Kostenlos streamen: 3 Mini-Actionfilme des Athena-Regisseurs, ohne die es den besten Netflix-Film des Jahres nicht gegeben hätte

02.10.2022 - 08:00 UhrVor 1 Jahr aktualisiert
No Church in the Wild/Athena2012 Roc-A-Fella Records, LLC/Netflix
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Das Action-Spektakel Athena klettert seit Tagen die Netflix-Topliste nach oben. Regisseur Romain Gavras hat zuvor aber bereits eindrucksvoll unter Beweis gestellt, wie man Wut und Verzweiflung inszeniert.

Style over Substance, lieber cool aussehen als allzu tiefgründig sein – für manche ist das eine Beleidigung. Eine Kritik an ihrem Schaffen. Bei Romain Gavras ist das anders. Der Regisseur hat es perfektioniert, große Gefühle in verdammt gut aussehende Bilder zu packen und dabei nicht all zu sehr in die Tiefe gehen zu müssen.

Der gefeierte Netflix-Film Athena über einen Krieg zwischen den Bewohner:innen einer Hochhaussiedlung und der Polizei ist die bisherige Krönung seiner Karriere. Für uns ist das gesellschaftskritische Action-Spektakel sogar der beste Netflix-Film des Jahres. Doch schon lange vor Athena zeigte Gavras, dass er ein Meister darin ist, Wut, Hass und Verzweiflung zu inszenieren. Und das Beste: Ihr könnt drei seiner beeindruckendsten Werke direkt in diesem Artikel hier gucken!

Vor Athena: 3 oscarreife Action-Blockbuster in Kurzfilmlänge von Romain Gavras

Romain Gavras stammt aus einer richtigen Filmfamilie. Sein Vater ist der oscarprämierte Regisseur Constantin Costa-Gavras (u.a. Z - Anatomie eines politischen Mordes), seine Schwester Julie Gavras arbeitet ebenfalls als Regisseurin (u.a. Late Bloomers). Der Filmemacher begann seine Karriere als Regisseur für Musikvideos, ist Mitbegründer des Kollektivs Kourtrajmé und interessierte sich schon früh auf die Darstellung der Lebensumstände in den Banlieues, der Dynamik zwischen Unterdrückten und Unterdrückenden.

Ein Thema, das er nicht nur in Athena meisterhaft inszeniert, sondern auch in diesen drei Videos, ohne die die Zusammenarbeit zwischen Netflix und Gavras in dieser Form wahrscheinlich nie zustande gekommen wäre.

"7 Minuten pure Gewalt": Stress von Justice ist A Clockwork Orange zwischen Hochhäusern

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Für die Band Justice drehte Romain Gavras 2008 das Video "Stress", in dem sich eine Gruppe aufgepeitschter Teenager von einer Hochhaussiedlung bis in die Pariser Innenstadt prügelt – "in bester Clockwork Orange-Manier", wie es die taz ausdrückt . "Stress" wirkt dabei nicht inszeniert, sondern verstörend real. Fast wie eine hektisch gefilmte Dokumentation. Mehrere französische Fernsehsender weigerten sich, das Video zu zeigen. Justice-Musiker Xavier de Rosnay  beschrieb den Clip als "sieben Minuten pure Gewalt, die die Leute so nicht gewohnt sind zu sehen".

Born Free von M.I.A. zeigt eine Welt, in der Rothaarige zum Abschuss freigegeben sind

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Gäbe es eine Rangliste verstörender Musikvideos, die man nie wieder vergisst – "Born Free" von M.I.A. aus dem Jahr 2010 müsste auf den vorderen Plätzen landen. Romain Gavras inszeniert in 9 Minuten eine dystopische Welt, in der rothaarige Menschen gejagt, eingesperrt und getötet werden. Wir sehen gesichtslose, übermächtige Einsatztruppen in Uniform, die auf verzweifelte Kinder in Jogginghosen schießen und sie über verminte Felder jagen. Auf YouTube und Vimeo ist das Video erst ab 18 Jahren freigegeben. Im gleichen Jahr drehte Romain Gavras übrigens auch einen Langfilm, der in einer Welt spielt, die Rothaarige diskriminiert und verfolgt. Our Day Will Come mit Vincent Cassel könnt ihr bei Amazon streamen .*

No Church in the Wild von Kanye West und Jay-Z ist Athena als Musikvideo

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Kanye West (mittlerweile "Ye") und Jay-Z sind bekannt dafür, bei Musikvideos nicht an beeindruckenden Bildern zu sparen. Für ihren Song No Church in the Wild arbeiteten sie 2012 mit Romain Gavras zusammen. In dem fünfminütigen Clip stellt sich eine Gruppe vermummter Protestierender der Polizei entgegen. Auf der einen Seite vor allem junge Männer, bewaffnet mit Molotow-Cocktails und Baseballschlägern. Auf der anderen Seite schwerbewaffnete Einsatztruppen mit Pferden und Panzern. Das Ergebnis ist eine Art Bewerbungsschreiben für Athena, die erste Version einer tödlichen Choreografie, bei der es keine wirklichen Sieger gibt. Und auch 10 Jahre später noch beeindruckend – visuell wie musikalisch.

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Welcher (Kurz-)Film von Romain Gavras gefällt euch am besten?

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