Sat.1 langweilte mit einer unentschlossen Ulrike Folkerts

14.10.2009 - 07:02 Uhr
Liebe in anderen Umständen
Sat1- Gabor Klinsky
Liebe in anderen Umständen
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Der große Sat.1 Film präsentierte sich gestern Abend als fade Komödiengurke. Die Zuschauer wurden mit einem unausgegorenen Drehbuch, einer schwachen Inszenierung und überforderten Darstellern genervt.

Eine Frau, die vom Exfreund der Geliebten ihres Mannes geschwängert wird – was auf dem Papier kompliziert, aber durchaus originell klang, entpuppte sich als lieblos zusammengekleistertes TV-Movie. Das Drehbuch von Liebe in anderen Umständen bestand aus einer Aneinanderreihung von unoriginellen Ménage à Trois-Versatzstücken; die Figuren blieben farblos und eindimensonial. Den über weite Strecken gelangweilten Zuschauer beschäftigte währendessen nur eine Frage: Wann bringt Silke (Ulrike Folkerts) endlich ihr Kind zur Welt? Es sollte quälend lange 90 Minuten dauern.

Foto-Show: die Bilder zu “Liebe in anderen Umständen”

Silke (Ulrike Folkerts) saß zwischen den Stühlen: Sollte sie das Kind bekommen oder nicht? Sollte sie bei ihrem jungen Liebhaber Felix (Daniel Rösner) oder ihrem Noch-Ehemann (Christoph M. Ohrt) bleiben? Warum auch nicht, denn ein gutes Drehbuch besteht aus Figuren, die Konflikte austragen müssen. Eine wichtige Zutat vergaß Drehbuchautorin Sarah Schnier jedoch: Glaubwürdigkeit. Es war dem Zuschauer vollkommen egal, wie sich Silke entscheiden würde, denn er konnte sie kein bisschen Ernst nehmen. Erst präsentierte sie sich als ergebenes Hausfrauchen, das seinem Göttergatten hinterherkochte. Plötzlich gab sie sich emanzipiert und stieg mit einem Jüngeren ins Bett. Doch der Schein trog: “Du machst dem Wichser die Wäsche?” ,erkundigte sich ihr Liebhaber Felix erzürnt. “Richard ist immer noch mein Mann!”, erklärte ihm Silke mit wehmütigem Stolz. Bis zum Ende schaffte es Silke nicht, selbstständig eine Entscheidung zu treffen: Was im wahren Leben nicht ungewöhnlich ist, hat in einem Film, der unterhalten will, nichts zu suchen.

Ulrike Folkerts war leider permanent damit überfordert, Silkes permanente Überforderung glaubwürdig darzustellen. Das war nicht allein ihre Schuld, schließlich schleifte sie Regisseur Hansjörg Thurn lustlos von Plotpoint zu Plotpoint. Christoph M. Ohrt hat seine Fertigkeiten als effizienter Teilzeit-Schauspieler perfektioniert: Er wurde als Hauptdarsteller angepriesen, schaute aber nur hin und wieder vorbei, um lustlos ein paar Standards zwischen Baustellen-Macho und Trennungsschmerz-Softie abzuspulen. Daniel Rösner kam bereits an seine schauspielerischen Grenzen, als er seine Figur Felix betrunken spielen sollte. Im Fall von Liebe in anderen Umständen haben also alle Köche den Komödien-Brei verdorben.

Wie erging es Euch gestern Abend? Hat Euch Liebe in anderen Umständen amüsiert oder gar berührt?

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