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Die Macht der Bilder

20.06.2017 - 10:00 Uhr
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Solange ich denken darf, hat mein Vater mir Geschichten erzählt. Mir Bilder in den Kopf gepflanzt, lange bevor es Inception gab.

Hernach durfte ich mich kindgerechtem Unterhaltungsbildern hingeben: Nils Holgersson. Unsere kleine Farm. Die Waltons.

Das ging ein paar Jahre gut.

Prison Break. 24.

Und dann war ich verloren. Diese Serie änderte mein gesamtes Konsumverhalten. Ich hatte in die Frucht der Erkenntnis gebissen und war abhängig von Bildern.

John Walton, Charles Ingalls? Nichts für mich. Ich war abhängig von der Verschlagenheit eines Nucky Thompsons, der Coolness eines Tony Sopranos, der Kaltschnäuzigkeit eines Walter Whites, der Lässigkeit eines Hank Moodys und der Allwissenheit eines Patrick Jane.

Ich baute mir sowohl einen digitalen als auch mit meinen kleinen Fingern anfassbaren Turm, der mich für alle Zeiten wappnen sollte. Die winterliche Flut kam und es blieb kein Stein auf den anderen, mit denen ich mich ummauert hatte. Ich bin schutzlos gewesen.

Blind, Kraftlos, Antriebslos.

Da hilft dir Tyler Durden nicht auf. Er flüstert dir nur zu:“Gib auf, Prügel dich, morgen ist dein Leben vorbei.“

Da hilft dir nur einer auf. Der Gott, der seinen eigenen Sohn opferte für dein Versagen.

Probier es aus; Winter is coming.


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