Christoph Waltz in Terry Gilliams The Zero Theorem

14.08.2013 - 15:00 UhrVor 12 Jahren aktualisiert
The Zero Theorem
Voltage Pictures
The Zero Theorem
7
10
Terry Gilliam hält sich nicht zurück, wenn es um Kritik an Hollywood geht. Das bewies er auch in einem neuen Interview. Außerdem haben wir zwei neue Bilder aus seinem Film The Zero Theorem mit Christoph Waltz für euch.

Terry Gilliam ist für seinen Kampf um Filmprojekte ebenso berühmt wie für seine ausgefallenen Visionen etwa in Brazil oder Fear and Loathing in Las Vegas. Da überrascht es fast schon, dass der Dreh seines neuen Films The Zero Theorem mit Christoph Waltz in der Hauptrolle so glatt über die Bühne gegangen ist. Beim kommenden Festival in Venedig feiert der dystopische Streifen seine Weltpremiere und wir haben heute zwei neue Bilder aus dem Werk für euch. In diesem spielt Christoph Waltz (Django Unchained) den Computer-Hacker Qohen Leth, der den Sinn des Lebens ergründet.

Ein Bild zeigt Waltz gemeinsam mit David Thewlis, der ihn im Tigerkostüm vergnügt durch eine schrille Party schleift. In einem Setbericht von Empire verriet Gilliam kürzlich, dass die Inspiration dafür eine Party war, in der Stephen Fry als Tiger auftauchte. Auf dem zweiten Bild sehen wir Mélanie Thierry als Bainsley, die ausgeschickt wird, um Qohen von der Arbeit abzuhalten. Des Weiteren findet ihr zwei ältere Stills in der Galerie, die unter anderem Gilliam am Set mit Ben Whishaw, Peter Stormare und Sanjeev Bhaskar zeigen.

The Zero Theorem ist der erste Spielfilm Terry Gilliams seit Das Kabinett des Doktor Parnassus aus dem Jahr 2009. Das liegt unter anderem an seinen andauernden und andauernd scheiternden Versuchen, endlich eine Don Quixote-Verfilmung zu stemmen. In einem erhellenden Interview mit Deadline sprach der Regisseur und frühere Monty Python-Star über die Genese von The Zero Theorem. So musste Gilliam hier mit dem niedrigsten Budget seit den Tagen von Die Ritter der Kokosnuß arbeiten, betrug es doch nur unter zehn Millionen Dollar.

Spannend sind zudem seine Aussagen über die gigantischen Budgets aktueller Blockbuster und Flops wie Lone Ranger: “Die Filmindustrie ist gewissermaßen der perfekte Spiegel der Gesellschaft. Der eine Prozent, das sind die Tentpoles, die das ganze Geld abkriegen. Was in dieser Gesellschaft passiert, ist, dass die Mittelklasse zusammengestutzt wird und die Filme in der mittleren Preisklasse einfach nicht gedreht werden.”

“Du wartest darauf, dass sie einen neuen Cleopatra machen, der mit einem mal ein ganzes Studio aus dem Verkehr zieht”, meint Gilliam. “Das ist der Teil, den ich nicht verstehe, diese wirtschaftliche Logik und die Frage, wie es möglich ist, das [die Studios] überleben, obwohl sie so oft so viel Geld verlieren. Und selbst wenn du einen Low Budget-Film machst, fragen sie dich immer noch: ‘Hey, kannst du Brad [Pitt] oder Johnny [Depp] oder einen von denen bekommen?’ Und ich sage: ‘Was soll das?’”

Bezüglich des auf über 100 Millionen Dollar geschätzten Marketing-Budgets von Lone Ranger, sagte Gilliam: “Das ist das Problem an diesen Filmen. Wenn du 250 Millionen ausgegeben hast und weitere 100 Millionen draufsetzt, musst du eine halbe Milliarde oder mehr einspielen, bevor du in die schwarzen Zahlen kommst. Es ist Wahnsinn.” Gilliam befindet sich mit seinen Aussagen übrigens in guter Gesellschaft. Erst kürzlich kritisierte George Clooney bei Deadline das Vorgehen der Studios.

The Zero Theorem hat noch keinen deutschen oder amerikanischen Starttermin. In Venedig wird der Film mit Christoph Waltz, David Thewlis, Mélanie Thierry und Matt Damon am 2. September Premiere feiern.

Das könnte dich auch interessieren

Angebote zum Thema

Kommentare

Aktuelle News