Limitless - Unser erster Eindruck des Thriller-Sequels im Pilot-Check

11.03.2016 - 09:30 UhrVor 7 Jahren aktualisiert
Ohne Limit: Brian Finch (Jake McDorman)CBS
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Limitless erzählt die Geschichte des Drogen-Thrillers Ohne Limit mit Bradley Cooper im Serienformat weiter. Wir haben die Pilotfolge von Spider-Man-Regisseur Marc Webb unter die Lupe genommen und uns einen ersten Eindruck des TV-Sequels verschafft.

Der Pilot-Check zu Limitless wurde bereits zum US-Start der Serie veröffentlicht. Nun ist die CBS-Serie auch in Deutschland auf ProSieben angelaufen, weshalb wir erneut unseren ersten Eindruck der Fortsetzung des Kinofilms Ohne Limit mit euch teilen wollen.

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Ein Verlierer wird durch eine neue Designer-Droge zum allwissenden Übermenschen. So lässt sich die Handlung des 2011 erschienenen Thrillers Ohne Limit (im Original lautet der Titel genau wie sein Serien-Sequel Limitless) in einem knappen Satz zusammenfassen. Bradley Cooper ist als Drogenopfer Eddie Moras in seiner ersten Hauptrolle nach seinem Durchbruch dank der Kater-Klamotte Hangover zu sehen. Als Eddie am absoluten Tiefpunkt seines Lebens angekommen ist, bekommt er die neuartige Droge NZT zugesteckt, die dem Konsumenten erlaubt, seine Gehirnkapazitäten grenzenlos nutzen zu können. Jede Information kann in optimaler Weise und kürzester Zeit verarbeitet werden und so lernt Eddie im Handumdrehen Fremdsprachen oder löst schwierige mathematische Probleme. Es ist vermutlich überflüssig zu erwähnen, dass auch eine Wunderpille verheerende Nebenwirkungen mit sich bringt und den Süchtigen vor eine Reihe (krimineller) Probleme stellt.

Bereits 2013 ließ Bradley Cooper verlauten, dass ihm eine TV-Adaption des Stoffes vorschwebe. Im November 2014 gab der US-Sender CBS bekannt, dass das Projekt realisiert werden wird. Aus dem geplanten Spin-off wurde dann eine Fortsetzung zum Thriller Ohne Limit. In den USA flimmerte die erste Staffel seit September 2015 über die Bildschirme, hierzulande feierte die Pilotfolge von Limitless am 10. März 2016 auf ProSieben Fun Premiere. Die Regie des Piloten sollte zunächst der Regisseur des Spielfilms Neil Burger (Die Bestimmung - Divergent) übernehmen. Andere Verpflichtungen hielten ihn jedoch davon ab, auf dem Regiehocker Platz zu nehmen, und so inszenierte Marc Webb, der sich mit Indie-Filmen wie 500 Days of Summer und der Comic-Adaption The Amazing Spider-Man einen Namen machte, den Auftakt zur 22-teiligen 1. Staffel von Limitless.

Vom Schlaffi zur Hochleistungsmaschine

Die Ausgangssituation in der Serienadaption entspricht in etwa der des filmischen Vorbildes: Brian Finch (Jake McDorman) ist Ende 20, als er sich eingesteht, dass seine Musikerkarriere brachliegt und seine Freunde in der Zwischenzeit die Karriereleiter emporgestiegen sind, geheiratet haben oder zumindest allein für ihren Lebensunterhalt aufkommen können, während Brian noch immer bei seinen Eltern lebt. Als dann auch noch sein Vater tödlich erkrankt, ist Brian der klassische Opfer-Kandidat, der ohne langes Zögern die Pille schluckt, als Eli (Arjun Gupta), früher Bandkollege heute erfolgreicher Investment Banker, sie ihm anbietet. In medias res beginnt die erste Episode mit einer actionreichen Verfolgungsjagd durch den New Yorker Untergrund, bei dem der Gejagte nur entkommen kann, indem er selbstsicher eine U-Bahn stoppt und durch den Tunnel robbt. Der junge Herr entpuppt sich als eben jener Brian Finch, der sich seinen Zuschauern persönlich vorstellt und im Weiteren als Erzähler durch die Handlung führt. Im Zeitraffer lässt er die letzte Dekade seines Lebens Revue passieren, um zu der Erkenntnis zu kommen, dass nicht viel passiert ist.

Wenn Substanz auf Synapse trifft

Inszenatorisch ist der Pilot trotz namhaftem Regisseur sehr unaufgeregt. Nach der anfänglichen Verfolgungsjagd ist das Pulver in Sachen Action bereits verschossen und die vor sich hin plätschernde Handlung wird durch keine großen Überraschungen gestört. Die Darstellung der Drogenwirkung hält sich an die typischen Konventionen eben solcher Drogeneinwurf-Szenen: Der Stoff wird dem Körper zugeführt, die aufnehmenden Organe - in diesem Fall Mund, Speiseröhre, Magen - dürfen sich in en Detail auf dem Bildschirm entfalten, in einer Großaufnahme sieht man die Pupillen des frisch Sedierten zu Stecknadelköpfen schwinden und zu guter Letzt docken die Substanzen an den Synapsen im Hirn an (ob Lehrbücher Filmemachern zu dieser klassischen Dreiteilung raten?). Zunächst ist Brian von den neu gewonnenen Fähigkeiten begeistert und meistert seinen Alltag dank Wunderpille und voller Leistungsfähigkeit seines Hirns in Nullkommanichts. Visuell wird der helle Gemütszustand durch entsprechende Filter untermalt.

Zu Risiken und Nebenwirkungen

Man muss keine Wunderdrogen geschluckt haben, um zu wissen, dass die Ernüchterung nicht lange auf sich warten lässt. Zu dieser Erkenntnis reichen manchmal schon drei Bierchen nach Feierabend und Brian bekommt den Entzugsschmerz am nächsten Morgen mit aller Härte zu spüren. Der Angefixte sucht also die Wohnung seines Dealers auf, um Nachschub zu ordern. Dumm nur, dass Brian als Unbeteiligter einen Tatort betritt und nur noch die Leiche Elis vorfindet (Stichwort Beschaffungskriminalität). Da kurz nach ihm das FBI eintrifft, fällt der Tatverdacht sofort auf Brian, der zum Gejagten wird und dessen Flucht zurück an den Anfang der Geschichte führt. Brian hat nun also nicht nur ein Drogen-, sondern auch ein schweres Imageproblem. Welch ein Glück, dass die FBI-Agentin Rebecca Hall (gespielt von Dexter-Schwester Jennifer Carpenter) sich recht schnell von seiner Unschuld überzeugen lässt und dazu erkennt, dass Brian (bis auf besagtes Schädeldröhnen) gegen die sonst schrecklichen Nebenwirkungen der Wunderdroge NZT resistent ist. Brian wird aufgrund seines immensen Potenzials als Rätsellöser zum FBI-Berater ernannt und sein Ruf ist rehabilitiert. So weit, so gut.

Doch wo steckt eigentlich Bradley Cooper alias Mr. Morras? Der aufmerksame Zuschauer konnte in den ersten Minuten der Serie dessen Konterfei auf einem Wahlplakat erkennen: Er ist mittlerweile zum Senator aufgestiegen. Ein Moment höchster Not spielt Brian dem Süchtigen der ersten Stunde in die Hände. Der Senator wird zum Mentor und Tripwatcher des Frischlings und zeigt ihm, wie sich NZT effizient nutzen lässt. Cooper wird immer wieder für kleine Gastauftritte in der Serie erscheinen, doch damit ist das Zepter (in diesem Falle eher Spritzbesteck) an den neuen Protagonisten Brian abgegeben.

Die erste Episode von Limitless verspricht ein solide erzähltes, allzu konventionelles Krimidrama. Suchtpotenzial bietet der Pilot zum Drogen-Thriller jedoch nicht. Die Figuren zeichnen sich nicht gerade durch charakterliche Tiefe aus. Klischeehaft ist vor allem die Figur der Agentin Hall, die aus persönlichen Motiven zum FBI getrieben wurde und ihr Geheimnis noch vor dem Ende der ersten Episode mit Brian und den Zuschauern teilt. Wer wissen möchte, wer sich als Designer hinter der Superdroge verbirgt, sollte jedoch in den kommenden Wochen weiterhin einschalten.

Habt ihr euch die erste Folge von Limitless angesehen?

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