Prison Break - Verzückung und Unmut zugleich

22.01.2013 - 08:50 UhrVor 11 Jahren aktualisiert
Prison Break
20th Century Fox Television
Prison Break
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Mein Herz für Serie geht diese Woche an Prison Break. Die Serie sorgte bei mir über den Verlauf von vier Staffeln gleichermaßen für Verzückung wie Unmut. Dies ist der Versuch, beiden Gefühlen Ausdruck zu verleihen. ACHTUNG: Spoiler-Gefahr!

Diese Woche widme ich mein Herz für Serie dem Fox Television-Format Prison Break. Obwohl die Serie im August 2005 einen fulminanten Einstieg auf dem Sender Fox feiern konnte, suchten das Projekt in der Planungsphase allerlei Querelen heim. In mehreren Anläufen bemühte sich der Schöpfer Paul Scheuring Interessenten für das Unterfangen zu begeistern. Dabei erweckte die Grundidee von einem Protagonisten, der mit aller Gewalt ins Gefängnis gesperrt werden möchte, nur wenig Interesse bei den zahlreichen Fernsehsendern. Zunächst kursierte die Ansicht, dass das Material besser als Film oder Miniserie funktionieren könne. Nachdem Lost und 24, ebenfalls Formate mit einer durchgehenden narrativen Struktur, große Erfolge verbuchen konnten, gab Fox die ersten Folgen in Auftrag.

Prison Break erzählt die Geschichte der Geschwister Michael Scofield (Wentworth Miller) und Lincoln Burrows (Dominic Purcell). Letzterem wird vorgeworfen, den Bruder der Vize-Präsidentin kaltblütig erschossen zu haben, weswegen er seine letzten Tage als Todeskandidat im Fox River Bundesgefängnis fristet. Alle Beweise sprechen gegen ihn, doch Michael glaubt fest an die Unschuld seines Bruders. Darum nimmt er das Gesetz in die eigenen Hände. Um Lincoln zur Seite zu stehen, begeht Michael ein Verbrechen, das ihn ebenfalls nach Fox River bringt. Mithilfe einer illusteren Gesellschaft von Insassen und einem kühnen Plan gelingt den Brüdern schließlich eine spektakuläre Flucht. Doch die ist bekanntlich erst der Anfang.

Meine Gefühle gegenüber Prison Break sind ambivalenter Natur. Wie keiner zweiten Serie gelang es dem Format mir anno 2006 den Glauben ans Fernsehen zurückzugeben. Die Serie glänzt zunächst weder durch besonders hohen Production Value noch durch actionlastige Situationen. Vielmehr gleicht die erste Staffel aufgrund ihres Gefängnis-Settings einem ausgeklügelten Kammerspiel, das viel Zeit darauf verwendet, dem Zuschauer die Figuren Michael Scofield und Lincoln Burrows näher zu bringen. Hierin liegt vor allem die Stärke der ersten Staffel. Wie Michael Scofield muss sich der Zuschauer zunächst orientierungslos in einer fremden Gefängnis-Umgebung zurechtfinden. Durch die Prämisse – Lincolns unverschuldeter Aufenthalt in der Todeszelle kombiniert mit Michaels aufopferungsvollem Rettungsunterfangen – wird der Zuschauer emotional förmlich an die beiden Protagonisten und deren Schicksal geschweißt. Das Publikum lässt sich das natürlich gerne gefallen, wenn es auf derart charmante Art und Weise geschieht.

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