Serienfans und Binge Watcher schlafen Studie zufolge deutlich schlechter

16.08.2017 - 19:30 Uhr
Fight Club
Fox 2000 Pictures
Fight Club
29
0
Streaming-Dienste haben unsere Möglichkeiten verändert, Serien zu schauen. Nach einer Folge ist abends meist noch lange nicht Schluss. Dieses Verhalten hat große Auswirkungen auf die Schlafqualität, wie eine Studie beweist.

Da war das Ende der letzten Folge mal wieder viel zu spannend, eine oder zwei Episoden sollten vorm Schlafengehen noch drin sein, denkst du. Serien sind eine sehr populäre und zeitaufwändige Methode, der Arbeit oder dem Schlaf aus dem Weg zu gehen. Viele Serienfans planen, eine Episode vor dem Schlafengehen zu schauen, woraus dann schnell drei oder vier werden. Andere können ohne die Stimmen der Figuren ihrer Lieblings-Sitcom gar nicht einschlafen. Ist aber doch alles recht harmlos, oder? Eine Studie vom Journal of Clinical Sleep Medicine  sagt etwas anderes, denn Serien-Bingen verursacht Schlafprobleme. (via Der Spiegel )

Bei dieser Studie wurden 400 Beteiligte im Alter von 18 bis 25 Jahren nach ihrem Serienkonsum und ihren Schlafrhythmen gefragt. Über 80 Prozent der Befragten gaben zu, ein begeisterte Serien-Binger zu sein und des öfteren mehrere Folgen vorm Schlafengehen anzuschaue, jeder dritte von ihnen schlief schlecht. Aber das Problem liegt nicht alleine bei der verstrichenen Zeit, die zum Schlafen genutzt werden könnte. Die Aufregung, die Anspannung und ein geringes Melatonin-Level machen den begeisterten Serienschauern das Einschlafen weitaus schwerer.

Wenn der Zuschauer erstmal in die Welt der Serie vertieft ist, dann lässt sie ihn auch nicht sofort los, sobald der Laptop zugeklappt ist. Der Zuschauer versucht einzuschlafen, denkt dabei aber noch an die Serie und überlegt, was seine Lieblingsfiguren in der nächsten Folge erleben werden. Eine weitere Befragung ergab hier, dass normales Fernsehen, also Die schönsten Eisenbahnstrecken Deutschlands etwa, den Schlaf der Teilnehmer weniger bis gar nicht beeinflusst.

In nackten Zahlen ausgedrückt bedeutet das:

  • Binge Watcher schlafen mit einer Wahrscheinlichkeit von 98 Prozent schlechter
  • Je mehr Serienabende pro Woche eine Person verbringt, desto mehr Probleme mit dem Durchschlafen hatte sie

Das Abspielgerät ist hier übrigens entscheidend. So zitiert Der Spiegel eine weitere Studie, in der Forscher bewiesen, dass das blaue Licht der Tablet-, Smartphone- und Laptopbildschirme womöglich verantwortlich für Schlafstörungen sein könnte.

So verlockend das neue Netflix-Programm auch ist, wer einen hochwertigen Schlaf haben will, sollte vorm Schlafengehen derart aufregende Aktivitäten lieber meiden. In Zukunft sollen weitere Studien das Verhältnis von Schlaflosigkeit und Serienkonsum genauer untersuchen.

Quälen euch Schlafprobleme nach Serienexzessen?

Das könnte dich auch interessieren

Kommentare

Aktuelle News