Nicht bei Netflix und Amazon Prime: Thriller-Serie mit Marvel-Star Mark Ruffalo fesselt und berührt unglaublich

11.09.2025 - 19:00 Uhr
Task
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In der neuen HBO-Serie Task kommt es zum Duell zwischen einem FBI-Agenten und einem Verbrecher, der Drogenverstecke ausraubt. Mit emotionalen Schicksalen und unglaublicher Spannung ist sie ein Höhepunkt des Serienjahres.

Wer Mark Ruffalo in der neuen HBO-Serie Task erlebt hat, will ihn wirklich nie wieder als Hulk im Marvel-Universum verschwendet sehen. Wie der Star seinen früheren Priester und jetzigen FBI-Agenten Tom Brandis mit müden Augen, schwerfälligem Gang und voller innerer Zweifel von Szene zu Szene wuchtet, ist nur einer von vielen Höhepunkten in diesem oft tieftraurigen und dann wieder atemlos mitreißenden Thriller-Drama. Task zählt zweifellos zu den besten Serien 2025 und ihr solltet sie nicht verpassen.

Serien-Highlight von HBO: Darum geht es in Task

Vor vier Jahren hat Autor und Schöpfer Brad Ingelsby schon mit der HBO-Serie Mare of Easttown für Aufmerksamkeit gesorgt. Darin spielt Oscar-Preisträgerin Kate Winslet eine Ermittlerin in einer Kleinstadt nahe Philadelphia, mit der die Hauptfigur eine schmerzhafte, düstere Vergangenheit verbindet. Für Task ist Ingelsby in genau diese Gegend zurückgekehrt, in der er auch selbst aufgewachsen ist.

Hier wird Ruffalos Tom Brandis zum Leiter einer FBI-Task-Force berufen, um örtliche, gewalttätige Überfälle aufzuklären, bei denen mehrere Einbrecher mit Halloween-Masken Unterschlüpfe von Drogendealern ausrauben. Task macht ab der ersten Folge kein Geheimnis daraus, dass hinter den kriminellen Aktivitäten der einfache Arbeiter Robbie Prendergast (Tom Pelphrey) steckt. Als Müllmann reicht ihm das Geld nicht, um alleinerziehend für seine beiden Kinder und die Tochter seines toten Bruders zu sorgen.

Schaut hier noch den deutschen Trailer zu Task:

Task - S01 Trailer (Deutsch) HD
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Task vereint großartig gespieltes Charakterdrama mit elektrisierender Spannung

Früh wird klar, dass die neue Serie von Brad Ingelsby auf eine Konfrontation zwischen Tom und Robbie hinauslaufen muss. Der Weg dahin erweist sich jedoch als konzentriert-verdichtete Studie mehrerer Charaktere, die allesamt eigene Serien als Hauptfiguren anführen könnten.

Allein Ruffalos FBI-Agent kommt als hochkomplexe Figur daher, die nicht nur eine neue Task-Force leiten muss, bei der er nicht weiß, wem überhaupt zu trauen ist. Tom hat vor allem mit persönlichen Dämonen zu kämpfen, wenn zu Beginn enthüllt wird, dass eines seiner Adoptivkinder vor einer Verurteilung steht, nachdem Toms Frau durch eine Auseinandersetzung mit dem Sohn verstorben ist.

Ruffalos überwältigende Darstellung dieses Charakters, der mit Depressionen und Alkoholabhängigkeit ringt und mit der Frage, ob und wie er als Ex-Priester einem Mitglied seiner eigenen Familie jemals vergeben kann, würde Task bereits mit genügend dramatisch-mitreißendem Stoff füllen.

Ingelsby formt aber auch Gegenspieler Robbie zu so viel mehr als den simplen Verbrecher, der geschnappt werden muss, auch dank Tom Pelphreys offener Verletzlichkeit. Das Familienoberhaupt ist einer der Verlierer in diesem ganz spezifischen Ausschnitt eines Amerikas, der von Drogen wie Fentanyl geflutet wird, wo Lebenskosten kaum noch zu bewältigen sind und persönliche Rachegefühle auf einen dunklen Pfad ohne Wiederkehr führen.

Task setzt Action sparsam, aber umso effektiver ein

Schon nach der ersten Task-Folge, die mit einer unglaublich fesselnden und schockierend eskalierenden Überfallsequenz endet, wird die Dynamik zwischen den Figuren immer wieder neu gemischt. Das vermeintliche Katz-und-Maus-Spiel zwischen Guten und Bösen, bei denen auch noch eine Biker-Gang namens Dark Hearts mitmischt, verwandelt das abwechselnde Regie-Duo Jeremiah Zagar und Salli Richardson-Whitfield in die Beobachtung mehrerer verlorener Seelen, die sich verwundet, verzweifelt oder ohne anderen Ausweg in Extremsituationen verstricken.

Die Thriller- und Action-Elemente der HBO-Serie scheinen sich immer wieder langsam anzuschleichen. Wenn sie dann einschlagen, ist fast jede Auseinandersetzung mit so viel fantastischer charakterlicher Vorarbeit aufgeladen, dass jeder Pistolenschuss, jeder Messerstich oder jedes sonst noch gewaltsam beendete Leben mit der Wucht ganzer Kanonenschläge trifft.

Als Miniserie mit sieben jeweils einstündigen Folgen wird Task viele mit dem späteren Verlauf der Handlung überraschen. Ingelsby setzt manche dramatische Höhepunkte früher als gedacht, um seine Geschichte um große Themen wie Schuld, Vergebung, Verantwortung, Kontrollverlust und Fatalität zu einem Schlusspunkt zu führen, der nochmal genauso intim schimmert wie der Beginn.

Die sieben Folgen von Task laufen seit dem 8. September 2025 bei Sky und WOW. Immer montags wird eine neue Episode veröffentlicht. Grundlage für den Serien-Check ist die komplette Staffel.

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