Es waren keine schönen Wochen für den US-amerikanischen Kinomarkt, gekrönt mit dem letzten Wochenende als schwächstem seit Dezember 2014. Hoffnungsträger Chappie konnte nicht überzeugen und legte einen vergleichsweise miserablen Start hin. Doch die Flaute soll nun vorbei sein: Cinderella, der gestern in Deutschland und heute in den USA startete, soll wieder Geld in die Kassen spülen. Ein Start-Wochenende mit über 60 Millionen US-Dollar Einnahmen ist möglich, schreibt BoxOfficeMojo .
Verglichen wird Cinderella zumeist mit Alice im Wunderland, Die fantastische Welt von Oz und Maleficent - Die dunkle Fee, die allesamt aus dem Hause Disney stammen. In einigen Punkten sind sie Cinderella zwar voraus, da zum einen größere Stars die Hauptrollen übernehmen und sie andererseits kein geradliniges Remake darstellen, sondern einen kreativen neuen Blickwinkel auf die Märchen einnehmen. Dennoch funktionieren Märchen-Filme zu dieser Zeit im Jahr anscheinend besonders gut, entsprechend gilt ein Start mit mindestens 50 Millionen US-Dollar für Cinderella als sicher, es könnten sogar 70 daraus werden.
Die Geheimwaffe von Cinderella ist dabei natürlich der Kurzfilm Die Eiskönigin - Party-Fieber, der auf dem Erfolgshit Die Eiskönigin - Völlig unverfroren basiert und vor Cinderella im Kino gezeigt wird. Eine kluge Strategie von Disney - ob Liam Neeson vielleicht auch darüber nachdenken sollte, einen Kurzfilm über seine größten Action-Erfolge zu zeigen, bevor Run All Night anläuft? Dieser könnte nach Neesons letztem Auftritt in 96 Hours - Taken 3 nur mäßige Ergebnisse erzielen und rund 10 Millionen US-Dollar einspielen.
Zwar hat Regisseur Jaume Collet-Serra mit Neeson bereits Unknown Identity und Non-Stop gedreht, von denen letzterer zum Überraschungserfolg mit 28,9 Millionen US-Dollar am ersten Wochenende wurde. Doch siedelt Run All Night thematisch näher an Ruhet in Frieden - A Walk Among The Tombstones, welcher mit 12,8 Millionen US-Dollar eröffnete. Die Theorie lautet schlicht: Liam Neeson kann mehr Geld damit verdienen, in einem Flugzeug Detektiv zu spielen als nachts durch New York zu rennen. 10 Millionen US-Dollar erwartet BoxOfficeMojo für Run All Night, was dennoch den zweiten Platz ergeben dürfte.
Die Top 5 schließen dann die bekannten Gesichter ab: Kingsman: The Secret Service, Focus und Best Exotic Marigold Hotel 2, alle mit etwas über 6 Millionen US-Dollar. Chappie dürfte hingegen gleich am zweiten Wochenende auf den sechsten Platz abrutschen.
In den deutschen Kinos
Die deutschen Charts waren Blickpunkt:Film zufolge am gestrigen Donnerstag hart umkämpft: Kingsman: The Secret Service schaffte es zwar direkt auf die Eins, doch ob er sich hier halten kann, ist ungewiss. 1,6 Millionen Euro dürfte er am Wochenende dennoch einnehmen. Noch verteidigt Fifty Shades of Grey den zweiten Platz, dem 1,5 Millionen Euro prognostiziert werden - doch darf dabei nicht Cinderella vergessen werden. Auf dem dritten Rang gestartet, könnte der Familienfilm sein volles Potential erst am Wochenende ausschöpfen und damit 2,1 Millionen Euro ergattern. An den deutschen Start von Maleficent kommt das zwar auch nicht ran, aber der erste Platz ist definitiv drin.
Den vierten Rang bestreitet American Sniper, wo er sich mit einer weiteren Million in Euro halten könnte. Während Traumfrauen somit auf den fünften Platz gedrängt wird, verlässt Honig im Kopf erstmals die oberen Ränge - die Besucherzahlen dürften unter 100.000 fallen. Nebenbei startete Kevin Harts Komödie Die Trauzeugen AG auf dem zehnten Platz, nur 4100 Menschen sahen den Film am gestrigen Donnerstag - 35.000 Euro im Ergebnis.
Welcher Film zieht euch dieses Wochenende eher an? Kingsman oder Cinderella?