Was sagen die Kritiker zu... Elysium?

15.08.2013 - 08:50 UhrVor 10 Jahren aktualisiert
Elysium
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Neill Blomkamps erster Kinofilm District 9 war 2009 die Science Fiction-Überraschung des Jahres, doch kann er mit seinem Big Budget-Folgewerk Elysium seinem Ruf als Visionär gerecht werden? Oder bleibt er bloß ein One-Hit-Wonder?

Der Science-Fiction-Film Elysium startet diese Woche in unseren Kinos und der südafrikanische Regisseur Neill Blomkamp dreht damit seinen zweiten Kinofilm. Einmal mehr ist Sharlto Copley zu sehen, dieses Mal jedoch als psychopathischer Bösewicht, der allerlei Spaß hat an dem Leid, das er anderen zufügt. In der Hauptrolle gibt es Matt Damon und seinen tätowierten Six-Pack zu bewundern. Bei einem Arbeitsunfall wird er jedoch einer lebensbedrohlichen Menge Uran ausgesetzt und hat nur noch wenige Tage zu leben. Seine einzige Chance, dieses Todesurteil loszuwerden, ist es, nach Elysium zu gelangen. Auf jener Raumstation haben sich die Schönen und Reichen eingefunden, um ein sorgloses und vor allem gesundes Leben zu führen.

Und was sagen die Kritiker zu dieser Apartheids-Parabel?

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Die harten Fakten zu Elysium:
52 Community-Bewertungen mit einem Durchschnittswert von 7,4
15 Kritiker-Bewertungen mit einem Durchschnittswert von 6,4
21 Kommentare und 14 Kritiken
6 x Lieblingsfilm und 0 x Hassfilm
1988 haben den Film vorgemerkt und 9 sind uninteressiert

Was die deutschsprachigen Kritiker zu Elysium sagen:
Andreas Busche sahr für die TAZ eine “eine intelligente Gesellschaftssatire, die brachiale Mittel nicht scheut. […] Auch wenn Blomkamps Stärken zweifellos in den Action-Sequenzen liegen, beweist er mit Elysium einen sicheren Zugriff auf klassische Science-Fiction-Motive.”

Peter Osteried schreibt bei gamona hingegen, dass die ganze Welt, welche Blomkamp hier geschaffen hat, nur allzu plump daherkommt: “Wie man auf Elysium lebt, zeigt der Film eigentlich gar nicht. Er beschränkt sich darauf, quasi im Shuttle-Vorbeiflug schöne Häuser und grünende Gärten zu zeigen, die Himmelsbevölkerung selbst bleibt aber erstaunlich unsichtbar. Ein Gesicht wird ihr nur von Jodie Foster verliehen, die als Verteidigungsministerin kalt, herzlos und berechnend ist, ansonsten aber keinerlei Eigenschaften besitzt.”

Beim SWR hingegen hält Herbert Spaich Elysium für einen Lichtblick im Dunkel der Science-Fiction-Einfallslosigkeit: “Die total vernetzte Welt in Krise und Umbruch: all das hat Neill Blomkamp höchst intelligent in seinem Elysium unter gebracht, ohne das die Dramaturgie darunter zusammen gebrochen ist. Dabei hat er es geschafft, auch Jodie Foster und Matt Damon bei ihrem Drang zum Overacting im Zaum zu halten. Elysium: Ein Lichtblick in der Ödnis heutiger Science-Fiction-Filme.”

Was die englischsprachigen Kritiker zu Elysium sagen:
In der Variety schreibt Scott Foundas, dass Blomkamp sehr wohl nach District 9 die hohen Erwartungen erfüllen kann: “Erwartungen können sich schwer auf die Schultern eines jungen Regisseurs (Blomkamp ist erst 33) legen, der aus dem Nichts daherkommt mit einem unerwarteten Kritiker- und Publikumserfolg. Aber Blomkamp scheint von Beginn an die volle Kontrolle zu haben, schon in der ersten Seqeuenz, die uns in ein futuristisches Los Angeles führt (ca. 2154).”

Leonard Maltin von Indiewire zeigt sich jedoch bitter enttäuscht vom Ergebnis: “Leider wird aus der Parabel über Neid, Leid und Korruption, und über eine Gesellschaft, in der die Kluft zwischen Reichen und Armen weiterwächst, ein grimmiges Shoot-Em-Up: extreme Gewalt und ohne Spaß. […] Elysium ist eine große Enttäuschung.”

Für James Berardinelli von Reelviews hat Blomkamp eine sehenswerte Welt erschaffen: “”Blomkamps Universum ist ein faszinierender Ort, um ihn zu besuchen und der Film ist voller Ideen – es gibt viel zu viel, um befriedigt alles in 109 Minuten zu erkunden, vor allem wenn da noch Platz gemacht werden muss für Actionszenen. Ich verließ das Kino zufrieden von dem, was ich sah, doch wollte mehr."

Das Kritiker-Fazit zu Elysium:
Die Kritikermeinungen zu Neill Blomkamps Elysium sind sehr gemischt. Als roter Faden lässt sich jedoch eine Faszination für das von ihm geschaffene Universum erkennen und eher eine Enttäuschung gegenüber seinem Erstlings-Hit District 9. Gute Darsteller interpretieren schwache Charaktere und das Ende sei pathetisch. Jedoch traut sich Blomkamp eine simple, gesellschaftspolitische Parabel als Actionfilm zu realisieren, ohne dabei jedoch näher auf die beiden Welten oder deren Geschichte und Verbindung einzugehen. Elysium ist vollgepackt mit visionären Actionszenen und stereotypen Erzählmustern.

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