Harry Potter-Fans siegreich im Kampf gegen Kindersklaverei

19.01.2015 - 14:00 Uhr
Harry PotterWarner Bros.
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Wer meint, dass Filmfans politisch desinteressiert wären, irrt gewaltig. Das beweist die Harry Potter Alliance, die Warner Bros. dazu bewegt, ihre ehemals von Kinderhand produzierte Harry Potter-Schokolade nur noch durch Fair Trade-Firmen zertifizieren zu lassen.

Es kommt nicht oft vor, dass Filmstudios auf Wünsche oder Beschwerden von Filmfans eingehen, aber die Verehrer von Harry Potter haben diese Woche genau das erreicht. Denn Warner Bros. versprach den Fans der Harry Potter-Bücher und -Filme, die im Namen des weltbekannten Zauberers verkaufte Schokolade zukünftig nur noch von Fair Trade-Firmen zertifizieren zu lassen. Diese Verkündung ist der vierjährigen Kampagne der US-amerikanischen Fangemeinde namens Harry Potter Alliance (HPA) zu verdanken, die gegen den Verkauf der von Kinderhand produzierten Schokolade kämpfte.

In einem Bericht der Menschenrechtsorganisation Free2Work , die zahlreiche Schokoladenhersteller hinsichtlich ihrer sozialverträglichen Herstellungsmethoden bewertete, wurde bekannt, dass die Firma Behr's Chocolate, die unter anderem auch Warner Bros. mit lizenzierten Harry-Potter-Schokoladenprodukten, wie zum Beispiel Schokofröschen, beliefert, eine der schlechtesten Bewertungen überhaupt erhielt. Den Fair Trade-Gedanken berücksichtigend, beschloss die HPA vor vier Jahren, Warner Bros. zu bitten, die Zusammenarbeit mit Behr's Chocolate zu beenden und stattdessen mit Firmen zu kooperieren, die für faire Bedingungen im Bereich der Produktion sorgen. Diese Bemühungen zahlten sich nun aus.

Alyssa Rosenberg von The Washington Post  berichtete von dem bemerkenswerten Sieg der Harry-Potter-Aktivisten:

Es ist diese Art von Sieg, die in der Vergangenheit vielleicht nur durch Druckkampagnen von Fachanwälten oder Gewerkschaftsgruppen möglich gewesen wären. Doch Warner Bros.' Engagement für neue Standards in der Kakaoproduktion entwickelte sich durch den Druck von und Dialog mit Harry Potter-Anhängern, die dafür kämpften, dass den Idealen, für die auch ihr Held kämpfen würde, entgegengekommen wird. Ihr Sieg ist das Resultat vierjähriger Organisation. Und es ist ein faszinierendes Beispiel für eine Art von Aktivismus, die nicht in erster Linie politisch animiert ist.

Wir sind gespannt, wie weitreichend Fan-Aktivismus wie der der HPA auch in Zukunft sein wird. Und wir drücken diesen Aktivisten die Daumen für weitere wertvolle Errungenschaften wie diese.

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