"Deshalb sind meine Augen so rot": Wednesday-Star Emma Myers über Enids Tanzszene, Körpertausch und ihre Hoffnungen für Staffel 3

06.09.2025 - 11:00 Uhr
Emma Myers in Wednesday
Netflix
Emma Myers in Wednesday
0
0
Als Enid Sinclair hat Emma Myers in Wednesday Staffel 2 für zahlreiche erinnerungswürdige Szenen gesorgt. Moviepilot hat mit der Schauspielerin im Interview über die wichtigsten Momente der Staffel gesprochen.

Die finalen vier Folgen der 2. Staffel von Wednesday sind am 3. September bei Netflix eingetroffen und haben Fans jede Menge Überraschungen und spannende Szenen beschert. In vielen davon ist Emma Myers als Enid Sinclair zu sehen, die darin zeitweise eine völlig andere Figur als sonst darstellen muss, eine aufwendige Tanzchoreo aufs Parkett legt und eine große Verwandlung durchmacht.

Moviepilot hatte kurz nach Netflix-Start die Möglichkeit, mit der Schauspielerin über Staffel 2 zu sprechen. Dabei erklärte Myers, wie sie sich mit Jenna Ortega auf die Körpertauschfolge vorbereitete, wie der Dreh der großen Tanzszene ablief, warum sich Enid verwandelt und welche Hoffnungen sie für ihre Figur für Staffel 3 hat.

Achtung, es folgen Spoiler zu Wednesday Staffel 2!

Moviepilot: Wie haben Jenna und du darauf reagiert, als ihr von der Körpertauschfolge erfahren habt?

Emma Myers: Wir waren beide etwas schockiert und sehr nervös. Wir wussten bis vor einem Monat vor Drehbeginn nicht, dass das passieren wird. Wir bekommen nicht alle Drehbücher, bevor wir mit dem Dreh starten, sondern nach und nach. Wir waren beide nervös, weil jede unserer Figuren so spezifisch ist, und wir wollten keine billige Kopie voneinander sein. Wir wollten es richtig machen, also war es ziemlich aufregend, als wir das herausgefunden haben.

Wie habt ihr euch dann auf die Folge vorbereitet?

Um ehrlich zu sein, hatten wir kaum Zeit zum Proben, weil wir so Last-Minute davon erfahren haben. Natürlich ist Jenna auch so beschäftigt, weil sie in fast jeder Szene ist. Also hatten wir kaum Zeit zusammen, vielleicht an einem einzigen Tag mal eine Stunde.

Also haben wir die Szenen der jeweils anderen aufgenommen und sie uns gegenseitig zugesendet. Ich habe Jennas Szenen mit dem iPhone aufgenommen und sie ihr geschickt, und sie hat das Gleiche für mich gemacht.

Dann habe ich viel aus der 1. Staffel nochmal geschaut. Die meisten meiner Szenen sind mit Jenna, also weiß ich, was sie tut. Aber es ist eine Sache, zu wissen, wie die Performance von jemandem aussieht, und eine andere, zu versuchen, sie zu kopieren. Also habe ich versucht, so viele Szenen aus Staffel 1 zu gucken wie möglich. Und ich habe ihre Körpersprache aus dem Video studiert, das sie mir geschickt hat. Aber wir hatten leider wirklich wenig Zeit.

Für dich war es nicht das erste Mal, einen Körpertausch zu spielen. Konntest du von deiner Erfahrung bei dem Film Family Switch etwas in diese Situation übertragen?

Es hat mich definitiv daran erinnert. Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie [die Autoren] die Idee mit der Wednesday-Enid-Sache von meinem Film bekommen haben.

Aber ich habe zwei komplett unterschiedliche Figuren gespielt. In Family Switch spiele ich eine Mutter von drei Kindern, deren Leben verrückt ist und die versucht, ihre Familie wieder zusammenzubringen. Wednesday ist sehr, sehr anders. Also konnte ich nicht wirklich etwas von dieser Erfahrung übertragen. Aber ich habe mir definitiv gedacht: “Oh, das ist das Genre, in dem ich jetzt hängen bleibe: diese Körpertausch-Sachen”.

Eines von Wednesdays Markenzeichen ist, dass sie nicht blinzelt. Musstest du auch versuchen, nicht zu blinzeln?

Es ist nicht wirklich eine Regel, aber es ist, wie sie die Rolle spielt. Also wollte ich das fortführen. Ich habe an einem Tag meine Kontaktlinsen getragen, weil die Kontaktlinsen mich davon abhalten, oft zu blinzeln, weil ich dann den Wind nicht mehr so stark in den Augen spüre. Wenn ich blinzeln musste, habe ich versucht, das bei der Zeile einer anderen Figur zu machen, damit sie später auf diese Person schneiden können.

Aber das Problem ist, dass wir in Irland drehen und da ist es sehr, sehr windig und kalt. Wenn wir draußen gedreht haben, vor allem in dem Hof, ist es furchtbar, weil es einfach ein Windtunnel ist und er einem voll in die Augen bläst und man versuchen muss zu tun, als würde man nicht sterben.

Jenna hat mir viele Tipps gegeben, wie man das am besten macht. Aber ich glaube, deshalb sind meine Augen die meiste Zeit der Folge so rot. Weil ich versucht habe, sie so lange wie möglich offenzuhalten.

War es schwer, dann in der Rolle zu bleiben, vor allem als du Jenna vor dir gesehen hast, wie sie versucht, Enid zu spielen?

Es war nicht einfach, aber ich war nie kurz davor, wieder in Enid zurückzufallen, weil ich mich so gestresst habe, Wednesday zu spielen. Wir waren beide sehr auf die Aufgabe fokussiert, die wir hatten. Deshalb ging es mehr darum, mich daran zu erinnern, still zu bleiben und Jenna daran zu erinnern, sich mehr zu bewegen.

Was glaubst du, hat sich für Wednesday und Enid durch diese Erfahrung verändert?

Ich denke, beide verstehen einander nun auf einer tieferen Ebene. Das war etwas, das passieren musste, damit sie über diese Mauer hinwegkommen, die sie zwischen einander aufgebaut haben. In Staffel 3 würde ich sie jetzt gerne ohne Streitereien sehen und einfach nur als gute Freundinnen.

Denkst du, das ist realistisch?

Ich hoffe es. Nach zwei Staffeln, in denen wir uns ständig gezankt haben, hoffe ich, verstehen wir uns in Staffel 3 endlich.

Der nächste große Moment für Enid ist die Tanzszene mit Agnes (Evie Templeton) in Folge 7. Wie habt ihr euch darauf vorbereitet?

Wir hatten einen großartigen Choreografen, Corey [Baker], und wir haben uns so gefreut, dass wir Teil dieser Tanzperformance sein dürfen, vor allem zu einem Lady Gaga-Song. Dann hatten wir ein paar Wochen lang Zeit für die Proben. Zum Glück haben Evie und ich beide Tanzerfahrung, also wurde unser Muskelgedächtnis aktiviert und es ging darum, wieder ins Tanzen reinzukommen.

Wir haben viel geprobt. Dann hatten wir Kostümanproben für unsere Gala-Outfits. Dann haben wir in unseren Kostümen geprobt, um sicherzugehen, dass wir auch wirklich in ihnen tanzen können.

Ich bin froh, dass wir die Vorbereitungszeit dafür bekommen haben, weil das eine dieser Dinge ist, die man nicht einfach kann, auch wenn man es schonmal gemacht hat. Man muss wirklich viel proben. Also bekamen wir auch viel Zeit dafür.

Durftet ihr euch mit dem echten Lady Gaga-Song vorbereiten oder gab es da einen Ersatz?

Wir durften den Song vorher einmal hören. Während den Proben durften wir ihn dann nicht mehr hören, weil wir ihn auch nicht am Drehtag spielen durften, für den Fall, dass ihn jemand heimlich mitschneidet.

Also haben wir mit einem “Click-Track” geprobt und einer der Tänzer hat dabei Achtel zu dem Beat gezählt, der dasselbe Tempo hat, wie der richtige Song. Das ist schwer, weil natürlich auch die Lyrics die Bewegungen beeinflussen und man die richtige Musik spüren möchte. Aber wir haben es mit dem Fake-Song so gut wie möglich gemacht.

Es war wahrscheinlich auch schwer, dass Agnes während des Tanzes teilweise unsichtbar ist. Wie habt ihr diese Momente gedreht?

Wir haben einen Durchgang mit Evie gedreht, dann haben wir einen ohne Evie gedreht. Da habe ich dann alleine getanzt. Dann haben wir einen Durchgang mit einem der Tänzer in einem blauen Anzug gedreht, sodass sie später verschwinden können. Die Hebefiguren haben wir entweder mit einer Halterung, die sie bemalt haben, gemacht, oder mit einem Tänzer in einem blauen Anzug, den sie später herausschneiden können.

Also mussten wir es mehrere Male auf verschiedene Weisen drehen. Es war ähnlich wie bei den Szenen mit dem Eiskalten Händchen. Da müssen sie den Rest von Victor [Dorobantus] Körper anmalen und seine Hand auslassen. Das ist ziemlich umständlich. Aber so muss man es machen, wenn man mit CGI-Figuren arbeitet.

Hast du dich etwas unter Druck gesetzt gefühlt, dass deine Tanzszene mit Jennas Tanz aus Staffel 1 verglichen wird oder konntest du das gut trennen?

Ich konnte das komplett trennen. Mein Fokus lag nicht darauf, einen viralen Moment zu erzeugen. Wenn er viral geht, toll. Wenn er nicht viral geht, auch toll. Ich wollte einfach einen guten Job mit dem Tanz machen. Ich bin eine Tänzerin, also habe ich es geliebt, wieder da reinzugehen und wollte, dass der Tanz und die Sequenz gut aussieht.

In der Staffel hat Enid Angst davor, ein Alpha-Werwolf zu werden. Warum glaubst du, hat sie das riskiert, als Wednesday von Isaac begraben wird?

Ich denke, Enid ist eine sehr selbstlose Person. Sie hat viel Liebe für ihre Freund:innen und ihre Familie und die Menschen um sie herum in sich. Ihre Freundschaft zu Wednesday ist für sie etwas so Besonderes, dass sie nicht zögern würde, sie zu retten. Sie hat eine starke Persönlichkeit, was das angeht. Auch wenn sie weiß, dass sie sich vielleicht nie wieder zurückverwandelt, würde sie lieber Wednesday retten, als sie sterben zu lassen, um ihre Menschlichkeit zu bewahren.

Danach flieht sie nach Norden. Was glaubst du, wo sie sich versteckt und warum muss sie alleine sein?

In den Drehbüchern hieß es ursprünglich, dass sie nach Kanada flieht. Sie muss alleine sein, weil sie von anderen Werwölfen gejagt wird. Wenn man sich ohne einen Vollmond verwandelt und so stecken bleibt, wird man gejagt. Deshalb ist sie auf der Flucht und muss alleine sein. Sie darf nicht mit anderen Menschen zusammen sein.

Glaubst du, dass sie sich in Staffel 3 wieder zurückverwandeln wird?

Ich hoffe es. Wenn nicht, dann werde ich in Staffel 3 nicht dabei sein [lacht]. Wir werden sehen.

Das heißt, du bist in die Werwolf-Szenen gar nicht involviert?

Ich spiele sie nicht, das ist alles CGI. Es gibt einen Typ, der in einem komischen Anzug auf allen vieren herumrennt, der das meiste davon macht. Ich mache alles bis zu dem Moment, in dem Enid sich verwandelt. Ab da bin es nicht mehr ich.

Wednesday Staffel 2 streamt exklusiv bei Netflix. Teil 1 steht dort seit dem 6. August 2025 zur Verfügung. Teil 2 läuft seit dem 3. September 2025 im Programm.

Das könnte dich auch interessieren

Schaue jetzt Wednesday

Kommentare

Aktuelle News