So weit die Füße tragen oder was drei Meter ausmachen können

03.07.2017 - 09:10 UhrVor 7 Jahren aktualisiert
So weit die Füße tragen
Angel Falls
So weit die Füße tragen
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Ich muss euch etwas beichten: Die letzten drei Monate war ich bereits Praktikantin in der moviepilot-Redaktion. Zumindest drei Meter davon entfernt. Ihr versteht nur Bahnhof? Tja, dann müsst ihr euch wohl oder übel durch meinen Vorstellungstext kämpfen. Deshalb: Licht aus, Spot an!

Aller Anfang ist schwer oder ein aufrüttelndes Telefongespräch

Beginnen wir im Januar 2017. Ein neues Jahr bahnt sich in eisiger Kälte seinen Weg in den weit entfernten Frühling, während ich in der wohligen Wärme meines fränkischen Elternhauses sitze und mich trotzdem nicht gut fühle. Der Grund für mein Unwohlsein: Ich hatte eben mein schlechtestes Vorstellungsgespräch. Ever. Das Praktikum bei moviepilot scheint mir zu entgleiten wie ein glitschiges Stück Seife. Meine Gedanken kreisen um die anderen Bewerbungsgespräche, die die Chefredakteurin in den nächsten Tagen noch führen wird. Und ja, ich gebe zu, dass ich gehofft habe, sie mögen bodenlos schlecht sein, damit ich wenigstens einen Hauch einer Chance hätte. Doch meine Gebete wurden erhört und eines schönen Morgens wache ich mit einer Zusage-Mail auf und bin unbeschreiblich glücklich.

To scream or not to scream?

Einen unbeschwerten Monat später rufe ich nochmals in der Redaktion an, um Details zu klären, bevor ich mein Praktikum im April starten kann. Es ist 8 Uhr morgens und ich bin extra früh aufgestanden, um die Chefredakteurin abzupassen. Ines meldet sich am anderen Ende der Leitung und wir kommen schnell zum Thema (dramatische Verkürzungen seien mir verziehen):

Ines:
Es hat sich ja Einiges getan in dem einen Monat und wenn ich hier in unsere Liste schaue, ist der nächste freie Praktikumsplatz erst wieder ab September 2017 verfügbar.

Anna:
... ich ... dachte ... dachte, dass ich schon ab April ein Praktikum habe.

Ines:
Nein, du bist hier noch nicht in der Liste drin.

Anna: (panisch)
Aber, das geht nicht! Ich habe da keine Zeit mehr. Dabei habe ich mich so darauf gefreut. Das war fest eingeplant. In der E-Mail klang das so, als wäre das schon entschieden.

Ines:
Warte, ich schau mal nach.
(Die längsten Sekunden meines Lebens klebe ich am Hörer, erfüllt von bangender Erwartung.)
Ach, doch. Jetzt sehe ich die E-Mail. Entschuldige. Ja, ab April wäre das. Ich lasse dir den Vertrag zukommen. Entschuldigung, das war wohl etwas früh am Morgen.

Eben noch etwas schlaftrunken, war ich nach dem Gespräch so richtig wach. Adrenalin pur. Und noch viel besser: Der Praktikumsplatz war nun wirklich sicher. Zum Glück habe ich nochmal angerufen.

Meine Zeit im Content-Team oder Praktikum bei moviepilot Teil 1

Um ehrlich zu sein, wusste ich beim Antritt meines Content-Praktikums nicht genau, wo denn nun der Unterschied der beiden Praktika liegt. Spekulationen mit meinen Ko-Praktikanten, die gemeinsam mit mir anfingen, brachten uns wenig weiter. Drei Monate später sieht meine Wissenslage schon etwas anders aus: Das Content-Team kümmert sich vor allem um die Datenbank und so ziemlich alles, was daran hängt. Wenn ihr einen Film bei moviepilot sucht, landet ihr auf einer Filmseite. Diese wird vom Content-Team gepflegt. Klickt ihr auf einen Artikel, der eine News behandelt, ist das das Werk der News-Redakteure. Klar soweit?

Meine Zeit im Content-Team war extrem spannend und eine Arbeit, die ich jeden Tag gerne gemacht habe. Nicht zuletzt wegen meiner wunderbaren Kollegen. Also, wenn ihr euch überlegt, bei moviepilot ein Praktikum zu machen: Just do it!

Umso größer war meine Freude, als sich mir die Möglichkeit bot, mit einem Redaktions-Praktikum noch eins draufzusetzen und weitere drei Monate im heißgeliebten (respektive stickigen) Büro und in Berlin zu bleiben. Gesagt, getan.

Meine Reiseroute

Meine ungebändigte Kino-Leidenschaft oder warum ihr eigentlich diesen Artikel lesen wolltet

Mein Geschichte mit moviepilot fängt sogar noch früher an. Durch den Youtube-Kanal bin ich vor ein paar Jahren auf die mir sympathisch erscheinenden Nerds gestoßen. Auf der Suche nach einem Praktikumsplatz stolperte ich über das Inserat und wusste sofort: Da will ich hin. Für mich ist die Kombination von journalistischer Arbeit und der Thematik rund um Filme eine wahre Wunschkonstellation.

Nun aber endlich zum wenig überraschenden Fakt, den ihr alle habt kommen sehen: Ich liebe Filme. Wie das kam, kann ich nicht mehr genau rekonstruieren. Aber irgendwann gaben es meine Freunde auf, mir DVDs zu schenken. Die Gefahr war zu groß, dass ich den Film schon kannte oder er sich gar in meinem Besitz befand.

Dass das Heimkino mir nicht alles geben konnte (zumal der heimische Fernseher die Größe einer Mikrowelle nicht überschritt), versteht sich von selbst. Das Kino war schon immer ein wichtiger Ort für mich. Meiner Meinung nach kommt nichts an das Kino heran, und das nimmt bei mir fast schon rituelle Züge an: Wir Kinoliebhaber treffen uns einzig und allein, um gemeinsam einen Film zu schauen, knabbern Nachos, Popcorn oder schlecken am Eis, machen uns über die Werbung lustig und können vor lauter Aufregung gar nicht mehr still im eigentlich gemütlichen Kinosessel sitzen. Dann wird es dunkel und der Film kann endlich beginnen. Ich brauche keine Computerspiele oder 3D-Effekte, um mich in fremde Welten entführen zu lassen. Es langt mir lediglich diese eine Leinwand. Wenn ich dort sitze und ich alles um mich herum vergesse, dann bin ich in der Geschichte. Oft blicke ich, das Gesicht noch glänzend vor eben vergossenen Tränen und mit bebender Brust auf die Namen, die der Abspann vor mir vorüberziehen lässt. Und dann werde ich mir des Wunders bewusst, das mir soeben widerfahren ist: Denn jeder Film hat eine unglaublich komplexe Entstehungsgeschichte und verdient unseren vollen Respekt. Am liebsten würde ich klatschen.

Nicht mein Idol, aber sie stand da grad rum

Der letzte Abschnitt oder das Ende ist erst der Anfang

Ich gratuliere euch: Ihr habt es erfolgreich bis ans Ende dieses Artikels geschafft. Doch das war lange noch nicht alles. Wollt ihr jetzt nicht unbedingt wissen, welche Filme ich gerne mag oder welche ich so gar nicht ausstehen kann? Nun, jeder Artikel braucht ein Ende und ob ihr es nun wissen wollt oder nicht: In nächster Zeit werdet ihr sowieso einiges von mir lesen. Und jetzt: Cheers auf weitere drei Monate bei moviepilot!

P.S.: Entschuldigt den furchtbar einfallslosen Usernamen. Niemand ist perfekt.

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