Was sagen moviepiloten zu ... Stoker?

16.05.2013 - 08:50 UhrVor 11 Jahren aktualisiert
Stoker
20th Century Fox
Stoker
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Vor exakt einer Woche startete mit Stoker das US-Debüt des Ausnahmeregisseurs Park Chan-Wook in den deutschen Kinos. Die Erwartungen an den Film sind sehr hoch. Wir haben nachgeforscht, ob Stoker diese Erwartungen erfüllen kann.

Mit seinen koreanischen Filmen fand der renommierte Filmemacher Chan-wook Park auch hierzulande ein begeistertes Publikum. Nun wagte Park mit Stoker den Schritt nach Hollywood und folgte somit dem Beispiel vieler asiatischer Filmemacher. Anfang diesen Jahres versuchte Park’s Landsmann Jee-woon Kim mit seinem US-Debüt The Last Stand das Publikum zu überzeugen und blieb leider deutlich hinter den Erwartungen zurück. Ereilt dieses Schicksal nun auch Stoker? Ist der Film empfehlenswert? Wir haben nachgeforscht, bei der moviepilot Community, den Kritikern und in der Datenbank.

Hier die harten Fakten nach einer Woche im Kino zu Stoker:
304 Community-Bewertungen mit einem Durchschnittwert von 7,1
29 Kritiker-Bewertungen mit einem Durchschnittwert von 7,0
65 Kommentare und 25 Kritiken
2 x Lieblingsfilm und 0 x Hassfilm

Stimmen aus der Community zu Stoker
Nicht nur Fans des koreanischen Regisseurs Park Chan-Wook waren von Stoker begeistert, sondern auch Kinobesucher, die mit dem Namen des Mannes hinter der Kamera nichts anzufangen wussten, ließen sich überzeugen. Trotz einiger negativer Stimmen wurde die Bildkomposition und -ästhetik durchweg gelobt und auch die darstellerische Leistung der jungen Mia Wasikowska fand Anklang. Doch von der kunstvollen Inszenierung ließen sich nicht alle über eine dünne, teilweise spannungsarme Story hinwegtäuschen. Desweiteren wurde die darstellerische Leistung von Nicole Kidman mit gemischten Meinungen aufgenommen.

Nevica meint: Der Zuschauer wird durch betörende Bilder, detailverliebte Kameraperspektiven und einer wunderbar überzeugenden Mia Wasikowska in den Bann gezogen.
Bandrix ist fasziniert: Stoker mag also nicht sein bester Film sein – an Schönheit und Erhabenheit kann sich jedoch keiner seiner Vorgänger mit ihm messen. Stoker ist auch kein durchgängiger Psychothriller oder gar Horrorfilm. Wer etwas derartiges erwartet, wird zwangsläufig enttäuscht werden. Viel mehr ist Chan-Wooks Film ein leiser, ruhiger Film über das Erwachsenwerden einer Frau, die in ihrer eigenen Welt lebt und sich plötzlich mit einer traumatischen Situation arrangieren muss. Dies nimmt der Regisseur zum Anlass um jedes seiner Bilder mit Symbolik zu beladen. Manchmal ganz offensichtlich, doch oft auch geradezu unscheinbar im Hintergrund versteckt. So gesehen, bietet Stoker genügend Gründe um mehrere Male genossen und erlebt zu werden. „Erlebt“ ist dabei das passende Wort – denn nichts anderes ist dieser Film.
DerRobag hat sich nicht überzeugen lassen: Der Film beginnt brillant. Akustisch und visuell eine auf höchstem Niveau. […] Trotzdem kann die außerordentlich gute Kamera und Effektarbeit nicht über ein an sich sehr trivial gestricktes Drehbuch hinwegtäuschen. Die Charaktere, allesamt durch eine gute Besetzung solide dargestellt, entsprechen einem Stereotypen, wie man sie häufig mittelklassigen mystisch angehauchten Thrillern vorfindet. […] Die Symbolik dieses Filmes ist das alles tragende Element dieses Filmes. Immerzu verknüpft mit der Handlung, führt sie durch unverhältnismäßige Verwendung zu einer ästhetischen Abstumpfung des Zuschauers, welcher wiederum in gähnender Langeweile in den Kinosessel zu versinken droht.

Kritikermeinungen zu Stoker
Nicht nur die Kritikerbewertung ist der Communitywertung sehr ähnlich, auch die Kritiken weichen kaum von den Community-Kommentaren ab. So verweisen auch die Kritiker auf die stilsichere Kameraarbeit und die fantastische Atmosphäre des Werkes.

Anke Leweke von taz ist überzeugt: […] [Stoker ist ein Thriller], der sich in seiner Radikalität, in seiner Darstellung des puren Bösen von der üblichen Handelsware mehr als unterscheidet.
Andreas Busche von fluter ist geteilter Meinung: [Der Regisseur] beweist erneut ein gutes Händchen für Atmosphäre, doch ein bisschen mehr vom Irrsinn seiner koreanischen Filme hätte Stoker durchaus vertragen.
Peter Osteried von gamona findet den Film herausragend: Mit seinem US-Debüt Stoker liefert Park Chan-wook auf Grundlage eines filigranen Skripts einen packenden, langsam erzählten Thriller ab. Langweilig ist er dennoch nie, denn er lebt von einem konstanten Unbehagen.

Das moviepilot-Fazit zu Stoker
Wer detailverliebte Kameraarbeit und künstlerische Bilder sehen möchte, ist in Stoker bestens aufgehoben. Gute Schauspielleistungen von Mia Wasikowska und Matthew Goode, sowie schwelgerische Aufnahmen vertrösten über eine eher uninspirierte, teils flache Story hinweg. Wer also einen Film nicht nur aufgrund einer überragenden Story und fantastisch gezeichneter Charaktere schaut, sondern sich durchaus an hoher Kunstfertigkeit und Ästhetik erfreuen kann, wird nicht enttäuscht werden.

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