Überwältigendes Supernatural-Finale: Warum die Serie genau so enden muss

22.11.2020 - 10:00 UhrVor 3 Jahren aktualisiert
SupernaturalThe CW
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Supernatural ist vollendet. Das Finale fängt 15 Jahre Seriengeschichte in 41 herzzerreißenden Minuten ein. Hier erfahrt ihr, warum wir genau dieses Ende brauchen.

Achtung, Spoiler zu Supernatural Staffel 15 Folge 20: Supernatural ist nach 15 Jahren Seriengeschichte nun tatsächlich aus und vorbei. Wir lachen ein letztes Mal über Deans Kuchen-Obsession und weinen ein letztes Mal über seinen Tod. Wir trauern ein letztes Mal mit Sam und sehen sein ganzes Leben vorbeiziehen.

Als 327. Supernatural-Folge ist das Finale Carry On eine perfekte Zusammenfassung von allem, was bisher passiert ist: Liebe, Verlust, Familie - und endlich auch Frieden.

Supernatural endet, wie es anfing: Mit einem Wiedersehen von Sam und Dean

In Supernatural ging es schon immer um Sam und Dean Winchester und um ihren Zusammenhalt gegen den Rest der Welt. Nicht einmal Dutzende Tode und der Tod höchstpersönlich konnten die beiden vom Leben und voneinander trennen.

Supernatural: Sam und Dean in Staffel 1

In der allerersten Folge der Serie sucht Dean seinen sesshaften Bruder Sam auf, um ihn ins unstete Monsterjäger-Leben zu ziehen. Dean braucht Sam, um den Vater der beiden zu finden. Eineinhalb Jahrzehnte später ist es nun Sam, der unter Tränen zu seinem sterbenden großen Bruder sagt, dass er ihn braucht.

Nachdem die Winchesters sogar Gott besiegt haben und ihren eigenen Ziehsohn Jack an seine Stelle gesetzt haben, stirbt Dean sehr plötzlich beim Kampf gegen einen völlig unwichtigen und namenlosen Vampir. Sam muss ihn gehen lassen, wird sesshaft, bekommt selbst einen Sohn, stirbt im hohen Alter und muss selbst losgelassen werden, diesmal von seinem Sohn. In der letzten Szene sind sie im Himmel wieder vereint.

Ewiger Frieden: Sam und Dean bekommen, was ihnen immer verwehrt blieb

Das endgültige Miteinander der beiden in himmlischer Ewigkeit ist bittersüß poetisch. Die beiden Brüder haben ihr Leben lang unter ihrem Schicksal gelitten. Dean, traumatisiert von dem Tod seiner Mutter, getrieben vom Helfersyndrom und Sam, der nie Jäger werden wollte. Befreit von Gottes Vorbestimmung finden sie ewigen Frieden.

Supernatural: Sam und Dean im Himmel

Das hilft auch mir als Supernatural-Fan ungemein, mit der Geschichte abschließen zu können. Es ist das einzige, was den Brüdern bisher verwehrt blieb. Immer wurden sie getötet und zurückgebracht, nur um auf sadistische Weise erneut getötet und zurückgebracht zu werden. Nie hatten sie Ruhe von ihrem epischen Schicksal als Auslöser der Apokalypse oder Retter der Menschheit.

Da schwingt auf der Metaebene auch die Karriere von Jensen Ackles und Jared Padaleki durch, die sich nun endlich von ihren "ewigen" Rollen Sam und Dean Winchester zur Ruhe setzen dürfen.

Schon der Trailer zur letzten Folge Supernatural rührt zu Tränen

Supernatural - S15E20 Trailer zum Finale "Carry On" (English) HD
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Umstrittener Tod: Dean muss (zufällig) sterben, damit Sam leben kann

Die Fangemeinde ist gespalten, was Deans unheroischen Tod betrifft. Weder opferte er sich für seinen Bruder, noch stirbt er im Kampf gegen Gott. Ich finde allerdings, dass es in der Logik von Staffel 15 nur so funktionieren kann.

Die Conclusio der Serie ist innere Ruhe und Frieden für die Winchesters. Das war bisher nicht möglich, denn alles war von Gott vorherbestimmt. Sogar große Teile von Staffel 15 wurden von Gott dirigiert, obwohl sich Sam und Dean endlich in Freiheit wähnten. Diese Fremdbestimmtheit trieb vor allem Dean am Ende beinahe in den Wahnsinn.

Jeder Tod, der im Rahmen von Gottes Geschichte stattgefunden hätte, könnte Dean keinen Frieden geben. Es muss ein zufälligerer Tod sein, der nicht in einer von Gottes epischen Geschichten stattfindet.

Supernatural: Chuck

Und nur wenn Dean tot ist und aus der Gleichung herausgenommen wird, kann Sam sich von ihm lösen und sesshaft werden, eine Familie gründen und mit seinem Sohn Ballspielen. Er kann das Leben führen, das er schon immer führen wollte.

Sam und Dean retten in der finalen Folge zwei kleine Brüder vor Monstern, deren Eltern kurz zuvor ermordet wurden. Am Ende retten sie aber sich selbst, indem sie einander loslassen, damit zumindest einer von ihnen ein langes und erfülltes Leben führen kann.

"Always keep fighting!": Am Ende von Supernatural verschwimmt die Grenze zur Realität

Das große Extra für alle eingefleischten Fans sind die Anspielungen auf den Fandom und das Privatleben der beiden bei Deans emotionaler Abschiedsrede. Unter Tränen sagt er "Always keep fighting!" ("Kämpfe immer weiter!") zu seinem kleinen Bruder.

Supernatural: Deans Tod

Always Keep Fighting ist der Name von Jared Padaleckis Kampagne, die Menschen mit psychischen Krankheiten unter die Arme greift. Padalecki sprach 2015 erstmals selbst über seine eigene Angststörung und Depression und für aufmerksame Fans ist dieser Satz ein direkter Zuspruch und Trost über das Serienfinale hinaus.

Auch der inoffizielle Supernatural-Slogan "saving people, hunting things" (Menschen retten, Dinge jagen), der von Fans gerne auf das Bewältigen von Krankheiten angewendet wird, wird genannt.

Die Supernatural-Stars schreiben über ihren Abschied

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Nach 13.734 Serienminuten Supernatural, dem ungleichen Tod und dem gemeinsamen Frieden der beiden, sehen wir schließlich Jared Padalecki und Jensen Ackles in einer Bonus-Szene nach dem Abspann. Sie sprechen direkt in die Kamera und bedanken sich bei ihren Fans für die letzten 15 Jahre. (Soweit ich das mit meinen verquollenen Augen noch beurteilen konnte.)

Das habe ich bisher bei keiner Serie miterlebt und ich bin mir sicher, dass sich viele Fans in diesem Moment auch bei den beiden bedankt haben. Es war der perfekte Rausschmeißer in einem überwältigendem Serienfinale. Eineinhalb Jahrzehnte Supernatural enden mit Liebe, Verlust, Familie und Frieden. Ich kann mir kein besseres Ende vorstellen.

Supernatural ist aus: Hört den Podcast zum Serien-Finale

Nach 15 Jahren ist die Erfolgsserie Supernatural rund um die monsterjagenden Brüder Sam und Dean Winchester zu Ende gegangen. Esther und ich verarbeiten unsere Gefühle zu dem überwältigenden Finale im Carry On-Podcast und diskutieren, warum es genau so aufhören musste.

Dass sich 15 Staffeln Supernatural bei allen Höhen und Tiefen gelohnt haben, zeigt sich auch an der Serien- und Fan-Familie, die das Finale hinterlässt. Diese wird überdauern, selbst wenn die Stars Jensen Ackles und Jared Padalecki sich nun neuen Projekten zuwenden.

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Was haltet ihr vom Supernatural-Finale?

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