Star Trek: Discovery - Mr. Spock ist zwar endlich da, redet aber wirres Zeug

01.03.2019 - 21:39 UhrVor 5 Jahren aktualisiert
Star Trek: Discovery: Mr. Spock
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Star Trek: Discovery: Mr. Spock
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In der neuen Folge von Star Trek: Discovery macht Burnham endlich Mr. Spock ausfindig. Der verhält sich aber alles andere als logisch und spricht pausenlos in Rätseln.

Vor vielen Monaten angekündigt, gefühlt noch länger hinausgeschoben, ist er nun tatsächlich eingetreten: der erste Auftritt des jungen Mr. Spock in Star Trek: Discovery. Zwar ist die 7. Folge der 2. Staffel, Light and Shadows bzw. Licht und Schatten, nicht ausschließlich dem Debüt von Ethan Peck als legendärem Vulkanier gewidmet, wir fangen aber trotzdem damit an.

Wie ist der neue Mr. Spock?

Welche neuen Facetten der Enkel von Gregory Peck dem jungen Mr. Spock abgewinnt, lässt sich direkt nach seiner Ankunft in Star Trek: Discovery fast gar nicht sagen. Denn als Burnham (Sonequa Martin-Green) ihn schließlich in einer Höhle auf dem sehr herbstlich wirkenden Vulkan findet, ist er in einer Art Wahn gefangen, ausgelöst durch seinen Kontakt mit dem Roten Engel. Unablässig murmelt er Bruchstücke der Logiklehre vor sich hin, vermischt mit Passagen aus Alice im Wunderland, und existiert so ganz in seiner eigenen, wirren Welt.

Auch den weiteren Verlauf der Folge verbringt er betäubt oder anderweitig nicht ansprechbar. Somit verschaffen die Trailer bisher einen besseren Eindruck vom Wesen des neuen Spock als sein erstes Erscheinen in der eigentlichen Serie. Zumindest optisch hebt er sich mit seinem verwuschelten Haar und seinem Bart deutlich von Leonard Nimoys stets geschniegeltem Vulkanier ab.

Burnham und Amanda auf Vulkan

Die Discovery hat ein Zeitproblem

Hinzu kommt, dass Spock sein großes Debüt in dieser mit gut 40 Minuten sehr knapp bemessenen Folge mit einem zweiten Handlungsstrang teilen muss, von einem Ausflug auf Lelands (Alan Van Sprang) Section 31-Schiff nebst Kampf zwischen Burnham und Spielgel-Georgiou (Michelle Yeoh) ganz zu schweigen.

Captain Pike (Anson Mount) und Tyler/Voq (Shazad Latif) geraten mit einem Shuttle in eine Zeit-Anomalie. Dort begegnet ihnen eine eigentlich von der Discovery losgeschickte Sonde, die allerdings nun 500 Jahre aus der Zukunft stammt. Sie saugt die Datenbanken der Discovery leer und scheint dabei auch Lt. Cmdr. Airiam (Hannah Cheesman) hypnotisch zu kontrollieren.

Sind sich noch nicht grün: Tyler/Voy und Pike

Zur Halbzeit gibt es mehr Fragen als Antworten

Angesichts der Tatsache, dass nun schon die halbe Staffel vorbei ist, schleppt die Discovery noch ziemlich viele Handlungsstränge mit sich herum:

  • Wer ist der Rote Engel und was will er/sie/es?
  • Wer hat die Sonde aus der Zukunft geschickt?
  • Was ist mit Lt. Cmdr. Airiam passiert (und was für ein Wesen ist sie überhaupt genau?)
  • Was führt Leland im Schilde, hilft Spiegel-Georgiou Burnham nur aus Eigennutz?
  • Was machen die Klingonen um L'Rell?
  • Wie geht es mit den Kelpianern und den Ba'ul weiter?
  • Wie verkraften Saru, Doktor Culber und Tilly ihre Traumata?

All dies gesellt sich zur zentralen Burnham/Spock-Geschichte und nährt ein wenig die Befürchtung, dass uns ein ähnlich abrupter Abschluss wie in Staffel 1 bevorstehen könnte. Das wäre gerade deswegen schade, weil vor allem die Auswirkungen des Plots auf die Charaktere das Potential für wahre Star Trek-Geschichten haben.

Burnham und Spock fliegen zurück zum Anfang

Am Ende der Folge wartet mit dem von Burnham und Spock angesteuerten Talos IV dann schon wieder ein neuer alter Bekannter aus dem Star Trek Kanon: The Cage, der erste Pilotfilm der Originalserie (damals nicht direkt ausgestrahlt), führte Captain Pike und Mr. Spock drei Jahre vor den Ereignissen von Staffel 2 von Discovery (siehe unsere Timeline aller Star Trek-Serien und -Filme) zu eben diesem Planeten auf eine Rettungsmission.

Dort trafen sie auf die Talosianer, kleine Wesen mit großen, venigen Köpfen, die täuschend echte Illusionen erschaffen können. Letztendlich wurden der Planet und seine Umgebung zur Sperrzone erklärt, trotzdem brachte Spock über zehn Jahre später einen inzwischen invaliden Pike dorthin zurück. Es handelt sich also um einen Planeten, der für beide eine große Bedeutung hat.

Burnham und Spiegel-Georgiou vor ihrem Kampf

Zu den oben angesprochenen offenen Fragen gesellen sich also weitere Rück-, Voraus- und Querverweise auf die Star Trek-Historie, die den "eigentlichen" Geschichten nicht unbedingt mehr Raum zum Atmen geben. Positiv gesehen: Die Ideen scheinen den Autoren so schnell nicht auszugehen, so dass auch für die kürzlich bestätigte 3. Staffel genügend Stoff vorhanden sein dürfte.

Und was den noch nicht allzu ausgeprägten Fokus des eher jungen Discovery betrifft: Auch Mr. Spock, der wohl beste Charakter der Originalserie, litt laut der aktuellen Folge in seiner Kindheit unter einer Art Lernschwäche und konnte all die Reize, die auf ihn einströmten, nicht so recht verarbeiten. Was ihn und Burnham auf Talos IV erwartet, erfahren wir in der nächsten Woche unter dem Titel If Memory Serves.

Weitere Weltraum-Fundstücke

  • An Bord der Discovery ist man nie um einen bildlichen Ausruck verlegen:
  • Stamets: "Die zwei zu finden, wäre so, als würde man ein Sandkorn in einem Wirbelsturm mit einer Pinzette fangen"
  • Tilly: "Der Monitor sieht aus, als wäre er mit Parmesankäse bestreut"
  • Ist die Sonde eine Art Cousine von V'ger aus Star Trek - Der Film, nur umgekehrt?
  • Werden Pike und Tyler/Voq noch beste Freunde, nachdem sie sich in Nullkommanichts zusammengerauft haben und die Weisheit des anderen erkennen?

Die neuen Folgen der 2. Staffel von Star Trek: Discovery sind jeden Freitag bei Netflix zu sehen.

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