Schindlers Liste gilt als eines von Steven Spielbergs Meisterwerken und gewann 1994 sieben Oscars, darunter die Trophäen für die beste Regie und den besten Film. Die schwierige Thematik des Holocaust machte das Historiendrama im Vorfeld zu einem Film, vor dem Spielberg Angst hatte, zahlte sich aber aus, weil der Regisseur ihn später als "besten Film, den ich je gemacht habe" bezeichnete. Nur eine Sache an seinem Werk versteht er bis heute nicht.
"Warum?": Schindlers Liste stellt Steven Spielberg bis heute vor ein Rätsel
Steven Spielbergs biografischer Film folgt dem Industriellen Oskar Schindler (Liam Neeson), der während des Zweiten Weltkriegs in Krakau eine Fabrik mit ungefähr 150 jüdischen Arbeiter:innen leitet. Damit sie den Nazis nicht zum Opfer fallen, gibt er selbst unausgebildete Angestellte als qualifizierte Fachkräfte aus. Er rettet schließlich über 1000 jüdischen Menschen das Leben, indem er sie vor der Deportation ins Konzentrationslager Auschwitz bewahrt.
In einem großen Interview mit dem Hollywood Reporter blickte Spielberg kürzlich auf Schindlers Liste zurück und verriet:
Das größte Mysterium, das ich [in Schindlers Liste] nie lösen konnte, ist dieses: Warum hat Schindler es getan? Warum hat er sein Leben riskiert und neun Prozent seines angehäuften Geldes geopfert, um seine Arbeiter von Amon Göth freizukaufen und schließlich in die Freiheit zu entlassen?
Die offene Frage in Schindlers Liste wurmt Spielberg bis heute
Entdeckte der Geschäftsmann Oskar Schindler angesichts der schrecklichen Taten der Nazis sein Gewissen und seine Nächstenliebe? Die Motivation des Mannes bleibt laut Spielberg auch in der stark faktenbasierten Buchvorlage Schindler's Ark * (im Deutschen: Schindlers Liste *) von Thomas Keneally im Dunkeln.
Wie sehr den Filmemacher das auch nach 30 Jahren noch beschäftigt, zeigte Spielberg mit einem Vergleich. Er zieht dafür ein anderes berühmtes Werk der Filmgeschichte hinzu, in dem ein Wort am Filmende die Hauptfigur erklärend auf den Punkt bringt:
Jedes Mal, wenn ich meinen Rosebud-Schlitten an der Wand hängen sehe, denke ich: 'Ich hatte diesen Rosebud-Moment, den Orson Welles für Citizen Kane gefunden hat, niemals in Schindlers Liste.
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Oskar Schindler verstarb 1974 im deutschen Hildesheim. Ob er jemals konkrete Gründe für sein Handeln angab, ist unbekannt. 1967 wurde er von der israelischen Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem für die Rettung der Zwangsarbeiter mit der hohen Auszeichnung "Gerechter unter den Völkern" geehrt.
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Mit The Zone Of Interest nähert sich Ausnahmeregisseur Jonathan Glazer (Under The Skin) der KZ-Thematik auf ganz eigene Weise, in dem er die Schrecken des Holocaust in den vermeintlich banalen Familienalltag eines der größten Menschenvernichters der Geschichte einbettet. Wie sehr das an die Nieren geht, diskutiert FILMSTARTS-Chefredakteur Christoph mit Kollege Stefan und Moviepilot-Chefredakteurin Jenny.
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