Actionfans sollten vor diesem Trailer einen beruhigenden Kamillentee trinken, wenn der Schreibtisch keine Kratzer und Löcher bekommen soll. Denn kaum ein anderer aktueller Actionfilm lässt das Adrenalin so in die Höhe schießen, wie The Raid von Gareth Evans, dessen amerikanischer Trailer gestern in die virtuellen Weiten entlassen wurde. Der Film, der nichts weiter als ein gigantischer Kampf sein will, schafft genau das auf höchstem Niveau, wofür er schon beim Toronto International Film Festival und auf dem Sundance Film Festival in himmlische Höhen gelobt wurde. Ein amerikanisches Remake ist idiotischer-, aber lukrativerweise bereits angekündigt worden. Kein Wunder, bei einer so effizienten Story-Prämisse.
Tief in Jakartas Slums gibt es ein für die Polizei vollkommen unzugängliches Wohnhaus voller Gangster, an dessen Spitze ein berüchtigter Drogenbaron sitzt. Eine Spezialeinheit soll das Gebäude in einer Nacht- und Nebelaktion räumen, aber natürlich verläuft die Razzia nicht wie geplant. Im sechsten Stock des 30-Etagen-Gebäudes werden sie entdeckt und stecken fortan fest. Alle Ausgänge sind versperrt, es bleibt ihnen also nur der Weg nach oben. Das hört sich wie ein levelbasiertes Videospiel à la Double Dragon an, mit Endboss an der Spitze. Die unglaublich reduzierte Story sorgt aber auch dafür, dass die Action nicht durch einen übertrieben pathetischen und verworrenen Plot überschattet wird. Die Fronten sind klar, wir können uns also zurücklehnen und den Männern beim Prügeln zusehen. Mit Musik von Mike Shinoda (Linkin Park). Da kann nichts schiefgehen.
Und dieses Geprügel sieht verdammt gut aus. Gareth Evans ist immer darum bemüht, die Nationalkampfkunst Pencak Silat in seine Filme einzubauen. Das war schon in Merantau zu sehen und auch in The Raid ist es nicht anders. Stellenweise fühlt ihr euch vielleicht an Ong-Bak mit Tony Jaa erinnert, dessen Muay Boran nicht von ungefähr an die Moves von Iko Uwais aus The Raid (und Merantau) erinnert. Beide Kampfkünste haben die gleiche Wurzel und sehen deswegen ähnlich roh und hart aus. Genau so hart wie die Kampfkunst ist auch die Inszenierung der Action im Film, die sehr direkt und in your face herüberkommt. Das gibt dem Film eine ungeahnte Frische gegenüber den überstilisierten Actionkrachern Hollywoods. Mehr davon könnt ihr in den zwei anderen Trailern erhaschen. Die Amerikaner können sich auf einen Kinostart am 23. März freuen. Wann der Film bei uns die Kinos kommt, steht leider noch nicht fest. Koch Media hat sich jedoch bereits die Rechte gesichert.
Wie gefällt euch der Trailer zu The Raid? Zu wenig Story oder genau richtig?