Neuer DC-Film Batgirl setzt Meilenstein, vor dem Marvel immer noch zu viel Angst hat

26.01.2022 - 10:55 UhrVor 2 Jahren aktualisiert
BatgirlWarner Bros / DC Comics
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Im neuen DC-Film Batgirl sehen wir nicht nur Barbara Gordon und Batman, sondern auch eine ikonische trans Figur aus den Comics. Damit setzt DC einen Meilenstein der LGBTQ+ Repräsentation und zeigt erneut die Versäumnisse von Marvel auf.

DC-Fans können sich in diesem Jahr neben The Batman, Aquaman 2, The Flash und Black Adam auch auf das für HBO Max produzierte DC-Filmabenteuer Batgirl freuen. Im Zuge der kürzlich in Schottland gestarteten Dreharbeiten wurde nun die Besetzung einer neuen Figur bekannt, die neue Maßstäbe für das Superheld:innen-Kino setzt.

In Batgirl wird die Schauspielerin Ivory Aquino den aus den DC Comics gefeierten Charakter Alysia Yeoh spielen, wie unter anderem Deadline  berichtet. Es handelt sich um den ersten transgender Charakter in einem Live-Action-DC-Spielfilm. Dieser Meilenstein queerer Repräsentation zeigt einmal mehr, dass DC dem Marvel Cinematic Universe weit voraus ist.

Batgirl als queerer Meilenstein: Die erste trans Figur in einem DC-Film

In dem von den Bad Boy for Life-Regisseuren Adil El Arbi und Bilal Fallah inszenierten DC-Abenteuer Batgirl spielt Leslie Grace die Superheldin Barbara Gordon. Ebenfalls zu sehen sind Michael Keaton als Batman, J.K. Simmons als Commissioner James Gordon und Brendan Fraser als Superschurke Firefly.

Ivory Aquino ist eine philippinisch-amerikanische Schauspielerin und Transgender-Aktivistin, die unter anderem in den Serien When We Rise und When They See US zu sehen war. Sie spielt Barbara Gordons beste Freundin und Mitbewohnerin Alysia Yeoh, Die junge trans Frau arbeitet in den DC-Comics als Kellnerin. In der Comic-Reihe DC Bombshells, welche in einer alternativen Realität spielt, tritt Alysia dem Team Batgirls bei.

Leslie Grace und Ivory Aquino am Set von Batgirl

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Alysia Yeoh ist allerdings nicht die erste trans Figur ein einem Live-Action-DC-Projekt. Bereits in der Arrowverse-Serie Supergirl durften wir die trans Superheldin Dreamer (gespielt von Nicole Amber Maines) kennen lernen.

Dass sich Menschen aus der LGBTQ+ Community in Filmen und Serien repräsentiert sehen, ist ein wichtiges Zeichen für Toleranz und Akzeptanz. Während es vor allem in Serienbereich in den vergangenen Jahren wichtige Fortschritte gab, haben große Mainstream-Franchises wie DC, Marvel und Star Wars besonders im Kino noch einiges aufzuholen. Hier geht DC mit Batgirl nun einen wichtigen Schritt.

LGBTQ+ im MCU und DCEU: DC zeigt, wie es richtig geht

Gerade Marvel und DC sorgten in der Vergangenheit für viel Frustration in der LGBTQ+ Community, wenn queeren Comic-Charakteren beim Wechsel ins Live-Action-Format ihre Identität abgesprochen wurde. Einige Beispiele für das sogenannte Straightwashing sind Wonder Woman, Harley Quinn aber auch Captain Marvel, Valkyrie und Loki – letzterer wurde erst nach vielen Jahren in der MCU-Serie Loki endlich als bisexuell bestätigt (in einem kurzen Nebensatz).

Queere Marvel-Fans finden kaum Identifikationsfiguren im Marvel Cinematic Universe und müssen sich oft mit peinlich kleinen Zugeständnissen zufrieden geben. Erst im vergangenen Jahr brachte und Eternals einen queeren Superhelden als Hauptfigur, dessen Homosexualität nicht nur angedeutet wird oder im Hintergrund stattfindet. DC ist da schon einen ganzen Schritt weiter.

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Vor allem im Serienkosmos von DC finden sich zahlreiche prominente LGBTQ+ Charaktere. In den Serien des Arrowverse (z.B.: Arrow, Legends of Tomorrow, The Flash, Supergirl und Batwoman) gehören queere Superheld:innen zur Normalität. Hier finden queere Zuschauende Idole und Identifikationsfiguren, die genauso sind wie sie und zu denen sie aufblicken können.

Für die Kinofilme aus dem DC-Kosmos galt dies allerdings nicht. Birds of Prey war der erste DC-Live-Action-Film, in dem eine bisexuelle und eine lesbische Hauptfigur zu sehen waren – wer aber nur einmal zu lange blinzelt, wird die Andeutung ihrer Queerness verpasst haben. Dass das DCEU auch anders kann, beweist das kürzlich gestartete The Suicide Squad-Spin-off Peacemaker. In der brachialen HBO Max-Serie tritt die erste lesbische DCEU-Figur auf, deren Beziehungsleben auch wichtiger Teil der Charakterentwicklung ist.

Dass eine transgender Figur wie Alysia Yeoh, die zudem auch noch von einer trans Person gespielt wird, in einem DC-Spielfilm zu sehen ist, ist ein Meilenstein der Repräsentation. Dass Batgirl leider nur auf einem Streamingdienst und wohl nicht im Kino zu sehen sein wird, ist allerdings ein kleiner Wermutstropfen.

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