Das bessere Game of Thrones ist zurück – und ich habe keine Ahnung, wie ich nach dem Succession Staffel 4-Ende weiterleben soll

27.03.2023 - 14:00 UhrVor 1 Jahr aktualisiert
Succession Staffel 4HBO
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Succession zeigt einen genial geschriebenen Familienkrieg und schlägt dabei selbst Game of Thrones um Längen. Wir verraten, wie gut Staffel 4 ist und warum wir jetzt schon Angst vor dem großen Finale haben.

13 Emmys, 5 Golden Globes und 34 (!) andere prestigeträchtige Preise hat Succession für seine ersten drei Staffeln gewonnen und jeder einzelne davon ist hochverdient. Das HBO-Drama von Showrunner Jesse Armstrong gehört zum besten, was ihr aktuell streamen könnt.

Seit dem 27. März 2023 läuft bei Sky/WOW * Staffel 4 des Serienmeisterwerks über Mediemmogul Logan Roy (Brian Cox), der seine Kinder um die Nachfolge des Familienimperiums Waystar Royco kämpfen lässt. Die einzig schlechte Nachricht ist: Die vierte Staffel wird auch die letzte sein. Ich gebe einen Ausblick, was euch in den genialen neuen Folgen erwartet – und wieso das Staffelfinale mir das Herz brechen wird.

Achtung, es folgen Spoiler für das Ende von Succession Staffel 3, ich verrate aber keine Details zu Staffel 4, die euch die neuen Folgen kaputt machen.

Succession Staffel 4, Folge 1: Game of Thrones ist nichts gegen diese genialen und abgefuckten Familiendynamiken

Am Ende von Staffel 3 beschließt Logan, Waystar Royco an den Tech-Milliardär Lukas Matsson (Alexander Skarsgård) zu verkaufen. Kendall (Jeremy Strong), Shiv (Sarah Snook) und Roman (Kieran Culkin) planen einen Coup, doch der scheitert spektakulär. Shivs Ehemann Tom Wambsgans (Matthew Macfadyen) lässt die Geschwister auffliegen. Statt die Geschäftsführung des Medienimperiums zu übernehmen, sind die drei nun komplett außen vor.

Folge 1 von Staffel 4 ("The Munsters") setzt einige Zeit später an und zeigt die Geschwister beim Versuch, ein neues Business aufzuziehen. Sich ihren eigenen Erfolg zu erarbeiten, wie Logan es formulierte. Doch ganz kommt der Roy-Clan natürlich nicht voneinander los und befindet sich wenig später wieder im offenen Krieg. Die Lager sind klar verteilt: Auf der einen Seite Logan, Tom, Cousin Greg (Nicholas Braun) und Logans ältester Sohn Connor (Alan Ruck), der immer noch an seinem Wahlkampf zur Präsidentschaftswahl festhält. Auf der anderen Seite Kendall, Shiv und Roman – die sich jedoch selbst nicht zu einhundert Prozent zu trauen scheinen.

Seht hier den langen Trailer zu Succession Staffel 4:

Succession - S04 Trailer (English) HD
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Wo Game of Thrones große Schlachten zwischen verfeindeten Familien erzählte und der Verrat am eigenen Blut die skandalöse Ausnahme war, ist Sucession immer noch ein familiäres Minenfeld. Alles ist möglich und durchschaubar sind die komplizierten und zutiefst fehlerbehafteten Figuren sowieso nicht. Selbst Cousin Greg nicht, der sich in Folge 1 direkt wieder einen wunderbar idiotischen Fehltritt leistet, um seine Nemesis/seinen besten Freund Tom zu beeindrucken.

Diese Komplexität und Unvorhersehbarkeit macht die Konflikte der Roys so spannend. Dazu findet Succession auch in Staffel 4 wieder Momente, die in ihrer Verletzlichkeit richtig rührend sind. Allen voran zwischen Shiv und Tom, deren Ehe am Ende scheint, die gemeinsam aber eben doch mehr sind als die eiskalte Strategin und der Typ mit dem gebrochenen Herzen, der sich nicht länger herumschubsen lassen will.

Das Schlimmste an Staffel 4 von Succession ist, dass damit die beste Serie der letzten 10 Jahre endet

Es klingt vielleicht übertrieben, das so zu sagen, aber in meinen Augen stimmt es: Es gibt keine andere Serie, die so gut ist wie Succession. Zumindest keine aus den letzten 10 Jahren. Es gibt gute Serien, klar. Viele davon stellen wir euch hier auf Moviepilot auch vor. Aber Succession schafft das Unmögliche: Mitgefühl für das Innenleben von Menschen zu wecken, die eigentlich viel zu viel Geld haben, um sich in Meeting-Räumen noch kreativ beleidigen lassen zu müssen.

Von links nach rechts: Shiv, Roman und Kendall wollen ihren Vater Logan stürzen

Successions Dialoge sind Battle Rap. Die milliardenschweren Roys und ihr privilegiertes Umfeld so weit von meiner Realität entfernt, dass die Serie auch auf einem anderen Planeten spielen könnte. Und trotzdem fühle ich jede Enttäuschung, jedes Zurückfallen in kindliche Verhaltensmuster gegenüber den scheußlichen Eltern, jeden körperlich unerträglichen Fremdscham-Moment. Egal ob Kendall verzweifelt um die Liebe seiner Geschwister kämpft, oder Roman es endlich geschafft hat, seinen Vater zu beeindrucken – um ihm dann aus Versehen ein Foto seines Penisses zu schicken.

In Succession geht es nämlich nicht nur um furchtbare Menschen, die furchtbare Dinge tun. Es geht um Trauma und das ist so menschlich geschrieben und gespielt, dass es sich nicht nur unfassbar echt anfühlt, sondern auch verdammt wehtut. Vielleicht ist es masochistisch, aber ich will nicht, dass das schon nach vier Staffeln endet.

Es gibt keine Serie, die das Logan Roy-große Loch in meinem Herzen wird füllen können, wenn in ein paar Wochen das Serienfinale ausgestrahlt wird. Außer natürlich, HBO gibt den Fans das, wonach viele schon seit Ewigkeiten fragen: ein Spinoff mit Tom Wambsgans und Greg Hirsch als Bonnie und Clyde, die händchenhaltend im Cabriolet in die Freiheit rasen, während Waystar Royco hinter ihnen in Flammen aufgeht.

Mehr im Podcast: Warum Succession der ultimative Serien-Geheimtipp ist

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Bei Sky bzw. WOW gibt es bereits 3 Staffeln der Dramaserie. Gerade ist Staffel 4 von Succession angelaufen, über das unserer Meinung nach viel zu wenige Menschen sprechen. Dabei ist sie ein unvergleichliches Erlebnis! Wir stellen euch den Familienkrieg im Medienunternehmen aka das bessere Game of Thrones sowie dessen genial verabscheuungswürdige Charaktere genauer vor. Diesen Serien-Geheimtipp solltet ihr nicht verpassen.

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