Bruce Willis' Schakal ging 1997 betont böse heran ans Morden, beim Original von 1973 sieht das anders aus. Zwölf Uhr mittags-Regisseur Fred Zinnemann folgt in seinem Thriller Der Schakal dem Versuch, einen sehr realen Präsidenten zu ermorden. Dem Thema angemessen geschieht dies extrem methodisch. Der titelgebende Schakal ist ein Profi durch und durch, ein weiterer Eiskalter Engel, der sich im Frankreich der 60er und 70er Jahre herumtreibt. Heute ist Der Schakal unser TV-Tipp.
Edward Fox spielt den namenlosen Briten, der von einer militanten französischen Organisation angeheuert wird. Die rechtsgerichtete OAS setzt sich gegen die Unabhängigkeit des früheren französischen Kolonialstaates Algerien ein und als Präsident Charles de Gaulle diese gewährt, wird ein Anschlag auf sein Leben verübt. Nachdem dieser schiefgeht, wendet sich die OAS an den Schakal, der sein Attentat von nun an minutiös und relativ emotionslos vorbereitet. Doch die französischen Behörden erhalten schon bald Hinweise auf die geplante Tat.
Basierend auf einem Roman von Frederick Forsyth greift Fred Zinnemann hier reale Ereignisse auf, die sich 1962 zutrugen, um daraus einen fiktionalen Plot zu spinnen. Im Kontrast zum aufgeheizten politischen Klima im Frankreich jener Jahre entfaltet sich Der Schakal als nahezu perfekt ineinandergreifende Abhandlung eines "was wäre, wenn"-Szenarios, das ausgerechnet durch seine nüchterne Distanz eine außerordentliche Spannung entwickelt.
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Heute im TV: Der Schakal (1973)
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Sender: 3sat
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Zeit: 22:35 Uhr