Thrones zogen:

Vikings ist brutal einfaches Geschichtenerzählen. Das Historiendrama gibt sich alle Mühe, kann Game of Thrones aber nicht das Wasser reichen.

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Vikings: Valhalla setzt das Erbe der erfolgreichen Historienserie Vikings bei Netflix fort. Wie kam das Vikings-Spin-off bei den Kritikern an? Viele Fan-Reaktionen waren ziemlich negativ.

Im Podcast stellen wir euch die Serie vor, besprechen ihre Stärken und Schwächen. Vor allem fragen wir uns, wie sich die Reaktionen vieler Fans erklären lassen. Ist Vikings: Valhalla schlechter oder einfach nur anders als das Original?

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Könnt ihr die frühe Vikings-Kritik zu Staffel 1 nachvollziehen? Oder glaubt ihr, dass die Reviews damals komplett daneben lagen?

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