The Masked Singer: Das Faultier muss die Show gewinnen

19.03.2020 - 10:40 UhrVor 4 Jahren aktualisiert
The Masked Singer: Das Faultier
ProSieben/Jens Hartmann
The Masked Singer: Das Faultier
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Es ist knuddelig, super lässig und einfach ein verdammt guter Entertainer: Das Faultier bringt mich dazu, The Masked Singer zu schauen und hat mein Herz erobert.

"Manchmal ist es eben besser, die Dinge langsam anzugehen." Wenn in der 2. Staffel der ProSieben-Show The Masked Singer die Scheinwerfer auf das Faultier gerichtet sind, kommen oft nicht allzu viel Worte aus dem Mund des flauschigen Publikumslieblings. Jede Silbe kann in das nächste Nickerchen münden. Aber speziell dafür lieben wir ihn: Fauli rockt die Sendung auch im Schlaf.

Ich bin eigentlich absolut kein Anhänger dieser grellen Form von Fernsehunterhaltung, doch wer wegen des Coronavirus die Abende lieber gleich auf dem heimischen Sofa verbringt, findet in dem Fellhaufen mit Hawaii-Hemd und Schlafmaske gerade jeden Dienstag vielleicht unerwartet ein potentielles spirit animal. Auf seine Weise führt uns das Faultier durch die schwierige Zeit.

The Masked Singer: Probier's mal mit Gemütlichkeit

Vor jeder Ausgabe von The Masked Singer muss das Faultier erst einmal demonstrativ aufgeweckt werden, nur um punktgenau zur Stelle zu sein, wenn es wirklich darauf ankommt - dabei müssten es eigentlich schon seine riesigen Krallen unmöglich machen, überhaupt ein Mikrofon länger als ein paar Sekunden zu halten.

The Masked Singer: Das Faultier gibt alles.

Noch in Sendung eins der 2. Staffel ruhte sich Fauli - wie es von Moderator Matthias Opdenhövel liebevoll genannt wird - genüsslich auf Klischees aus und brachte dafür seine Hängematte direkt mit auf die Bühne. Die Gefahr, dass es von selbiger am Ende abtransportiert werden muss, schwebte unweigerlich über seiner Darbietung, nötig war dann aber "nur" ein kurzer Huckepack.

"Ist das jetzt Müdigkeit oder ist der einfach hacke breit?". Gastjurorin Carolin Kebekus brachte den besonderen Charme des Faultiers mit einer Frage auf den Punkt. Tatsächlich fällt es extrem leicht, sich diesen plüschigen Berufshedonisten mit einem Joint am Strand vorzustellen. Und die Auswahl des Songs spiegelte perfekt seine Attitüde: Boombastic von Shaggy. Fauli ist ein Stoner, frisch eingereist aus den 90ern.

The Masked Singer: Das Faultier bietet Abwechslung

Erwartungsgemäß wies es bei seinem Duell schließlich den Dalmatiner in die Schranken. Statt sich aber auf dem ersten Ruhm auszuruhen, erfand sich das Masked Singer-Maskottchen am gestrigen Abend neu. Dieses Mal erlebten wir mit dem Turbo-Faultier eine ungeahnte Persona des Favoriten. Eine Palette Energy Drinks half dem TV-Wunder auf die Sprünge.

Seine Interpretation des Prince-Songs Kiss übertraf sogar die Leistung der letzten Woche, mit Tempowechseln, Stimmgewalt und einer Tanzeinlage wuchs Fauli über sich hinaus. Spätestens hier war klar zu merken: Wer immer unter der Maske steckt, ist mächtig motiviert, das Ding zu gewinnen. Eine solche Einstellung kann im Finale durchaus den Unterschied machen.

Andere Kandidaten von The Masked Singer Staffel 2 haben bereits Probleme, zwei Töne hintereinander zu treffen. Das Faultier hingegen hält sich mit derartigen Sorgen gar nicht auf, sondern erfüllt wie kein zweiter Teilnehmer aus diesem Jahrgang die eigentliche Anforderung des Formats: eine echte Show hinlegen. Das Gesamtpaket stimmt und die ProSieben-Verantwortlichen wissen sehr genau, warum sie die meiste Aufmerksamkeit auf Fauli lenken. Wir wollen ihn!

The Masked Singer: Ist Stefan Raab das Faultier?

Die offensichtlichen Showman-Qualitäten des Faultiers schlagen natürlich auf die alles entscheidende Frage durch, wer sich eigentlich unter dem Kostüm verbirgt. In der Zuschauer-Abstimmung  des Senders führt aktuell Stefan Raab, wobei noch nicht ganz absehbar ist, zu welchen Anteilen sich dieses Ergebnis aus sinnvollen Erwägungen und Wunschdenken speist.

The Masked Singer: Matthias Opdenhövel und Fauli

Als Primetime-Moderator verschwand Raab 2015 von der Bildfläche, doch gleichwohl er häufig kontrovers diskutiert wurde, schaffte es ProSieben bis heute nicht, ihn bzw. sein Charisma vor der Kamera zu ersetzen. Große Teile des Publikums dürften sich daher nach einem Comeback sehnen und das Faultier ist eine grandiose Projektionsfläche.

Auch ich bin ziemlich gespannt, wer sich hinter der Maske verbirgt, genieße zumindest für den Moment aber lieber noch die Auftritte des Faultiers. Hätte mir vor drei Wochen jemand prophezeit, dass ich mir bald die ProSieben-App aufs Handy lade, um bei The Masked Singer abzustimmen: Ich hätte die Person spontan für verrückt erklärt.

Fauli jedoch ist ein Ausnahmecharakter für eine Ausnahmesituation. Die Dienstage fühlen sich dank ihm ein kleines Bisschen weniger einsam und matt an, als es in der häuslichen Quarantäne sonst der Fall wäre. "The Masked Singer macht mich unwiderstehlich!" - da hat er schon irgendwie Recht.

Seid ihr auch verliebt in das Faultier von The Masked Singer?

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