Unendlich frei mit Into the Wild

13.02.2016 - 09:20 UhrVor 8 Jahren aktualisiert
The core of man's spirit comes from new experiences.Studiocanal/moviepilot
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Mehr als ein Film über einen Aussteiger und seine persönliche Entwicklung, mehr als beeindruckende Naturaufnahmen und schöne Panoramen - ein berührender, ein erhebender, ein perfekter Film: Into the Wild.

Im Kommentar der Woche stellen wir euch jede Woche einen Kommentar vor, der irgendwo auf moviepilot hinterlassen wurde - unter einem Film, einer Serie, einer News, zu einer Person, einer Liste oder in einem Gästebuch. Wenn du irgendwo auf unserer Seite auf einen Kommentar stößt, der dich berührt, dich zum Lachen bringt, der es einfach verdient hat, an einem der kommenden Samstage hier vorgestellt zu werden: Sei kein Gollum und teile deinen Schatz mit uns!

Der Kommentar der Woche
Wir konsumieren, und viele Filme wollen gar nicht mehr sein als das: Sehen, Schlucken, Nächster. Doch mitunter kommt ein Film wie Into the Wild und ein Kommentar wie der von Mr_Phil daher, die uns daran erinnern, dass Film so viel mehr sein kann. Und ganz selten, meistens in denen, die ganz leise daherkommen, finden wir auch einen Film, der etwas in uns zum Klingen bringt ...

Es gibt Filme wie Sand am Meer.
Einige überzeugen einen, einige eben nicht.
Manche schaffen es dabei sogar, einen im Innersten zu berühren. Einfach immer wieder aufs Neue.
Für mich ist "Into The Wild" eben genau so ein Film.

Jeder träumt doch davon, dem Alltag endlich zu entkommen und einfach genau das zu tun, nach was einem gerade zu Mute ist.
Wir sind gefangen in Konventionen, die uns einschränken.
Kindergarten, Schule, Ausbildung/Studium und dann folgt die Arbeit.
Jeder durchlebt die gleichen Stadien, jeder ist gebunden an die selben Vorschriften.
Muss das aber sein?

Christopher aus "Into The Wild" hat alles und gleichzeitig nichts. Er fühlt sich nicht wirklich wohl in dieser Gesellschaft und möchte aus eben genau dieser ausbrechen und sein Leben endlich leben. Er ist es satt, dass Jeder und Alle immer nur nach dem Materialistischen streben.
Auch ich stelle mir ab und an die Frage - was ist eigentlich der Sinn des Lebens? Auf was kommt es wirklich an?
Jeden Morgen aufstehen und seinen Pflichten nachkommen, ohne wirklich davon erfüllt zu werden - ist das wirklich das Leben, was ich führen möchte?
Er wird zwar von seinen Eltern geliebt, aber ein dunkler Schatten ruht auf seiner Vergangenheit und lässt ihn nicht los.
Ich muss zugeben, auch ich habe eine ähnliche Familienkonstellation miterlebt, wie sie in diesem Film geschildert wurde.
Auch ich hatte oftmals das Gefühl, dass ich das so nicht mehr aushalten könnte und war kurz davor, einfach wegzulaufen. Weit weg, wo mich keiner finden würde.
Dass ich nicht den Mut dazu gehabt habe, ist vielleicht im Nachhinein gar nicht so verkehrt.
Das Leben läuft nämlich nicht immer nach Plan und manchmal gibt es eben Situationen, die einen an den Rand der Verzweiflung bringen. Aber ganz genau solche Situationen machen einen stark und prägen einen. Fortlaufen ist also nicht immer eine Lösung, denn Probleme holen einen früher oder später ein.

"Into The Wild" gibt mir trotzdem bei jedem Ansehen das Gefühl, unendlich frei zu sein.
Der Soundtrack und die Bilder entwickeln eine derartige Sogwirkung, dass ich nicht anders kann, als immer wieder berührt dem Geschehen zuzuschauen, vor allem da ich einen persönlichen Bezug zu dem Ganzen aufbauen kann.

Jeder hat eine subjektive Meinung über Filme, das steht außer Frage.
In den meisten Augen ist "Into The Wild" vielleicht dabei bei weitem kein perfekter Film.
Ein Glück sehen wir die Dinge aber alle etwas verschieden.
Durch meine Augen ist er es nämlich, weshalb für mich nur die Höchstwertung in Frage kommt.

Den Originalkommentar findet ihr übrigens hier.

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